Aber der Reihe nach: Am letzten Sonntag fand die Messe nicht wie üblich in der Missionskirche sondern im Speisesaal statt (der natürlich etwas hergerichtet wurde). Außerdem war eine Musikgruppe unter der Leitung von Josef am Start, die mit Keyboard, Gitarren und Trommeln für Stimmung sorgten. Vor dem Priester zogen dann gut 20 Gemeindemitglieder ein, gefolgt von von kleinen Gestalten in wießen Kleidern und Anzügen – Erstkommunion.
Die Messe war noch musikalischer als sonst, was uns sehr gut gefiel und auch die Kinder hatten ihren Spaß. Nach dem Gottesdienst zogen wir dann mit unseren Kameras bewaffnet um das Hostel und haben versucht einige Bilder vom Tag einzufangen. Die besten Ergebnisse seht ihr hier:
Seit Montag beherbergen wir hier in Tses die Mother General der SMIC Schwestern (Ordensvorstehehende) und ihre Assistentin. Die beiden kommen aus Amerika und sind für knapp eine Woche zur Visite hier. Sie machen einen sehr freundlichen Eindruck und packen kräftig mit an, was wir so nicht erwartet haben. Insgesamt ist es eher ein Besuch unter Freunden als eine Kontrolle. Außerdem ist noch Schwester Dominika aus Keetmanshoop hier um einen Kurs zu leiten, sodass wir mit acht Personen am Tisch sitzen und das Haus um einiges lebendiger geworden ist.
Zudem gibt es wegesn des Besuches mehr Auswahl auf dem Tisch. So verdanken wir den Gästen indirekt unseren ersten Amarulla in Namibia.
Ansonsten geht das Hostelleben mehr oder weniger seinen normalen Gang. Ich habe den Jungs allerdings eine abendliche Dusche verordnet, was nicht bei allen auf Begeisterung stößt und somit etwas in Arbeit ausartet, da sich einige Kandidaten sehr trickreich vor dem flüssigen Element drücken. „Geh dich waschen!“ beherrsche ich inzwischen sowohl in Afrikaans als auch in Nama. Leider haben längst nicht alle Kinder einen Waschlappen und auch Seife ist momentan Mangelware, sodass wir beschlossen haben bei nächster Gelegenheit Nachschub zu organisieren.
Nachmittags beschäftigen sich die Kinder meist draußen. Besonders beliebte Speilzeuge waren dabei aus dem Nest gefallene junge Mauersegler. Die wurden wahlweise in die Luft geschleudert oder einfach durch die Gegend getragen. Was häufig mit den besten Absichten geschah war für die Jungvögel natürlich nicht ideal, zumal einige Kinder mit Steinen nachhelfen, wenn nicht genug Vögel am Boden zu finden sind. Nachdem wir einiges an Erklärungsarbeit geleistet haben, sehen die Kinder ein, dass diese Tiere keine Speilzeuge sind. Wesentlich effektiver als bloße Worte sind allerdings die täglichen Rettungsaktionen. Dabei schnappe ich mir mit einigen Kindern eine Leiter und lasse sie die Vögel auf verschiedene Nester verteilen. Das erhöht die Überlebenschancen der Küken zwar nur bedingt (die neuen Eltern nehmen sie nur an wenn sie die gleiche Größe wie der eigene Nachwuchs haben) aber es geht auch mehr um den pädagogischen Effekt. Die Kinder gehen inzwischen sehr viel pfleglicher mit den Tieren um und fliegende Steine haben wir keine mehr gesehen.
Das war es fürs erste von mir!
Viele Grüße,
euer Niels
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