Dienstag, 10. November 2015

Janos Tagesablauf
Um  einen besseren Eindruck zu bekommen, was Emma und ich so den ganzen Tag treiben, wenn wir mal nicht in Lüderitz oder Rehoboth sind, erzähle ich euch heute, was ich an einem ganz normalen Mittwoch so mache.
Zuerst müssen Emma und ich um viertel vor sechs aufstehen, damit wir pünktlich um sechs die Brote in der Halle verteilen können. Die Brote haben wir am Dienstagnachmittag aus dem Shop abgeholt. Wir holen jedes mal 27 Brote, die wir dann durch sechs Teilen und diese dann mit Jam, Butter oder Erdnussbutter beschmieren.
Nachdem wir die Brote verteilt haben, lege ich mich nochmal bis halb acht hin. Danach frühstücke ich, damit ich um acht Uhr gestärkt Tobias dem Hausmeister helfen kann. Wir haben meist unterschiedliche Sachen zu erledigen, Schlösser oder Glühlampen austauschen, Wasserleitungen reparieren, neue Sachen bauen, wie Regale oder Zäune, das Fleisch für das Mittagessen der Kinder schneiden, den verbrannten Müll auf dem Bukkie schaufeln und diesen dann zur Deponie bringen, den Bukkie sauber machen, Sachen wie Möbel von A nach B bringen und noch vieles mehr.
Tobias entscheidet dann immer je nach Arbeit, wann ich fertig bin. Wenn wir nicht so viel zu tun haben, bin ich um zehn Uhr entlassen, doch wenn es größere Aufgaben sind, kann es sein, dass ich auch mal bis elf arbeiten muss.
Während ich Tobias helfe, hilft Emma den Matrons bei deren Arbeit. Dabei fegt sie beispielweise die Hostelräume und bereitet anschließend Brote oder Äpfel für die Kinder vor, die sie um neun und um zehn Uhr in der Pause verteilt. Danach ist ihre Arbeit meistens zu Ende und sie hat Zeit unser Haus auf Vordermann zu bringen. -Kommentar von Emma: "Weil es ja sonst niemand macht!!!"-
Nachdem ich nun mit der Arbeit fertig bin, kann ich mich bis zwölf nochmal ausruhen. Meistens gehe ich duschen, da die Arbeit mit Tobias oft sehr dreckig und anstrengend ist, da man oft in der prallen Sonne arbeiten muss. Außerdem fege ich auch um diese Zeit manchmal mein Zimmer oder unseren Flur, für den ich verantwortlich bin.
Um zwölf Uhr laufen wir dann rüber zum Haus der Sisters um mit ihnen Mittag zu essen. Zum Essen kann man sagen, dass es jedes mal Fleisch gibt. Am Mittwoch und am Freitag gibt es Fisch, für mich bereiten die Sisters aber Hühnchen oder Wurst an diesen Tagen vor, da ich allergisch gegen Fisch bin. Zu dem Fleisch gibt es gefühlt jeden zweiten Tag Spinat aus dem Garten, oder anderes Gemüse. Dazu gibt es dann häufig noch Nudeln, Reis, Porridge oder Kartoffeln.
Nach dem Essen helfen wir noch bei dem Abwasch. Danach haben wir bis drei Uhr resting time, in der ich meistens schlafe. Um drei Uhr gehen wir raus, um mit den Kindern zu spielen oder zu malen. Am Mittwochnachmittag haben die Kinder keine Study, so dass alle Kinder da sind. Um halb fünf kommen dann Lehrer aus der Grundschule zum Fußballplatz und wir spielen mit ein paar Hostelkindern und ein paar Kindern aus der Location Fußball.
Emma versucht jetzt außerdem regelmäßig mittwochs Deutsch Unterricht zu geben, da die Kinder großes Interesse daran zeigen. Wir sind gespannt, ob sich das bewähren wird.
Um sechs Uhr müssen die Kinder dann zum Essen. Ich bleibe allerdings direkt am Platz, da ich nun mit meiner eigenen Mannschaft trainiere. Allerdings ist die Trainingsbeteiligung nicht besonders gut, so dass man nie weiß, ob heute genug Männer zum Training kommen. Vielleicht ist viermal Training in der Woche auch einfach zu viel, wobei ich mich hier nicht beklage :D
Das Training endet dann um sieben Uhr. Dann sprinte ich zur Study, die Emma und ich zwischen sieben und acht betreuen. Hier helfen wir den Kindern bei ihren Hausaufgaben. Dabei wechseln wir uns jeden Tag ab, wer bei den Jungen und wer bei den Mädchen ist. Dieses Verfahren ist denke ich nicht schlecht, da die Jungen deutlich anstrengender sind als die Mädchen.
Nach der Study esse ich zu Abend. Jeden Abend esse ich Brot und Joghurt, manchmal auch Cornflakes. Danach schaue ich mir häufig noch die Champions League an, wenn es läuft. Anschließend gehe ich ins Bett und freue mich, bis halb acht schlafen zu dürfen.
Ich hoffe, ihr habt nun einen besseren Eindruck bekommen, was wir so machen. Wir melden uns kurz vor unser Reise nach Tansania nochmal.
Viele Grüße aus dem heißen Tses wünschen euch Emma und Jano.



Montag, 2. November 2015


Liebe Blogleser,

Jano und ich haben letztes Wochenende zusammen mit Alex - einem der englischen Freiwilligen - in Lüderitz verbracht und würden euch gerne kurz davon berichten. Am Freitag nach der Schule ging es los, zunächst Richtung Keetmanshoop. Von dort 
aus, hieß es, sei es ganz leicht eine Mitfahrgelegenheit in einem der vielen Minibusse nach Lüderitz zu finden. Optimistisch wie wir waren, fragten wir etliche Busse, ob sie zu unserem gewünschten Ziel fahren würden, jedoch stellte sich heraus, dass die meisten entweder nach Windhoek fuhren oder aber aus Windhoek kamen und kein Platz mehr frei hatten nach Lüderitz. Wir malten uns bereits aus, wie wir unser Outweekend wieder im ruhigen Tses verbringen müssten, als sich doch die Möglichkeit ergab in einem Auto mit zu fahren. So kamen wir gegen sechs Uhr in Lüderitz an und wurden sofort von dem stürmischen Wind und dem Meeresgeruch begrüßt. Nachdem wir unsere Sachen im Hostel verstaut hatten, begaben wir uns auf Nahrungssuche und fragten uns gleichzeitig, als wir durch die Straßen gingen, ob wir uns noch in Afrika befanden. Sowohl die Architektur als auch die Bezeichnungen einiger Straßen oder Gebäude erweckten den Eindruck, als wären wir in das frühe 20. Jahrhundert in einer deutschen Kleinstadt zurückversetzt worden. Hinzu kommt natürlich die plötzliche Kälte, die für uns schon ungewohnt geworden ist. Wir machten es uns schließlich in einer Bar gemütlich, die uns mit Live Musik und dem Geruch guten Essens lockte. Zu unserem Erstaunen wurde dort auch gerne Kümmerling getrunken!
Samstag morgen machten wir uns dann auf dem Weg Richtung Meer um einen Strand zu finden. Nach erfolglosem Suchen erfuhren wir schließlich dass der Strand weiter entfernt liegt und so nahmen wir uns ein Taxi. Da es sich wirklich um einen Strand irgendwo im Nirgendwo handelte, musste uns der nette Taxifahrer versprechen uns in 2 Stunden wieder abzuholen. Um dem ein wenig Nachdruck zu verleihen drohte ich noch mit den Worten, dass er Schuld sei, wenn man hörte, dass drei Jugendliche in der Wüste umgekommen sind, weil sie den Weg nach Lüderitz nicht zurück gefunden haben :D Während ich mich dann schön in die Sonne gelegt habe, um zu entspannen, wagten Jano und Alex sich ins eiskalte Wasser des Atlantischen Ozeans. Jedoch reichte der Mut bei Jano auch nur für einige Meter, bis er einen Wadenkrampf bekam... Auch wenn es wahrscheinlich echt schmerzhaft war, war es doch witzig dabei zuzusehen, wie er aus dem Wasser „gehoppelt“ kam. Nach 2 Stunden und 5 Minuten kam zum Glück der nette Taxifahrer wieder, um uns abzuholen. Nach einer Stärkung in einem netten Cafe mit Aussicht auf das Meer, begaben wir uns wieder ins Hostel. Dort hörte Jano dann gespannt deutsches Radio (Bundesliga) und Alex und ich schauten seit langem mal wieder ein wenig fern.
Ein verlassenes Gebäude mitten in der Namib Wüste
Am nächsten Morgen ging es dann für uns drei recht früh wieder von der Küste, durch die Wüste, in die Savanne und Richtung Tses. Es war ein echt schönes Wochenende!


Jano und Emma

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Liebe Blogleser,

in den letzten Wochen ist hier einiges passiert, worüber wir euch gerne berichten würden. 
Vorletztes Wochenende hatten die Kinder out weekend, was bedeutet, dass die meisten nach Hause zu ihren Familien gehen und zu Schulbeginn wieder kommen. Es war also auch unser erstes richtig freies Wochenende, welches wir in Tses verbracht haben, da hier dank einer Pilgerveranstaltung und eines großen Fußballturniers einiges los war. Da insgesamt 26 Mannschaften vertreten waren, war das kleine, eigentlich eher verlassene Dorf sehr lebendig. Somit nutzten wir die Gelegenheit und gingen mit den Engländern und einigen anderen Freunden aus Tses in die „city“ und tranken ein paar Bier und Spirituosen.
Am Samstag spielte auch Janos Mannschaft in dem Turnier mit, jedoch flogen sie leider nach dem ersten Spiel direkt raus. Danach beobachteten wir gespannt, wie viele Pilger sich nach und nach auf dem Hostelgelände versammelten, um sich auf die lange Veranstaltung vorzubereiten. Diese fing um 19 Uhr abends an und ging durch die Nacht durch bis morgens um 10 Uhr. Die Messe wurde in verschiedene Phasen unterteilt, so hatten beispielsweise junge Paare die Möglichkeit sich in einer Zeremonie für ihre anstehende Hochzeit segnen zu lassen, aber auch schon verheiratete Paare konnten ihren Ehebund erneuern lassen. Darüber hinaus gab es eine Kreuzwegprozession, bei der jeder Pilger mit einer Kerze den Weg erleuchtete. Am Ende hatten dann noch einmal alle Familien die Gelegenheit sich für den Heimweg segnen zu lassen. Es war ein echt schönes Wochenende und wir sind beide froh, dass wir es in Tses verbracht haben.

Vergangenes Wochenende ging es dann mit einem Bus voller singender und aufgekratzter Kinder Richtung Norden nach Rehoboth (ca. 80 km von Windhoek entfernt). Der Bus konnte dank Spendengelder finanziert werden.
Dort fand ein Hostel Turnier statt, wo sieben teilnehmende Mannschaften in Fußball und Netball gegeneinander antraten. Netball ist eine Sportart, die hier ausschließlich von Mädchen gespielt wird und vergleichbar mit Basketball ist, wobei die Regeln für Jano und mich bislang noch undurchsichtig sind. Zwar verlor unser Tses Team das ein oder andere Spiel, aber dafür waren die Kinder immer mit super Stimmung und Teamgeist dabei.
Samstags abends gab es dann noch eine Show, in der alle Hostel Chöre nacheinander traditionelle Lieder sangen. Auch wenn wir es nicht verstanden haben, war es doch schön ihnen einfach zuzuhören. Das Highlight war natürlich der Tses Chor, mit dem Vicky -eine Matron- und ich in den vergangenen Wochen des öfteren die Lieder geprobt haben. Es hat sich gelohnt, denn es wurde sogar eine Zugabe vom Publikum gefordert!
Untergebracht wurden Jano und ich an verschiedenen Orten. Jano schlief in einem Hostelzimmer und Sister Johanna und ich wurden zu einem abgelegenem Haus, welches der Kirche gehört, gebracht um dort zu nächtigen. Wir wurden immer hingebracht und abgeholt, da einige Teile Rehoboths besonders in der Nacht als kriminell gelten.
Am Sonntag ging es dann nach der Messe und dem Mittagessen gestärkt Richtung Tses, wo wir gegen Abend herzlich von den anderen Kindern empfangen wurden.

-Leider konnten wir in diesem Eintrag wegen "technischer Probleme" keine Fotos hinzufügen.-



Jano und Emma

Sonntag, 13. September 2015

Hallo liebe Blogleser,
Wir wollten euch nur kurz von Freitag Abend berichten und euch die tollen Fotos zeigen, die währenddessen entstanden sind.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Technik, haben Jano und ich es am Ende doch geschafft den Film "Ich einfach unverbesserlich 2" für die Kinder auf die Leinwand zu bringen. Dazu sollte man jedoch fairerweise sagen, dass wir den Film auch echt witzig fanden :D
Die Kinder waren hellauf begeistert, als wir danach noch die Musik angemacht haben, wozu sie -äußerst beeindruckend- getanzt haben. Dabei blieben wir mit unseren europäischen "Dancemoves" doch lieber erstmal eher im Hintergrund...
Als es dann für alle Kinder um 21 Uhr ins Bett ging, haben wir uns noch mit den UK Freiwilligen, Dan und Alex, die beide in der Primary School unterrichten, auf ein Bierchen bei uns getroffen.
Es war ein echt schöner Abend!



Sonntag, 30. August 2015

Hallo liebe Blogleser,

mit diesem Eintrag möchten Karolin und ich uns verabschieden! Leider ist unser Jahr schon zu Ende. Karolin ist am 24. August geflogen und für mich geht es nächsten Donnerstag auch nach Hause. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicken wir auf das vergangene Jahr zurück. Für uns war das Jahr eine wichtige und wundervolle Erfahrung
und trotz mancher Strapazen können wir beide sagen: "Dieses Jahr in Namibia war super schön und es war gut, dass wir es gemacht haben." Der Abschied ist schwer und man realisiert erst mit ihm, was man alles zurück lassen muss: Erfahrungen, Begegnungen, Menschen, Freunde, Sprachen und im Allgemeinen, den lieb gewonnen Ort Tses. Aber genug mit dem Trübsal blasen. Wir können auch glücklich in die Zukunft blicken. Karolin wird in Münster auf Lehramt Deutsch und Biologie studieren und mich zieht es nach Bayreuth, um Philosophy und Economics zu studieren. Wir beide freuen uns sehr auf das Studium und auf die Zeit die uns jetzt erwartet. Tses und Namibia werden wir aber nicht vergessen.

Die neuen Freiwilligen Jano und Emma habe ich letzte Woche von Windhoek abgeholt und nach Tses begleitet. Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen: Viel Glück und vor allem viel Spaß in Namibia!

Damit übergebe ich mal das Wort an die beiden und mit diesen Worten verabschieden wir uns...

Wir sind's: die neuen Freiwilligen, Jano und Emma. Oder wie wir derzeit immer vorgestellt werden: "the new volunteers".
Seit Montag sind Jano und ich in Namibia. Wir wurden herzlich von Schwester Antonia, Karolin und Stella (Karolins Freundin) am Flughafen empfangen. Leider war die Begrüßung mit Karolin auch gleich mit ihrem Abschied verbunden, da sie an dem Nachmittag zurück nach Deutschland geflogen ist. In Windhoek hat uns dann Manuel in Empfang genommen und uns auch ein paar  seiner Freunde vorgestellt. Nach einer Nacht im Backpackers Hostel (Cardboard Box Windhoek) verließen wir die Stadt am Morgen im Kleinbus Richtung Süden nach Tses.
Da die Kinder allerdings erst am Montag aus den Ferien zurück kommen, konnten wir in den ersten Tagen noch nicht allzu viel machen. Manuel hat uns allerdings schon mit den Sisters, den Matrons und anderen Personen bekannt gemacht.
Gestern haben wir uns unseren ersten wunderschönen (!!) Sonnenuntergang von einer Düne aus angeschaut. Es war einfach atemberaubend!
Das war es auch bisher von uns. Wir melden uns dann wieder, wenn der Alltag hier für uns in vollem Gange ist.

Jano und Emma
Die Ruhe vor dem Sturm

Dienstag, 11. August 2015

Endspurt



 Hallo liebe Blogleser, 

Vorweg: Upps, wir haben den Blog wohl etwas schleifen lassen. Und nun ist es schon so weit. Nächste Woche heißt es schon „Bis bald, Tses“ und die Rückreise steht kurz vor der Tür (Manuel 03.09. , Karo 24.08.).
So, nun aber erst einmal zu dem, was in den letzten Wochen so geschehen ist. Das war einiges! Wo fange ich an? Manuel war mit seiner Familie auf Reisen und außerdem sind uns seine Eltern und sein kleiner Bruder auch in Tses besuchen gekommen. Es war interessant zu sehen, wie Menschen aus der Heimat auf unser Projekt reagieren. Gemeinsam hatten wir lustige Abende und anschließend noch eine tolle Fahrt in den Süden, die uns ein letztes Mal nach Lüderitz geführt hat. Es war cool, dank des Autos, endlich die Touristen-Attraktionen in Angriff nehmen zu können. Daraufhin ging es an die heißen Quellen in Ai-Ais, die es möglich machen im namibischen Winter noch um zehn Uhr nachts in den Pool zu springen. Zu guter Letzt haben wir auf dem Rückweg noch den Fish River Canyon vom Aussichtspunkt aus besichtigt – der zweitgrößte Canyon der Welt ist wirklich beeindruckend! 

Das folgende Wochenende stand dann schon unser erster Abschied vor der Tür denn unser guter Freund Maurits hat seinen Dienst bereits beendet, da in Holland die Unis eher starten. In Windhoek haben wir gemeinsam mit Familie Kruse (Familie der stellv. Schulleiterin der Nowak Primary School in Tses) Maus letztes Wochenende verschönert: Gemeinsames Grillen, Feiern und Abhängen stand auf dem Programm.
Im Projekt war ebenfalls einiges los: In Keetmanshoop haben wir von den Spendengeldern 60 neue Matratzen für das Boys-Hostel gekauft. Der größte Teil von diesen wartet nun noch in Keetmans darauf, nach Tses gebracht zu werden.
Wie im Flug vergingen auch die sechs Wochen, die Manuels Freund Andreas in Namibia war. Gemeinsam mit ihm haben wir bereits unsere Abschiedsfeier mit den Hostel-Kids veranstaltet. Wir haben unseren Kindern ein Abendessen spendiert, wofür Andi die erste Ziege seines Lebens geschlachtet hat, die später vorzüglich geschmeckt hat. Die ersten Abschiedslieder wurden gesungen, die ersten Tränchen kullerten Wangen herunter. Nach dem Gaumenschmaus wurde dann noch ordentlich abgedanced! 
 
Nun läuft unsere letzte Woche in Tses an, denn  am nächsten Donnerstag fahren die Kinder nach Hause in die Ferien. Für uns steht eine abschließende Reise nach Sossusvlei, in die Karibib Gegend und nach Etosha an, wobei uns meine liebe Freundin von Stella begleitet. Morgen landet ihr Flieger in Windhoek. Nun wird die letzte Woche mit den Kids genossen, gekuschelt und nebenbei weiter nach Wohnungen gesucht. Manuel beginnt in Bayreuth zu studieren und ich in Münster. Nicht mehr lange, und der deutsche Boden hat uns wieder! LG aus Namibia Manuel und Karo

Sonntag, 28. Juni 2015

Hallo liebe Blogleser,

nach einer langen Schreibpause hier auf unserer Seite, melden wir uns aus dem mittlerweile frischen Tses zurück.
Ich berichte nun mal schnell von unserer Reise zu den Victoriafalls in Sambia. Nachdem die Kinder schon zehn Tage in den Ferien waren und wir bei einem Seminar für die Matrones (Erzieherinnen) einen Computer-Kurs gegeben haben, ging es für uns das erste Mal im Zug nach Windhoek. Dieser zuckelt jede Nacht und jeden Morgen durch unser Dorf und die Erfahrung, mit einem solchen Gefährt durch Namibia zu fahren, wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Eine Woche zuvor hatten wir in Keetmanshoop unser „Business-Class“-Abteil gebucht: Eine kleine, nicht ganz liebevoll eingerichtete Kammer, in der es ein Etagenbett gibt. Die Fahrt war super! Es war zwar etwas kühl, dennoch gingen die zwölf Stunden wortwörtlich im Schlaf um.
Morgens in Windhoek haben wir uns dann direkt in den ersten Mini-Bus zu unserem ersten Ziel, Grootfontein, gesetzt. Auf der sechsstündigen Fahrt fing unser Wagen kurz vor Outapi an zu qualmen. Nach einer Stunde Zwangspause ging es also weiter und nachmittags sind wir dann sicher in Grootfontein angekommen. Zwei Nächte waren wir dort und ehrlich gesagt war in diesem Ort das Frühstück in unserem Guesthouse das Highlight. Wir haben zwar auch den Hoba Meteoriten besucht (und ziemlich viel Geld für das Taxi ausgegeben), der war aber leider keine Sensation. Vor Ort haben wir uns den Steinbrocken (nein, sorry, er besteht zu 82% aus Eisen) zwar à la „Guck mal, wie cool sich das anfühlt!“, schöngeredet, aber im Nachhinein waren wir uns einig, dass der Meteoriten-Besuch eine Geldverschwendung war. :D
Unser nächstes Ziel war dann das schöne Rundu. Dort wollten wir eigentlich unbedingt den Open-Market besuchen, haben aber bei unserer Reiseplanung leider nicht bedacht, dass dieser am Sonntag geschlossen ist. Untergekommen sind wir bei einer amerikanischen Peacecorp-Freiwilligen namens Esther. Viel von Rundu gesehen haben wir leider nicht, dafür war der Tag zu kurz, aber am Ende des Tages haben wir uns ein Essen direkt am Okavango-River gegönnt. Allein für den Sonnenuntergang dort (und davon gibt es hier einige gute), hat sie der Tag dort gelohnt.
Doch unserer Reise sollte sich noch steigern. Im Minibus ging es fünf Stunden durch den Caprivi-Zipfel (ja, liebe Leser, wenn ihr es noch nicht getan habt, holt schnell die Karte raus), nach Katima Mulilo, wo wir bei Fiona, einer Freiwilligen vom Deutschen Roten Kreuz, untergekommen sind. Auf der Fahrt haben wir die ganze Zeit gespannt nach draußen geschaut, denn überall waren Warnschilder aufgrund von Elefanten aufgestellt. Aber wir Pechvögel haben keinen zu Gesicht bekommen. Beeindruckend war die Landschaft aber allemal, denn es war einfach viel grüner als bei uns (,was jetzt nicht allzu schwer ist) und auch die Hütten, an denen wir vorbeigefahren sind, waren ganz anders als bei uns: Rund und mit Strohdächern. Die zwei Tage dort waren klasse. In Katima waren wir endlich auf einem Markt, wo wir gleich die Gelegenheit genutzt haben und uns Kleidung schneidern lassen haben. Außerdem kamen wir in den Genuss vom traditionellen Essen, dem Zambezi Breeze für umgerechnet 2,50 Euro. Zum Fisch gab es Pap und spinatähnliches Gemüse, lecker! Zwischendurch haben wir noch im Schwimmbad direkt am Zambezi-River entspannt (ein 25 Meter Becken) und gemeinsam gekocht wurde natürlich auch. Nach zwei Nächten dort, sind wir zum unserem finalen Ziel aufgebrochen. Einige Stunden hat es noch gedauert, dann waren wir auch schon in Livingstone angekommen. Dort haben wir im Jollyboys Hostel gelebt, welches einfach gemütlich war und wohl das Beste der Hostel, die wir bisher genutzt haben. Überall waren bunte Kissen verteilt, das WLAN war klasse, und der Pool sehr einladend. Am zweiten Tag dort sind wir zu den Victoriafällen aufgebrochen. Man kann dieses Naturschauspiel einfach nicht anders als mit dem Wort GIGANTISCH beschreiben. Diese Wassermassen waren einfach beeindruckend und wir sind pitschnass geworden. Außerdem haben wir sogar ein Stück Regenwald zu Gesicht bekommen. Dieser Besuch hat sich mehr als gelohnt!
Die weiteren Tage in Livingstone wurden natürlich auch genutzt. Wir haben einen weiteren Markt besucht, auf dem wir für wenig Geld unheimlich leckeres Village Chicken bekommen haben. Außerdem gab es dort richtig viel Auswahl an Oshitenge (Stoffe), und auch dies preiswert. Also haben wir zugeschlagen! :D Am letzten Abend nahmen wir an einem „Sambesi Sunset Cruise“ teil (die einzig touristische Aktion, die in unseren Geldbeutel gepasst hat). Dort gab es Getränke und Essen so viel man wollte und wir haben Flusspferde und Krokodile zu Gesicht bekommen. Der Sonnenuntergang auf dem Fluss war unschlagbar, und wurde mit jedem Augenblick schöner.
Dort endete unsere Reise also und mit dem Intercape-Bus sind wir 22 Stunden zurück nach Windhoek gefahren. Dort haben wir noch einen Tag mit den anderen Freiwilligen Morgan und Maurits verbracht. Am nächsten Tag sind die Zwei mit zwei weiteren Freiwilligen nach Lüderitz aufgebrochen und Manuel nach Swakopmund. Ich bin noch zwei weitere Tage in Windhoek geblieben, denn ich habe Besuch aus Deutschland von meinem Freund bekommen. Gemeinsam haben wir wirklich eine grandiose Reise erlebt!

Nun ist die Reisezeit aber erst einmal vorbei und wir sind schon einige Wochen wieder im Projekt (Manuel vier und ich drei Wochen). Der Alltag hat sich nun wieder eingespielt und unsere letzten zweieinhalb Monate stehen bevor.
Wir melden uns natürlich wieder!

LG
Manuel und Karo

Dienstag, 31. März 2015

25 Jahre Independence, Namibia feiert ,wir auch!

Das letzte Wochenende war etwas besonderes nicht nur für die Kinder, sondern auch für uns. Eine Woche Planung und damit verbundener Stress sollte sich auszahlen.
Für den Freitag hatten wir eine Modelshow geplant. Modelshows sind hier in Tses und Umgebung sehr beliebt, vieles wird ausgemodelt, Miss Newcomer, Miss Independence, Miss Valentine und so weiter. Da diese Shows von den Kindern heiß begehrt sind haben wir uns gedacht warum nicht auch an dem Independence Wochenende eine Modelshow veranstalten. Allerdings keine gewöhnliche... zusammen mit den Metrons überlegten wir uns wie man das ganze noch ein bisschen anders gestalten könnte, Die Federführende Idee kam dann von Metron Jacky: „Wir drehen den Spieß einfach um und modeln selber und die Kinder müssen unsere Rollen einnehmen“ Gesagt getan. Also überlegten wir uns Outfits mit den wir modeln würden und Musik zu der wir laufen würden. Wir suchten 4 Kinder für die Jury aus und die älteren Mädchen wurden mit Metron-Kitteln ausgerüstet und durften die Rolle der Metron einnehmen. Zuerst wurde im Outfit Summer gemodelt, dann im Traditionellen Nama-Dress (Männer) und High-School Uniform (Frauen) zuletzt das Abendoutfit mit Partner. Die Teilnehmer waren Männer: Maurits, Morgan, Dondos, Tobias und ich. Bei den Frauen: Metron Jacky, Erna, Christine und Karolin. In den Pausen in denen wir uns umgezogen haben, fanden verschieden Auftritte statt, unter anderem hat sich Schwester Beatrix in ein typisches Afrika Dress präsentiert und ein Song performt.





Evening: Karolin und Morgan

Gewinner Frauen
Gewinner Männer
Die Jury zählte dann die Punkte zusammen und stellte die Rangliste auf, glücklicherweise konnte jeder gewinnen denn wir haben 8 Preise zur Verfügung gestellt. Alles in allem kann man sagen, dass die Kinder sich total amüsiert haben und wir die eine oder andere Peinlichkeit ertragen mussten.




























Summer-Outfit
Sister Beatrix in "Afrika-Dress"



Am Samstag morgen ging es dann weiter mit der Independence-Feier 25 Jahre Unabhängigkeit. Wir haben einfach die Musik-Anlage aufgebaut und den ganzen Tag getanzt. Schwester Beatrix hatte einen Tag zuvor einen Esel organisiert, den dann die Kinder zum Mittagessen Verspeisen durften. Was schon ein Highlight ist, weil es sonst nicht so oft Fleisch gibt. Abends haben wir dann noch intern einen Braai (Grillabend) mit den Schwestern und dem Bruder gehabt, wo auch getanzt wurde und vor allem gespeist. Vielmehr gibt es nicht zu sagen, Sonntag waren wir dann ziemlich am Ende würde ich sagen.

Jetzt stehen wir kurz vorm Osterwochenende an dem es wieder nach Lüderitz geht, dort findet ein Fischfestival statt, mal sehen was das gibt.

Die besten Grüße!

Montag, 2. März 2015

Sleepover und Abschiedstränen

Hallo ihr Lieben,
sonnige Grüße aus dem heißen Tses. Ich möchte hier nur schnell von unserem Sleepover berichten.
Dieses Wochenende war mal wieder Outweekend. Diesmal haben wir uns aber dazu entschieden in Tses zu bleiben. Es sind auch gut 100 Kinder im Hostel geblieben, da einige Grundschüler zu einem Leichtathletik-Turnier gefahren sind.
Caro und ich haben uns am Freitagabend acht Highschool-Mädchen, die in Tses geblieben sind, geschnappt und haben mit ihnen einen Sleepover (eine Übernachtungsparty) veranstaltet.
Dazu mussten wir erst einmal nachmittags nach Keetmanshoop hiken, um ein paar Süßigkeiten und Getränke einzukaufen. Drei Mädels haben uns auch begleitet und den kleinen Ausflug mit uns genossen.
Zurück in Tses, ging es dann mit den Mädchen zunächst zu den Dünen, um den Sonnenuntergang zu schauen. Leider sind wir ein bisschen spät angekommen, sodass wir nur noch den letzten Zipfel der Sonne zu sehen bekommen haben. Großen Spaß hatten wir aber trotzdem: Ob einfach gemütlich im Sand zu hocken, Fotos zu schießen, oder enthusiastisch den Sandhügel runterzurollen – für jeden war wohl etwas dabei.
Dann sind wir zurück zum Hostel spaziert. Während die Mädchen dann noch schnell unter die Dusche gehüpft sind, haben wir schon mal den Sleepover-Raum eingerichtet: Aus zehn Betten wurde ein Großes und der Beamer sorgte für ein großes Bild zum Filme gucken. Gemeinsam haben wir dann zusammen den absoluten Teenager-Film „Ten Things I hate about you“ geschaut. Der Film hat unseren 14-16-Jährigen sichtlich gefallen. Bis halb eins in der Nacht waren unsere Lieben quicklebendig. Sobald wir das Licht ausgemacht haben, sind die Mädchen aber sofort aneinander gekuschelt eingeschlafen.
Nächsten Morgen durften wir dann alle etwas länger schlafen. Um halb acht sind wir aufgestanden und dann war unser Sleepover auch schon wieder vorbei. Ich glaube, den Mädchen hat es aber wirklich gefallen!
Heute war dann Zeit zum Abschiednehmen. Nach sechs Wochen Praktikum in der Highschool, hat Caro heute Tses in Richtung Windhoek verlassen.
Gestern Abend hat unser Kirchenchor, in dem Morgan, Caro und ich aktiv sind (oder waren) eine kleine Überraschung für Caro organisiert. Bei Kuchen, Cooldrinks und Süßigkeiten haben die anderen Sänger ebenfalls Abschied genommen. Zusammen haben wir gesungen, gelacht und getanzt – es war wirklich eine super Überraschung! Auch die Schwestern hatten einige Cooldrinks und Süßigkeiten bereitgestellt.
Danach haben wir im Haus von Sachi (US), Morgan (Holland) und Maurits (UK) noch gemeinsam Sandwiches gegessen und so unseren kleinen, internen Freiwilligen-Abschied „gefeiert“.

Achja, wie ihr auf den Fotos sehen könnt, habe ich eine neue Frisur. Nach sechs Stunden Flechterei, habe ich nun Rastas auf dem Kopf! :D

Macht’s gut!
Karo 


Dienstag, 17. Februar 2015

Alltag:


Man kann sagen, dass man sich in Tses jetzt eingelebt hat und der Alltag seinen Lauf nimmt. Die Tage vergehen wie im Flug. Vor zwei Wochen waren mit den UK-Freiwilligen zusammen in Lüderitz, denn wir hatten „Out Weekend“. Lüderitz ist ein unglaublich schöne Stadt direkt am Meer gelegen und nur 4 Stunden enfernt von Tses. Wir hatten großes Glück, dass auch andere UK-Freiwilige von der gleichen Organisation in Lüderitz stationiert sind und wir somit dort übernachten konnten. Den Abend verbrachten wir in einer lokalen Bar, mit Bier und Chicken und dem Lied: „Ein Prosit“ schon ungewöhnlich in Namibia in einer Bar zu sitzen und bei jeder Runde ein Deutsches Trinklied zu höhren. Am nächsten morgen besuchten wir „Shark Island“. Ein Abschnitt am Strand der mit Steinen besetzt ist und früher mal eine Insel war, in der Kolonialzeist jedoch aufgeschüttet wurde, um eine Verbindung mit dem Festland zu schaffen. Haie waren zwar nicht zu sehen aber wir konnten den Anblick von Delphinen und Robben genießen, die nahe beim Ufer auf Jagd waren. Das war Lüderitz kurz und knapp zusammengefasst. Zurück in Tses ist der Alltag so allmählich eingetreten, wir sind jetzt schon gut mit in die Arbeit involviert. Ich fahre jetzt immer öfter nach Keetmanshoop um für das Hostel einzukaufen, während Karolin die Kinder in Schuss hält was für beide ein Menge Anstrengung bedeutet.

Dieses Wochenende ist Valentines-Day, darum haben wir eine „Miss and Mr-Valentines“ Wahl veranstalten. Zehn Jungs und Zehn Mädchen haben sich der Herausforderung gestellt und sich auf dem Laufsteg präsentiert. Die Jury (Novizin Cecilia,Novizin Eugenia, Morgan and Maurits) haben dann die vier Besten Kandidaten ausgewählt. Insgesamt kann man sagen, dass ein sehr amüsanter Abend war, der allen Beteiligten Spaß gemacht hat. Samstag ist dann immer unser freier Tag an dem wir einmal richtig Zeit haben zu entspannen. Klingt jetzt nicht so spannend, für uns ist das aber eine große Sache, einfach mal auszuschlafen und das zu machen was wir wollen. Jetzt ist Samstag Abend und ich sitzte an meinem Laptop während die Musik angeschlossen ist und die Kinder dazu tanzen, ich währenddessen den Blog hier schreibe, das nun aber auch beende, denn jetzt wird mitgetanzt.

Happy Valentine euch, Grüße Manuel und Karolin




Donnerstag, 29. Januar 2015

Manuel mit Novizin Cecilia und unseren Hostelkids bei unserer Back-to-School-Party
Karo und Caro auf dem Weg nach Keetmans.
Teil von etwas sein

Hallo, ihr lieben Blogleser!
Seit dem 14. Januar hat die Schule in Namibia wieder begonnen. Für uns bedeutete das: Endlich Arbeit! Schließlich wollen 150 Hostelkinder erst einmal beschäftigt werden.

Mit großer Motivation sind wir in unsere erste Woche gestartet. Es gab gleich ein paar Ziele und Herausforderungen, aber auch jede Menge Spaß. So habe ich mit Matrone Jacky und meiner lieben Freundin Caro Overhage, die hier im Moment ein Praktikum an der Highschool absolviert, einen Kinderchor gestartet. Die ganze letzte Woche haben wir geprobt, geprobt und nochmals geprobt! Das war manchmal wirklich anstrengend, chaotisch und nervenaufreibend – wie Arbeit mit Kindern nun mal so ist – aber am Ende hat es sich gelohnt! Die Kids haben klasse gesungen und für eine tolle Messe mitgesorgt!

Manuel hingegen hat mit den Hosteljungs einen Fußball-Club aufgemacht. Zwei Mal die Woche Training bringen ihn dabei sichtlich mehr ins Schwitzen als die an die Hitze gewöhnten Kinder, haha .

Es gehören aber auch noch andere Aufgaben zu unserem Alltag: Alle zwei Tage düsen wir mit dem Bucky zum Shop, um das Brot für die Kinder am nächsten Morgen abzuholen. Dann heißt es Brot schneiden und beschmieren. Dies ist kniffliger als es scheint, denn schließlich sollen alle gleich viel bekommen. Meistens schnappen wir uns dazu noch einige von den älteren Mädchen, dann geht das ganze ruckzuck! Morgens geht es dann alle zwei Tage früh raus, um die Brote zu verteilen – ein ungewohntes Gefühl bereits gegen 21 Uhr müde zu sein und schlafen zu gehen…
Außerdem teilt sich unsere Arbeit morgens auch noch auf: Manuel hilft zwei Stunden lang unserem Hausmeister Tobias, um Allerlei zu reparieren oder zu schleppen. Ich helfe unserer Küchenfrau Erna beim Gemüseschälen und beim Schnippeln oder sehe im Kindergarten vorbei.
Back-to-School-Party!

Nachmittags haben wir, wie schon beschrieben, unsere Clubs gestartet. Das ganze wird sich aber zeittechnisch noch einspielen müssen, denn seit Montag müssen manche Kinder nach der Mittagspause zurück zur Schule, um dort die Study Classes zu besuchen. Wer wann weg ist, haben wir noch nicht ganz durchschaut, aber das wird noch.
Freitagsabends haben wir bis her versucht, kleine „Events“ zu veranstalten. Am ersten Freitag (16.01), haben wir einen kleinen „Back-to-School-Tanzabend“ gemacht. Die meisten Kinder können sich enorm gut bewegen – da können wir uns nur einige Schritte abgucken! Am zweiten Freitag war Kino angesagt: Mit dem Beamer haben wir den Film „Madagaskar 3“ an die Wand der großen Hall geworfen.
Auch wenn es anstrengend ist, tut es unglaublich gut endlich Aufgaben zu haben. Im Namenlernen werden wir auch immer besser und mittlerweile ist man wirklich zum Teil der großen Hostel-Gemeinschaft geworden. Nun freuen wir uns aber auch schon auf unser freies „Out-Weekend“, an dem wir zusammen mit den Freiwilligen aus der UK Morgan und Maurits deren Freunde in Lüderitz besuchen werden.
Bis bald!
Manuel und Karo

Dienstag, 13. Januar 2015

Unsere Zeit in Tansania,

In Tses haben wir uns nach der Swakopmundreise, immer mehr eingelebt, obwohl die Tage eine sehr monotone Gestaltung hatten, kam es doch zu manchen netten Gesprächen und verschiedenen Kochaktionen unsererseits. Dann brachen wir am 22. Dezember nach Tansania auf, um das geplante Zwischenseminar in Bagamoyo zu besuchen und vorher noch Weihnachten und Neujahr mit den anderen Freiwilligen aus dem Bistum Münster auf Zanzibar zu verbringen.

Als wir dann in Dar es Salaam ankamen, war es schon dunkel und wir fuhren mit dem Taxi zum Hotel ins Stadtzentrum. Wir gingen davon aus, dass wir die anderen Frewilligen dann dort im Hotel vorfinden würden, weil fast alle Freiwilligen-Generationen dieses Hotel in Dar es Salaam kennen und auch besuchen. Dem war aber nicht so. Also begann erst einmal spät abends eine kleine Suchaktion nach zwölf deutschen Freiwilligen des Bistum Münsters ohne Handy und mit wenig Plan. Nachdem wir mehrere Passanten angesprochen, ob wir mit ihren Handys telefonieren dürfen, das auch durften und keiner dieser zwölf Personen an sein Handy gegangen war, trafen wir sie dann doch zufällig bei der Suche nach etwas Essbaren nahe bei unserem Hotel. Wir waren alle froh und konnten dann das indische Essen in vollen Zügen genießen. Ich möchte gerne beschreiben wie lecker das Essen bei diesem Inder ist, kann es aber nicht, weil die Worte dem Essen nicht gerecht würden.

Anyway, am nächsten Tag ging es dann von Dar es Salaam aus mit der Fähre nach Zanzibar. Was zu Zanzibar zu sagen ist sind drei Worte: Strand, Essen, Feiern. Klingt sehr entspannt, war es auch. Wir haben die Zeit wirklich genossen und es uns einfach gut gehen lassen. Ein bisschen Kultur war mit dem Tagesbesuch in Stone Town, der größten Stadt auf Zanzibar, welche bekannt ist für den zentralen Sklavenhandel, Tansanias, auch abgehakt.

Nach einer großen Silvesterparty am Strand inklusive Feuerwerk, fuhren wir sehr ausgeglichen zum Zwischenseminar nach Bagamoyo. Dort fanden wir eine relativ große Hotelanlage vor mit durchaus komfortablen Zimmern. Das Seminar startete noch am selben Tag an dem wir angekommen waren und es stand erst mal kennenlernen und Orgakram auf dem Programm. Die nächsten Tage wurden dann immer tiefgründiger und es wurden Themen angestoßen, die einen richtig zum nachdenken gebracht haben. Es war dabei sehr interessant zu erfahren wie andere Personen mit manchen Situation umgehen und wie sie zu verschiedensten Themen Stellung beziehen. Besonders ansprechend war der Film „white charity“ für den ich mit diesem Blogeintrag auch nochmal ausdrücklich Werbung machen möchte. Schaut ihn euch vielleicht einfach mal an. Ein weiteres Highlight beim Seminar war der Austauschtag mit Studenten der Universität in Dar es Salaam. Wir haben uns thematisch ausgetauscht über Themen wie den Kolonialismus und der Stellung der Frau in unseren Gesellschaften, was ich persönlich unglaublich schön fand, denn man konnte einfach sehen wie gleich viele Positionen zu den Themen sind. Danach sind wir mit den Studenten noch zum Strand gefahren und dort wurde sich weiter ausgetauscht. Ein paar Leute haben auch eine ziemlich coole Sandburg gebaut, die ich jetzt einfach mal erwähnen musste.

Die Zeit war sehr kurz, die Eindrücke sehr vielfältig und insgesamt war es eine sehr schöne Reise!

Wir sind wieder gut in Tses angekommen und für uns geht es jetzt richtig los, die Kinder kommen morgen und damit fängt die Arbeit an, auf die wir uns schon sehr freuen. In dem Sinne die herzlichsten Grüße aus Namibia.