Donnerstag, 31. März 2011

Wir backen: Rosinenbrötchen mit Zuckerguss...ein Traum!



...in diesem Backofen, neben der Pepsi-Kühltruhe,mit einer Schiene, 180 Brötchen, 5 Stunden. :)

Mein neues Hostel (hinten)

Montag, 7. März 2011

Survival Tipps aus Rehoboth

 

1. Böden werden am besten gereinigt, wenn man nach dem Fegen und Wischen eine schöne Portion altes Motoröl einreibt (macht den Boden für die ersten 24 Stunden zu einer netten Rutschbahn, ich warte nur auf den Moment meines ersten Bauchklatschers).

2. Um den vielberedeten “Abstellhintern” bei Frauen zu vermeiden, bindet man sich nach traditioneller Ovamboart am besten von Geburt bis zum Ende des Lebens eine Perlenschnur um die Hüfte oder Taille, das verhindert das Übermäßige Wachstum der Körpermitte (Bestellung ist schon aufgegeben,hilft bestimmt auch für Hüften).

 

(Für alle die noch am Tokoloshi interessiert sind: Ich habe eine Studie begonnen und die Kinder gebeten den Tokoloshi zu malen, es sind bis jetzt fünf Ergebnisse eingetrudelt. Was bisher festgehalten werden kann: großer Kopf, Vampirzähne, dicker Bauch, rote Augen und ein bis zehn Beine. Das Aussehen variiert aber je nach Art. Ich verfolge die Sache weiter, die Kinder meinen zwar, das wäre gefährlich, aber die Dose mit Salz steht neben meinem Bett bereit. Weitere Ergebnisse gibt’s dann später.)

Rehoboth die Erste

 

Hallo ihr Lieben,

die Transaktion ist gelungen, seit dem 1. März ist aus „Miss Elisabeth“ in Tses „Teacher Elisabeth“ in Rehoboth geworden. Nein, ich bin jetzt keine Lehrerin, das Hostelpersonal wird hier generell mit „Teacher“ angesprochen. Neben Teacher Maritjie, Teacher Mathilda, Teacher Anton und ab und zu auch Teacher Maria, bin ich nun hier das fünfte Mitglied des St. Joseph’s Hostels in Rehoboth.

Nachdem Sr Beatrix und ich am Dienstagmorgen um 5 Uhr in Tses aufgebrochen sind, haben wir zunächst in Windhoek Stoffe für die Ummantelung der neuen Matratzen in Tses eingekauft, damit diese eine möglichst lange Lebensdauer haben. Wir haben auch Flo abgeholt, der Franz-Josef, seinen Onkel, zum Flughafen gebracht hatte. Nach einiger Fahrerei in Windhoek (wir haben auch noch Kisten mit Kleidung abgeholt, die mit einem Container aus Deutschland gekommen waren) sind wir dann wieder Richtung Süden gedüst.

Rehoboth liegt etwa 90 km südlich von Windhoek und ist im Vergleich zu Tses schon eine richtige Großstadt. Es ist schon merkwürdig, wenn man wieder einfach in die Stadt gehen kann um Dinge zu besorgen, und nicht erst eine Woche planen muss, was man denn alles Braucht, um dann 80 km nach Keetmanshoop zum Einkaufen zu fahren. Das St. Joseph’s Hostel liegt auch direkt in der Stadt, neben dem Hostel und der Primary School gehört auch das St. Mary’s Hospital mit zur Missionsstation. Mit 4 Schwestern und 3 Priestern, sowie einem Bruder, sind wir hier wirklich gesegnet, jeden Tag ist Messe mit Priester und man wartet nicht 3 oder 4 Wochen, bis mal wieder eine „richtige“ Messe gehalten werden kann.

Das Hostel ist relativ klein, ein zweistöckiges Gebäude, in dem etwa 120 Kinder untergebracht sind. Die meisten Kinder sind Ovambos oder zumindest Halbovambo, das heißt ich kann neben Afrikaans, dem kleinen bisschen Khoekhoe, das ich in Tses gelernt habe, und Englisch, jetzt auch Oshivambo, Shona und Oshiherero lernen. Nett. Genau wie in Tses leben hier im Hostel Kinder der ersten bis siebten Klasse, hier in zwei Jungen- und drei Mädchenschlafsälen. Die Kinder und die anderen Teacher haben mich sehr gut aufgenommen, ich fühle mich bestens integriert.

Mein Tag fängt jetzt etwas früher an, nämlich um 5, danach ist der Tagesablauf ähnlich wie in Tses. Also aufräumen, spielen, backen, in der Küche helfen, Besorgungen machen, Hausaufgabenbetreuung, Geschichten erzählen, Haare spielen lassen (immer wieder ein Highlight) und viel Aufmerksamkeit schenken. Das Ganze geht dann bis zum Gutenachtkuss um 21 Uhr. Also sagen wir gute 16 Stunden. Daher könnt ihr vielleicht verstehen, dass ich dann um ein Uhr Nachts den Wecker für die „Freies Internet Zeit“ meist ignoriere. Aber keine Sorge, ich versuch’s immer wieder.

Meine „Wohnung“ befindet sich nun auch nicht mehr in einem separaten Gebäude, ich schlafe direkt neben dem Jungsklo (haha) im unteren Stockwerk des Hostels. Also mit verschlafen hat sich’s auch erledigt, sobald um 5 Uhr die Lichter angehen oder zumindest beim Morgengebet direkt vor meiner immer offenen Zimmertür (irgendwas ist mit dem Schloss nicht ok), bin ich dann auch auf jeden Fall wach.

Meine Adresse hat sich somit auch geändert. Wer dann doch nochmal einen Brief schicken möchte, der kann ab jetzt an diese Adresse schreiben:

Elisabeth Meyer

R.C. Mission Rehoboth

St. Joseph’s Hostel

P.O. Box 3011

Rehoboth, Namibia

Handynummer bleibt natürlich gleich (+264816383142), also fleißig an die Stifte und Telefone. :)

Gut, dann gibt’s weitere Berichte später, jetzt wieder ab in die Falle,

Liebste Grüße,

eure Elli

 

Ach, für alle die sich fragen, was aus den Projekten, wie dem Patenprojekt, in Tses wird: keine Sorge, Flo ist vor Ort und ich bleib ja auch dabei.