Mittwoch, 27. Januar 2016


Hallo liebe Blogleser!



Nach unserer sechswöchigen Reise durch Sambia und Tansania sind wir wieder in Tses angekommen, um mit neu geschöpfter Energie unsere Ideen für das Projekt zu verwirklichen. Zunächst möchten wir euch ein wenig von unserer aufregenden Reise berichten, um euch einen kleinen Einblick unserer Erlebnisse zu verschaffen.

Kurz nachdem die Sommerferien für alle Kinder starteten, machten wir uns im Nachtzug (ca. 40 km/h) auf dem Weg nach Windhoek. Dort erledigten wir letzte Dinge vor der Reise, wie z.B. wichtige Weihnachtspost nach Deutschland zu verschicken und das Fußballstadion von Windhoek zu besuchen, in dem wir sogar ein Spiel der ersten Liga verfolgten. Für Jano war die Reise bis hier hin schon fast perfekt. :D

Am Montag Nachmittag nahmen wir dann den Intercape Bus nach Livingstone, Sambia. An dieser Stelle möchten wir kurz erwähnen, dass es mit Abstand der beste (,aber auch der teuerste) Bus auf unserer Reise war. Im Nachhinein fragen wir uns dann schon, warum wir etwas genervt von einer ausgefallenen Klimaanlage, einer tropfenden Decke und einer kleinen Panne waren... :D Jedoch ist uns auf dem Weg auch ein Elefant über den Weg gelaufen, was alles wieder wett gemacht hat!

Mit vier stündiger Verspätung kamen wir dann schließlich in unserem Backpackers (Jollyboys-empfehlenswert!) in Livingstone an. Zu unserer Überraschung waren die Iringa Freiwilligen Annika, Lea, Lennart und Lucas bereits angereist, mit denen wir den Rest unserer Reise verbringen würden. Es gab eine Menge zu erzählen! Außerdem verbrachten wir den Abend damit unser Lieblings- (und suchtgefährdetes) Spiel Wizard zu spielen. In den nächsten Tagen erkundeten wir Livingstone und natürlich die nahe liegenden Viktoriafälle. Leider war zu dieser Zeit noch Trockenzeit, sodass wir die Fälle zunächst nicht in voller Pracht erleben konnten. Um dem jedoch entgegen zu wirken, besuchten wir den Devil's Pool, welcher sich direkt am Abhang der Mainfalls befindet. Von dort aus hatten wir dann mehr als die gewünschte Sicht! Nebenbei wurden wir noch von kleinen Fischen angeknabbert...weshalb manche Menschen dafür bezahlen ihre Hornhaut so entfernen zu lassen, ist Emma jedoch ein großes Rätsel! (Jano tat dies in Spanien schon)

Unsere Reise führte uns dann mit vielen Zwischenstopps und langen, holprigen Busfahrten (Lusaka- Kapiri Mposhi- Nakonde -Tunduma- Sumbawanga -Mpanda) letztendlich nach Kigoma, einer tansanischen Stadt am Tanganjikasee -dem zweitgrößten See Afrikas- gelegen. Erwähnenswert wäre auf dieser langen Reise die Nacht in Mpanda, in der wir unbedingt Geld sparen wollten und wir deshalb zu sechst in EINEM Zimmer mit EINEM Doppelbett schliefen. Annika und Emma mussten nach einer dramatischen Runde Schnick-Schnack-Schnuck auf dem Boden schlafen. Die anderen durften sich zu viert das Doppelbett teilen. Man bedenke hierbei die Tatsache, dass jeder nur EINEN EURO mehr hätte bezahlen müssen, um ein zusätzliches Zimmer zu bekommen. Aber, wie gesagt: wir mussten ja sparen.

In Kigoma verbrachten wir die meiste Zeit an unserem tollen Campingplatz. Hier hatten wir jeweils zwei große Zelte, eine eigene Küche und einen eigenen Strand. Es war wirklich traumhaft! Abends wurde dann immer gekocht. Zuschauer hatten wir dabei auch, viele Affen aßen mit uns und die vier Zebras schauten uns ebenfalls aus sicherer Entfernung beim Essen zu. Nachdem Essen wurde dann nun schon traditionell Wizard gespielt, wofür wir sogar schon eine ewige Tabelle führten. Eines Abends sahen wir am Strand sogar eine Wasserschlange. Zum Glück scheiterte der Versuch, diese zu töten, da wir später vom Besitzer des Campingplatz herausfanden, dass er die Schlange seit drei Jahren nicht gesehen habe und vor zwei Jahren sogar National Geographic am See war, um diese Schlange zu filmen, allerdings auch ohne Erfolg. Danach war die Freude bei uns sehr groß, diese seltene Schlange gesehen zu haben, allerdings war das Schwimmen danach nicht mehr so entspannt, da sie auch hochgiftig ist.

Es gab aber auch andere Bewohner im See und zwar Fische, die wir an einem Tag mit drei Angeln (eine Angel bestand aus einem Stock mit Schnur) und einem Ruderboot zu fangen versuchten, allerdings war der Erfolg eher mäßig, obwohl ein „Fischer“ mit am Bord war. Der Dauerregen an diesem Tag hielt unsere Abenteuerlust zwar nicht zurück, jedoch war die Stimmung danach eher betrübt, da wir auch kaum trockene Kleidung hatten (Tipp: Zelten ist bei Regen eher ungünstig).

Nach einer entspannten Woche in Kigoma – und etlichen Wizard Partien (Annika führte zu diesem Zeitpunkt in der ewigen Tabelle) – machten wir uns auf dem Weg nach Arusha. Unser Plan war es eigentlich mit dem Zug nach Dodoma und dann mit dem Bus weiter nach Arusha zu fahren, jedoch stellte sich am Tag der Abfahrt heraus, dass man die Tickets doch besser vorher hätte kaufen sollen, da sie alle ausverkauft waren. Dementsprechend war die Laune der Gruppe am Boden (außer die von Jano, da dieser nun doch noch Dortmund hören konnte), welche sich aber schnell entspannte, als wir herausfanden, dass es auch einen Bus direkt nach Arusha gibt. Nach einer weiteren Nacht in Kigoma und einer ziemlich langen Busfahrt (ca. 18 Stunden), kamen wir schließlich ermüdet an. Wir übernachteten in einem katholischen Hostel, welches von einer netten Schwester geführt wurde, die uns trotz unserer sehr späten Ankunft äußerst freundlich in Empfang genommen hatte.

In Arusha besuchten wir den Massaimarkt, für den besonders Jano eine große Begeisterung verspürte. Nach einer gefühlten Ewigkeit - und der Angst der Markt hätte sie bereits verschluckt – kamen Jano und Lea dann endlich mit vollgepackten Taschen wieder heraus. Am nächsten Tag fuhren wir dann mit einem Guide nach Moshi. Dort brachte er uns kurz zu unserem Hostel, wo wir die nächsten Tage schliefen und danach ging es auf zum Kilimandscharo. Wir fuhren mit einem Dalla ein gutes Stück hoch. Danach mussten wir jedoch zum Bedauern einiger „Nicht Wander Freunde“ (Ja, Emma war auch eine dieser Personen...) zu Fuß weiter . Unser Ziel war ein Wasserfall auf 2500 Meter Höhe. Wir wanderten durch Kaffee und Bananenplantagen bis wir nach knapp 2 Stunden unser Ziel erreichten. Während Lucas, Lennart, Lea und Emma unter dem eiskalten Wasser des Wasserfalls badeten, genossen Annika und Jano die Aussicht und hörten sich das Geschrei der vier an. (Jano war bis zu seinen Beinen drin, traute sich dann aber doch nicht weiter rein aus Angst vor Krämpfen.). Nachdem wir uns erholt hatten, stiegen wir wieder hinab. Bevor es allerdings zum Dalla ging, besuchten wir noch eine Kaffeeplantage, in der uns gezeigt wurde, wie man die Kaffeebohnen erntet und später zu Kaffee zubereitet. Außerdem durften wir eine Tasse dieses Kaffees trinken. Da uns dies so schmeckte, kaufte sich jeder ein Beutel voll mit Kaffeebohnen. Am Ende unser Tour wurde uns auch noch Bananenwein angeboten, welcher jedoch nicht jedermanns Sache war. Auf dem Rückweg im Dalla sangen wir dann noch viele Schlager... ob der Bananenwein mit seinen 11% hier seine Finger im Spiel hatte, sei mal dahin gestellt.

Die nächsten Tage in Moshi waren verglichen mit dem ersten Tag eher ruhig. Wir besuchten noch ein paar Märkte und an einem Abend gingen wir zum ersten Mal seit langem mal wieder in einen vollen Club feiern. Unser absolutes Lieblingslied heißt übrigens Ama Rula! Da gehen sowohl die Kinder in Iringa als auch die Kinder in Tses zu ab :D. Das Highlight für Jano war wahrscheinlich das DFB-Pokal Spiel von Dortmund, welches er sich mit Annika angeschaut hat. (Ziemlich viel Dortmund in diesem Eintrag? Dabei war er schon auf Entzug...).

Die nächste Station auf unserer Reise war Dar es Salaam -die größte Stadt Tansanias- wo wir die nächsten drei Tage verbrachten, um auf die anderen acht Freiwilligen zu warten, mit denen wir dann zusammen nach Sansibar reisen wollten. Am ersten Tag fuhren wir zu einem Rutschenpark. Dieser war allerdings ziemlich veraltet, was zu Schmerzen der Schulterblätter führte, sodass wir den nicht unbedingt empfehlen würden. Wer auch immer von unseren Bloglesern mal nach Dar es Salaam kommt... Trotzdem freuten wir uns schon auf die Anderen, die wir dann am Abend am Flughafen abholten. Auch hier hatten wir uns sehr viel zu erzählen, sodass die Nacht sehr kurz wurde.

Nach einem weiteren Tag in Dar es Salaam, wo wir wieder mal einen Markt besuchten (dieses Mal einen Bildermarkt), setzten wir mit der Fähre rüber nach Sansibar, genauer gesagt nach Stonetown, die größte Stadt auf Sansibar. Dort verbrachten wir die ersten drei Tage damit die Stadt zu erkunden und am Strand zu relaxen. Auch Weihnachten wurde am Strand gefeiert, nachdem wir vorher noch schön Essen waren. Weihnachtsstimmung wollte zwar nicht so richtig auftauchen, aber dafür war die Situation wahrscheinlich auch zu paradox.

Nach drei Tagen fuhren wir dann nach Nungwi, da wir gesagt bekommen hatten,dass dort eine große Silvesterparty stattfinden sollte. Die Tage überbrückten wir mit einer Schnorcheltour und ganz viel rumliegen am Strand. Emma traf sich außerdem mit ihrer Freundin Gesa, die einen Auslandsdienst in Kampala, Uganda macht. Auch Jano traf sich mit einem Freund aus Deutschland, mit dem er sogar Silvester feierte. Die Silvesterparty war wirklich sehr schön, da diese direkt am Strand war und der DJ auch mal europäische Musik auflegte, zu der man sehr gut tanzen konnte.

Am nächsten Tag machten wir uns dann auf nach Stonetown, damit wir mit der Fähre zurück zum Festland fahren konnten um pünktlich in Bagamoyo zu sein, da dort unser Zwischenseminar stattfand. In Bagamoyo genossen wir den Luxus eines Einzelzimmers mit Klimaanlage (!) und einer hervorragenden Küche, die uns jeden Tag ein sehr gutes Essen servierte. Gearbeitet wurde aber trotzdem noch. Es blieb auch noch Zeit die Stadt zu erkunden, die früher eine wichtige Hafenstadt zur deutschen Kolonialzeit war.

Wir haben sehr viel aus dem Seminar mitnehmen können und sind mit sehr vielen neuen Ideen wieder in Namibia gelandet. Wir freuen uns euch bald von diesen Ideen und auch hoffentlich von den Resultaten berichten zu können.



Viele Grüße Jano und Emma

                        Die trockenen Viktoriafälle ( im Hintergrund sind die Mainfalls zu sehen )
                                                         Der Privatstrand in Kigoma
                                                  Der  Wasserfall auf dem Kilimandscharo
                                                                         Sansibar
                                                                     Silvesterabend
Stadion von Windhoek