Sonntag, 28. Juni 2015

Hallo liebe Blogleser,

nach einer langen Schreibpause hier auf unserer Seite, melden wir uns aus dem mittlerweile frischen Tses zurück.
Ich berichte nun mal schnell von unserer Reise zu den Victoriafalls in Sambia. Nachdem die Kinder schon zehn Tage in den Ferien waren und wir bei einem Seminar für die Matrones (Erzieherinnen) einen Computer-Kurs gegeben haben, ging es für uns das erste Mal im Zug nach Windhoek. Dieser zuckelt jede Nacht und jeden Morgen durch unser Dorf und die Erfahrung, mit einem solchen Gefährt durch Namibia zu fahren, wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Eine Woche zuvor hatten wir in Keetmanshoop unser „Business-Class“-Abteil gebucht: Eine kleine, nicht ganz liebevoll eingerichtete Kammer, in der es ein Etagenbett gibt. Die Fahrt war super! Es war zwar etwas kühl, dennoch gingen die zwölf Stunden wortwörtlich im Schlaf um.
Morgens in Windhoek haben wir uns dann direkt in den ersten Mini-Bus zu unserem ersten Ziel, Grootfontein, gesetzt. Auf der sechsstündigen Fahrt fing unser Wagen kurz vor Outapi an zu qualmen. Nach einer Stunde Zwangspause ging es also weiter und nachmittags sind wir dann sicher in Grootfontein angekommen. Zwei Nächte waren wir dort und ehrlich gesagt war in diesem Ort das Frühstück in unserem Guesthouse das Highlight. Wir haben zwar auch den Hoba Meteoriten besucht (und ziemlich viel Geld für das Taxi ausgegeben), der war aber leider keine Sensation. Vor Ort haben wir uns den Steinbrocken (nein, sorry, er besteht zu 82% aus Eisen) zwar à la „Guck mal, wie cool sich das anfühlt!“, schöngeredet, aber im Nachhinein waren wir uns einig, dass der Meteoriten-Besuch eine Geldverschwendung war. :D
Unser nächstes Ziel war dann das schöne Rundu. Dort wollten wir eigentlich unbedingt den Open-Market besuchen, haben aber bei unserer Reiseplanung leider nicht bedacht, dass dieser am Sonntag geschlossen ist. Untergekommen sind wir bei einer amerikanischen Peacecorp-Freiwilligen namens Esther. Viel von Rundu gesehen haben wir leider nicht, dafür war der Tag zu kurz, aber am Ende des Tages haben wir uns ein Essen direkt am Okavango-River gegönnt. Allein für den Sonnenuntergang dort (und davon gibt es hier einige gute), hat sie der Tag dort gelohnt.
Doch unserer Reise sollte sich noch steigern. Im Minibus ging es fünf Stunden durch den Caprivi-Zipfel (ja, liebe Leser, wenn ihr es noch nicht getan habt, holt schnell die Karte raus), nach Katima Mulilo, wo wir bei Fiona, einer Freiwilligen vom Deutschen Roten Kreuz, untergekommen sind. Auf der Fahrt haben wir die ganze Zeit gespannt nach draußen geschaut, denn überall waren Warnschilder aufgrund von Elefanten aufgestellt. Aber wir Pechvögel haben keinen zu Gesicht bekommen. Beeindruckend war die Landschaft aber allemal, denn es war einfach viel grüner als bei uns (,was jetzt nicht allzu schwer ist) und auch die Hütten, an denen wir vorbeigefahren sind, waren ganz anders als bei uns: Rund und mit Strohdächern. Die zwei Tage dort waren klasse. In Katima waren wir endlich auf einem Markt, wo wir gleich die Gelegenheit genutzt haben und uns Kleidung schneidern lassen haben. Außerdem kamen wir in den Genuss vom traditionellen Essen, dem Zambezi Breeze für umgerechnet 2,50 Euro. Zum Fisch gab es Pap und spinatähnliches Gemüse, lecker! Zwischendurch haben wir noch im Schwimmbad direkt am Zambezi-River entspannt (ein 25 Meter Becken) und gemeinsam gekocht wurde natürlich auch. Nach zwei Nächten dort, sind wir zum unserem finalen Ziel aufgebrochen. Einige Stunden hat es noch gedauert, dann waren wir auch schon in Livingstone angekommen. Dort haben wir im Jollyboys Hostel gelebt, welches einfach gemütlich war und wohl das Beste der Hostel, die wir bisher genutzt haben. Überall waren bunte Kissen verteilt, das WLAN war klasse, und der Pool sehr einladend. Am zweiten Tag dort sind wir zu den Victoriafällen aufgebrochen. Man kann dieses Naturschauspiel einfach nicht anders als mit dem Wort GIGANTISCH beschreiben. Diese Wassermassen waren einfach beeindruckend und wir sind pitschnass geworden. Außerdem haben wir sogar ein Stück Regenwald zu Gesicht bekommen. Dieser Besuch hat sich mehr als gelohnt!
Die weiteren Tage in Livingstone wurden natürlich auch genutzt. Wir haben einen weiteren Markt besucht, auf dem wir für wenig Geld unheimlich leckeres Village Chicken bekommen haben. Außerdem gab es dort richtig viel Auswahl an Oshitenge (Stoffe), und auch dies preiswert. Also haben wir zugeschlagen! :D Am letzten Abend nahmen wir an einem „Sambesi Sunset Cruise“ teil (die einzig touristische Aktion, die in unseren Geldbeutel gepasst hat). Dort gab es Getränke und Essen so viel man wollte und wir haben Flusspferde und Krokodile zu Gesicht bekommen. Der Sonnenuntergang auf dem Fluss war unschlagbar, und wurde mit jedem Augenblick schöner.
Dort endete unsere Reise also und mit dem Intercape-Bus sind wir 22 Stunden zurück nach Windhoek gefahren. Dort haben wir noch einen Tag mit den anderen Freiwilligen Morgan und Maurits verbracht. Am nächsten Tag sind die Zwei mit zwei weiteren Freiwilligen nach Lüderitz aufgebrochen und Manuel nach Swakopmund. Ich bin noch zwei weitere Tage in Windhoek geblieben, denn ich habe Besuch aus Deutschland von meinem Freund bekommen. Gemeinsam haben wir wirklich eine grandiose Reise erlebt!

Nun ist die Reisezeit aber erst einmal vorbei und wir sind schon einige Wochen wieder im Projekt (Manuel vier und ich drei Wochen). Der Alltag hat sich nun wieder eingespielt und unsere letzten zweieinhalb Monate stehen bevor.
Wir melden uns natürlich wieder!

LG
Manuel und Karo