Dienstag, 16. Mai 2017

Wir leben noch...

Lang lang ist es her, seit ihr das letzte Mal etwas von uns gehört habt. Aber nun melden wir uns nach fast zwei Monaten wieder zurück und wir haben viel zu berichten.
Fangen wir an!
Wie schon in unserem letzten Beitrag erwähnt, war am 21. März der Independence Day in Namibia, den wir mit den Matrons schon ausgiebig gefeiert haben. Am Independence Day selbst ging es etwas ruhiger zu. Am Nachmittag sind wir mit Sister Beatrix, Sister Monika und der Matron Christin mit ihren drei Kindern zu einem nahegelegenen Wasserfall gefahren. Da die Umgebung hier recht trocken ist, waren wir umso erstaunter, dass wir am Wasserfall tatsächlich eine Menge Wasser vorfanden. Auch, wenn die Sisters etwas enttäuscht waren, da normalerweise viel mehr Wasser da ist. Wir waren trotzdem zufrieden. Nach ein paar Stunden des feuchtfröhlichen Herumplanschens kehrten wir erschöpft zum Hostel zurück. Abends ließen wir den schönen Tag gemütlich beim gemeinsamen Grillen ausklingen.


Anfang April machte sich Kathi alleine auf den Weg nach Windhoek, da ihre Familie für zwei Wochen zu Besuch kam. In den zwei Wochen kamen sie viel rum in Namibia und machten über Ostern auch in Tses Halt. Selbstverständlich besuchten wir dann alle gemeinsam die Osternachtsmesse.

Anschließend ging für uns der normale Alltag weiter. Momentan sieht dieser wie folgt aus. Kathi hilft morgens weiterhin in der Küche und bereitet das Mittagessen der Kinder vor, während Philip dem Hausmeister zur Hand geht und seinen kleinen Garten in Schuss hält. In den Schulpausen verteilen wir Äpfel an die Kinder. Nach der Mittagspause gehen wir um drei Uhr mit den kleinen Kindern, die noch nicht zur Study gehen, in die Library. Dort wird fleißig gemalt, gebastelt und gespielt. Nach der Stunde bereiten wir jeden zweiten Tag das Brot für die Kinder am nächsten Morgen vor. An den anderen Tagen mischen wir uns draußen unter die Kinder, um auch mit den etwas älteren Kindern zu spielen. Da die Zeit in Namibia nun auf Winter umgestellt wurde (und es auch merklich kälter geworden ist), hat sich alles um eine Stunde nach vorne verschoben und die Study fängt abends bereits um sechs Uhr an und endet um sieben Uhr. Durch die kürzeren Tage vergeht die Zeit hier nun noch schneller als ohnehin schon. Freitagabends bereiten wir immer eine Kleinigkeit vor, sodass dann ausgelassen getanzt, gespielt oder auch mal entspannt ein Film geschaut werden kann.

Seit Ende April sind die Kinder in den Ferien und wir sind wieder einsam in Tses.
Allerdings sind wir Anfang Mai zusammen mit Sister Beatrix für eine Woche zu den Sisters nach Keetmanshoop gefahren, um der Einsamkeit zu entkommen. In dieser Woche kamen viele Sisters des Ordens aus Namibia zusammen, da ein 90. und 89. Geburtstag vor der Tür standen.
Am Sonntag zeigte Sister Beatrix uns den Köcherbaumwald in der Nähe von Keetmanshoop. Es war weniger ein Wald, wie wir ihn uns vorstellen würden. Es war eher eine kleine Anhäufung von Bäumen. Diese Bäume gibt es nur im Süden von Namibia. Außerdem erkundeten wir den „Giants Playground“. Dort ist man umgeben von vielen Steinhügeln, die so aussehen, als hätte jemand viele kleinere Steinblöcke aufeinander gestapelt. Tatsächlich ist es aber ein großer Stein.

Am nächsten Tag machten wir uns in aller Frühe mit Sister Beatrix und Sister Johanna auf den Weg. Unser Ziel war der Fishriver Canyon. Der größte Canyon Afrikas und der zweitgrößte der Welt!
Die Fahrt an sich war schon sehr lohnenswert, da wir einerseits die an uns vorbeirasende Landschaft beobachten konnten, andererseits auch ein paar Tiere, wie Zebras, Strauße und Springböcke.
Am Canyon angekommen, bot sich uns ein spektakulärer Ausblick. Sister Johanna erklärte uns, dass manchmal auch Wasser durch den Canyon fließt, wenn der Damm in Mariental geöffnet ist. Diesen schönen Anblick konnten wir uns dann allerdings nur vorstellen.

Wie schon erwähnt, wurde in dieser Woche gleich zwei Geburtstage gefeiert. Es gab natürlich einen Gottesdienst, in dem zum einen die beiden Geburtstagskinder geehrt wurden und zum Anderen wurde auch Sister Beatrix, die ja bald für sechs Jahre in die USA geht, verabschiedet.
Anschließend gab es ein leckeres Mittagsessen und am Nachmittag auch Kaffee und Kuchen. Und als wenn das nicht schon genug für unsere Mägen war, wurde abends noch der Grill angefeuert. In dieser Runde trugen einige Sisters traditionelle Kleider und gaben einige Tänze zum Besten.

Freitags fuhren wir alle gemeinsam wieder zurück nach Tses. Denn vom 5. bis zum 15. fanden hier Kurse für die Matrons statt, die sie für ihre Ausbildung besuchen müssen. Auch wir beide schlüpften in die Rolle eines Kursleiters. Während Kathi den Matrons neue Spiele zeigte, gab Philip einen Computerkurs. An einem Nachmittag fiel der Comuterkurs aus und zusammen mit Kathis Gruppe spielten wir zusammen „Beat the Matron“ in alter „Schlag den Raab“ Manier. Wir bereiteten einige Minispiele vor und ließen die Matrons in zwei Team gegeneinander antreten.

Am Ende der Woche gab es noch eine kleine Abschlussfeier, bei der drei Matrons ihr Diplom erhielten, da sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben.







Das war es dann erst mal wieder von uns. Wir freuen uns, dass die Kinder Ende Mai wiederkommen und für uns der Endspurt losgeht.

Sonnige aber etwas kältere Grüße aus Tses


Philip und Kathi