Sonntag, 3. Dezember 2017

Novemberereignisse

Hallo zusammen,
nun haben wir uns schon vier Wochen nicht mehr gemeldet und es ist viel in Tses passiert.
Zunächst begann der November direkt mit einem Outweekend, das wir genutzt haben um auf den Brukkaros Mountain zu wandern. Der Brukkaros ist von Tses aus zu sehen und sieht aus wie ein Vulkan. Er liegt etwa 35km von Tses entfernt, am Rande von Berseba. Dazu sind wir samstagmorgens gestartet und Sonntag am Mittag wieder abgeholt worden. Es war total schön, denn wir waren die einzige Menschen weit und breit und Tiere gab es auch nicht so viele. Somit waren wir der Natur komplett ausgesetzt und haben die Stille und den wunderschönen Ausblick von oben genossen.
Eingang des Brukkaros Mountain

Außerdem hatten wir 3 1⁄2 Wochen Besuch von mehreren Pristern, Brüdern und Diakonen, da diese hier an einem Afrikaanskurs teilgenommen haben. Dadurch haben wir Mittags immer alle zusammen gegessen und es war sehr unterhaltsam, da es sehr international war. Die Länder Namibia, Simbabwe, Indien, Deutschland und Österreich waren vertreten.

Im November hatten wir zwei aufregende Evening Entertainments. So hatten wir einmal eine Talentshow, bei der jede Matron und wir natürlich auch mit einer Gruppe von Kindern etwas präsentiert hat. Es wurde getanzt, gesungen, Theater/ Drama vorgespielt und Traditionelles aufgeführt.

Am vorletzten Wochenende vor den Schulferien, haben wir dann ein Chistmas Entertainment gemacht. Die Hall wurde weihnachtlich geschmückt, aber trotzdem war es irgendwie komisch schon im November das Ganze zu feiern. Es wurde das Krippenspiel vorgeführt, Weihnachtslieder gesungen (auch Stille Nacht in Nama) und am Ende haben wir an alle Kinder Süßigkeiten verteilt.
Weihnachtstütchen packen

Seit Oktober wohnt auch Bischof Pöllitzer hier in Tses, auch wenn er häufig zu verschiedensten Anlässen in der Region unterwegs ist, und besonders Vincent hat dadurch deutlich mehr zu tun. So mussten Tobias, Sigbertus und Vincent über das halbe Gelände Gräben schaufeln, um das Internetnetz der Mission zu erneuern und zu verbessern. Auch ich hatte morgens nach der Hilfe in der Küche mehr zu tun, da ich in letzter Zeit viel in der High School aufgeräumt habe. Nach den Ferien werden wir außerdem mehr mit den Schulen zusammen arbeiten, indem wir den Mathematikunterricht unterstützen oder Nachhilfe geben wollen.
Vincent und Tobi beim Buddeln

Nachdem die letzten zwei Wochen für die Kinder Examswochen waren, sind dann alle am Donnerstag direkt nach der Schule nach Hause gefahren, denn das Schuljahr ist jetzt zuende und die 6- wöchigen Sommerferien sind gestartet. Trotz der Stille ist bis heute viel passiert. Am Freitag hat nämlich der Kirchenchor ein Galadinner veranstaltet, um ihre vor kurzem aufgenommene CD zu verkaufen. Dafür hatten Vincent und ich uns extra von einer Bekannten aus der Location etwas nähen lassen. Sigbertus und Angeline haben uns begleitet, denn leider werden die beiden nächstes Jahr nicht mehr hier im Hostel arbeiten.
Wir vermissen euch jetzt schon.
Gestern hatten wir dann eine Staff Party mit den Matrons, um das Jahr abzuschließen. Dazu haben wir zunächst Mittags an den Hot Springs gegrillt und dann den Abend noch im Hostel ausklingen lassen. Wir hatten sehr viel Spaß und sind froh, dass wir zumindestens den Großteil nächstes Jahr wieder sehen.

Heute morgen waren wir dann noch in der Kirche und nun bereiten wir alles füt die große Reise vor, die heute Abend startet. Denn auch wir wollen die Ferien nutzen, um raus aus Tses zu kommen. Da wir Anfang Januar sowieso ein Zwischenseminar in Tansania haben, werden wir den Hinweg nutzen, um mehr von Namibia, aber auch Sambia und Tansania zu sehen. Auf der Reise werden uns die Sumbawanga Freiwillingen Jonas, Marek, Hanna und Adele begleiten. Auf Sansibar kommen dann auch noch ein paar andere Frewillige vom Bistum Münster, die im südlichen Teil Afrikas tätig sind dazu und wir freuen uns schon sehr alle zusammen Weihnachten und Neujahr zu feiern.
Wir haben dieses Jahr also keinen Adventskalender, aber dennoch erwartet uns jeden Tag eine neue Überraschung.

Euch eine schöne Adventszeit, fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir melden uns nächstes Jahr wieder und berichten von der Reise.

Lg und bis Bald Vincent und Anne

PS: Da wir schon im Zug sitzen und unser Wlan vor der Abreise längere Zeit nicht ging, reichen wir die Bilder nach.



Montag, 30. Oktober 2017

Aufregendes Wochenende...

Goeie môre!

Der letzte Freitag war voller Erlebnisse, weshalb wir euch unsere Erfahrungen nicht vorenthalten wollen.
Zunächst wurde in der Nacht vergeblich versucht in das Haus der Sisters einzubrechen. Im Vorratsraum des Hostels ist dieses Vorhaben dann auch geglückt, doch es wurden lediglich ein paar Lebensmittel gestohlen. Wertvolle Gegenstände wurden nicht entwendet. Dazu wurden die Fenster eingeschlagen, doch schon am Morgen reparierte Tobias den Schaden und schweißte einige Metallstreben in den Rahmen um solche Zwischenfälle in Zukunft zu vereiteln. Somit waren morgens alle sehr aufgeregt, da auch die Kinder sich alle den Ort des Geschehens angucken wollten. Die Polizei war nachts schon vor Ort. Ein Einbruch ist hier schon etwas besonderes, weil es nicht häufig vorkommt und das Gelände auch umzäunt ist.


Morgens sind wir dann unseren täglichen Aufgaben nachgegangen und nach dem Mittagessen haben wir uns wie gewöhnlich etwas ausgeruht. Allerdings stürmte Sigbertus (Matron der Jungs) um zwei Uhr in unsere Wohnung und sagte uns, dass wir schnell die Kamera packen und uns beeilen sollen, denn es sei Zeit für den Esel. Damit waren wir direkt in heller Aufregung, denn was das bedeuten soll, wussten wir sofort. Schon seit einiger Zeit sollte nämlich ein Esel zur Schlachtung kommen! Dazu muss man sagen, dass wir damit schon Tage zuvor gerechnet haben und total enttäuscht waren, als aus dem Esel nur eine Ziege wurde und die Hoffnung auf einen schon aufgegeben hatten. Also fuhr Tobias mit uns zu einer Farm, um den Esel abzuholen. Mit uns fuhren Sigbertus und Angeline (Matron) zu der Farm. Die Fahrt dorthin dauerte ungefähr eine Stunde und waren die ganze Zeit auf unebenen Schotter- und Sandpisten unterwegs, was Vincent und Sigbertus hinten auf der Ladefläche des Pick-ups auch deutlich zu spüren bekamen. Da Tobias es etwas eilig hatte, fuhr er sehr schnell (dachten wir zumindestens zu dem Zeitpunkt). Nach dieser turbulenten Fahrt fragten die Jungs auch schon, ob wir auf dem Rückweg tauschen könnten. Das hatten wir klug überhört, aber schließlich war das Interesse am Esel erst mal größer. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass unser Esel gar keinen Namen hatte. Deswegen tauften wir ihn zu Ehren seines Besitzers Johny auf den Namen Johny. So wurde also unser Johny von Johny aus dem Gehege geholt. Den Rest wollen wir euch ersparen, denn ich (Anne) fand das echt nicht schön mit anzusehen und brauche das auch nicht nochmal miterleben.
Auf der Rückfahrt mussten wir uns dann allerdings noch mehr beeilen und so wurde die Fahrt noch unangenehmer. Vincent und Sigbertus waren ja nun auch nicht mehr alleine auf der Ladefläche sondern mussten sich den Platz mit dem toten Esel teilen. Deshalb hatten sie zudem mit dem Gestank und Blut des Esels zu kämpfen und so waren wir alle froh, als wir wieder in Tses waren.
Da es hier in Tses als besonderes Ereignis gilt, war es eine Erfahrung wert dabei zu sein.


In den kommenden Tagen werden wir dann auch wieder mit den Kindern essen, um das Fleisch zu probieren.

Danach half Vincent noch bei der Häutung und anderen Dingen. ;)

Ich musste mich allerdings sofort an die Vorbereitungen für den Sleepover machen, den ich abends mit den ältesten Mädels geplant hatte. Da das Schuljahr hier im November endet, hatte ich den Mädels aus Grate 8 versprochen einen Sleepover zu machen, da sie nächstes Jahr nicht mehr hier im Hostel sein werden. Somit hatte ich Chips und Getränke gekauft und mich späten Nachmittag mit dem Backen der Waffeln begonnen.

Nach dem Supper haben wir dann den Raum mit Matratzen ausgelegt und der Beamer startklar gemacht. Als dann alle da waren haben wir erstmal meine selbstgebackenen Waffeln gegessen und überlegt wie wir den Abend gestalten. Schnell wurde klar, dass alle gerne High School Musical gucken wollen und so starteten wir direkt. Zwischen den insgesamt 4 Filmen wurden immer Foto- und Chipspausen eingelegt. Gequatscht wurde natürlich auch, wie es sich bei einem Sleepover gehört :). Nach dem die Hälfte das Ende schon nicht mehr mitbekommen hat, haben wir um 3 Uhr dann mal das Licht ausgemacht und geschlafen. Allerdings auch nur die Kinder, denn ich hatte das Gefühl, dass es alle Moskitos auf mich abgesehen hatten :D. Naja es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht.


Vincent hat währenddessen ein Evening Entertainment für die übrigen Kinder vorbereitet. Bei der Gameshow „Kids vs. Matrons“, lieferten die Hostelkinder sich einen spannenden Wettstreit mit den Matrons. Bei mehreren unterhaltsamen Spielen mussten die beiden Teams ihr Geschick, Kooperationsvermögen und ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen. Besonders beim letzten Spiel, dem beliebten und actionreichen Ballontreten, kam es zu einem nervenaufreibenden Kopf-an-Kopf Rennen, bei dem die Kids letztlich das Nachsehen hatten. Doch auch wenn die Matrons sich zwar alle Mühe gegeben haben, konnten sie den Kids schließlich nicht das Wasser reichen und mussten sich mit einem guten zweiten Platz zufrieden geben. Sichtlich erschöpft von den teils anstrengenden Herausforderungen, aber mit einem breiten Lächeln auf den Lippen gingen alle Beteiligten von dannen.

Gestern wurde dann erstmal ordentlich geschlafen und die angehäufte Wäsche gewaschen.
Heute sind wir allerdings ohne Strom aufgewacht und da es bis jetzt schon öfter zu Stromausfällen gekommen ist, wollen wir euch kurz die Lage erklären. Kein Strom bedeutet dann also morgens aufstehen und merken, dass das Wlan nicht funktioniert. Beim Frühstück ist bis auf den nicht funktionierende Kühlschrank alles in Ordnung, aber das Spülen wird dann ohne Wasser schon schwierig, denn auch das Wasser kommt ohne laufende Pumpe nicht aus dem Untergrund. Nach dem Frühstück kann man sich außerdem nicht die Zähne putzen (Duschen und Hände waschen übrigens auch nicht) und die Mikrofonanlage in der Kirche konnte man dann auch vergessen. In der freien Zeit verbringen wir dann die Zeit mit Lesen, Malen oder Schreiben. Zum Mittagessen hatten wir trotzdem etwas auf dem Tisch stehen, da die Schwestern, sowie die Hostelküche Gasherde für solche Fälle besitzen. Da wir allerdings immer Kranwasser trinken, mussten wir mit unseren letzten kühl gelagerten bzw. immer wärmer werdenden Flaschen haushalten, denn man weiß nie wann der Strom wiederkommt. Die letzten Male war das meistens abends und so mussten wir uns außerdem mit Kerzen behelfen.
Jetzt nutze ich gerade meinen letzten Akku des Laptops um diesen Beitrag zu schreiben und sobald das Internet wieder da ist, kann er auch hochgeladen werden.
Also, wenn dieser Beitrag online ist, sind auch wir nicht mehr offline, sondern für unbestimmte Zeit wieder erreichbar.

Eigentlich sollte dieser Beitrag noch gestern online gehen. Allerdings hatten wir bis heute morgen keinen Strom, denn gestern Abend hat es gestürmt und zum ersten Mal geregnet, seitdem wir hier sind. Da ich sowieso noch duschen musste, wurde das draußen erledigt und wir hatten einen Menge Spaß. Überall war es überschwemmt und vor unserem Haus und an vielen anderen Stellen sind Flüsse mit starker Strömung entstanden. Heute morgen sieht alles ganz ungewohnt aus, aber es ist alle Heile geblieben.



Liebe Grüße und bis bald Vincent und Anne :)






Samstag, 14. Oktober 2017

Essen mit den Kindern

Hallo,

heute nur ganz kurz. Wir haben letzte Woche zusammen mit den Kindern gegessen. Da ich Cathrina morgens in der Küche helfe und das Essen für die Kids vorbereite, wollte ich auch mal probieren, was ich so zu Stande gebracht habe. Da Sister Cecilia, mit der wir sonst gemeinsam zu Mittag essen sowieso nicht da war, aßen wir von Montag bis Freitag, morgens, mittags und abends mit den Kids.

Morgens wechselte es sich immer zwischen Porridge und den Broten, die wir schmieren ab. Mittags gibt es warmes Essen (siehe Fotos) und abends gibt es ebenfalls Porridge. Diese unterscheidet sich allerdings etwas von dem Porridge morgens und man muss dazu sagen, dass wir damit am Anfang der Woche echt zu kämpfen hatten. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass alles Gewöhnungssache ist und am Ende der Woche schmeckte uns der Porridge tatsächlich gut. Das Essen mittags war sowieso immer lecker, auch wenn es manchmal etwas anders aussah. Außerdem wurde man immer satt und ich habe oft noch was abgegeben und das kommt normalerweise nicht vor ;).

Die Einfachheit durch Teller und Löffel hat mich sehr an Taizé erinnert und reicht vollkommen aus. Allerdings essen viele Kids auch mit den Händen , obwohl sie andere Möglichkeiten haben. Einmal wurden die Löffel allerdings nicht richtig gespült, weshalb keiner Löffel bekommen hat. Auch ich habe dann aus Solidarität mit den Händen gegessen und dachte mir, warum auch nicht, Pizza oder ähnliches esse ich ja auch nicht mit Messer und Gabel.
Es war sehr schön mit den Kindern zusammen zu essen und alles mal zu probieren. Es hat sehr viel Spaß gemacht und wir wollen das auf jeden Fall wiederholen.


Lg Anne und Vincent

Lunch Montag

Lunch Dienstag



Lunch Mittwoch

morgendlicher Porridge

Lunch  Donnerstag

Supper (Abendessen Donnerstag), aber sonst eigentlich nur Porridge

morgendliches Brot (wechselt zwischen Marmelade und Erdnussbutter)

Lunch Freitag 

Montag, 2. Oktober 2017

Alltag?? & erstes Outweekend in Lüderitz

Hallo Zusammen, nach einer kurzen Weile melden wir uns mal wieder aus Tses.

Langsam gibt es bei uns so etwas wie einen Alltag. Wir kennen mittlerweile unsere festen Aufgaben und wissen unsere Zeiten. Auch in unserer Wohnung haben wir uns schon richtig eingelebt, was man an den rumliegenden Klamotten in Vincents Zimmer gut sehen kann. Auch unsere Mitbewohner, die Salamanderfamilie ist gefangen und wir können wieder beruhigt schlafen.
Mittlerweile arbeiten wir schon 3 ½ Wochen. Hier seht ihr mal eine kurzen Einblick der Woche.


Montag/ Mittwoch/ (Freitag)
6 Uhr Brote an die Kinder verteilen
Anne beim Zubereiten von Fisch für das Mittagessen am Freitag
ca. 8-10 Uhr → Anne: Cathrina in der Küche helfen für das Mittagsessen der Kinder (meistens Gemüse, Fleisch, Fisch oder Zwiebeln für Suppen vorbereiten)
→ Vincent: Garten bewässern
15- 18 Uhr mit den Kindern spielen oder die Library (Bücherei und Spieleraum) öffnen
18.45-19.45 Uhr den Kindern mit den Hausaufgaben helfen, wenn nötig

Dienstag/ Donnerstag

ca. 8-10 Uhr → Anne: Cathrina in der Küche helfen für das Mittagsessen der Kinder
→ Vincent: Tobias, dem Hausmeister helfen
15- 16 Uhr mit den Kindern spielen oder die Library (Bücherei und Spieleraum) öffnen
16 Uhr Brote schmieren für den nächsten Tag
18.45-19.45 Uhr den Kindern mit den Hausaufgaben helfen, wenn nötig

Am Freitag Abend haben die Kinder keine Study. Stattdessen bereiten wir zusammen mit den Matrons ein Evening Entertainment vor. Nachdem in der ersten Woche die Welcomeshow stattfand, habe ich in der darauffolgenden Woche „Boys vs. Girls“ vorbereitet. Dabei haben die Jungs in den Minispielen leider den kürzeren gezogen, wodurch die Mädchen die Sieger des Abends wurden. Der Abend endete dadurch mit einem Gejubel von den Mädels und „Bu“- Rufen der Jungs.


Danach die Woche hat Vincent den Kindern ,,Robin Hood“ auf Leinwand gezeigt und alle waren begeistert, als der Film zum Happyend kam.

Bei den großen Dünen

Samstags ist dann immer unser freier Tag, an dem wir uns dem Waschen widmen und uns mehr als sonst ausruhen :D. Denn Sonntag morgen geht es auch schon früh in die Kirche und danach haben wir mal Zeit um mit allen Kindern Zeit zu verbringen, denn durch die Woche sind die älteren Kinder meistens mittags in der Schule. Bis jetzt waren wir dann bei den Dünen und letzten Sonntag haben wir das sogenannte Chaosspiel gespielt, was tatsächlich im nicht geplanten Chaos geendet ist.



Außerdem hatten wir zwei Wochen lang Besuch von zwei Lehrern aus Deutschland, die in der High School tätig waren und die Examsvorbereitungen unterstützt haben.
In der letzten Woche stand zudem etwas besonderes an, denn Bischof Pölitzer ist von Keetmanshoop nach Tses gezogen. Vincent und Tobias haben dafür die letzten Wochen in seinem neuen Haus alles hergerichtet und repariert. Er ist zwar momentan noch viel unterwegs, aber wenn er mal hier ist, essen wir gemeinsam zu Mittag.

Das jetzige Wochenende war allerdings etwas anders, denn es war Outweekend und die meisten Kinder sind nach Hause gefahren. An diesen Wochenenden haben auch wir frei, weshalb wir uns Freitag morgen auf den Weg nach Lüderitz gemacht haben. Dort haben wir das ganze Wochenende verbracht.

Die Felsenkirche in Lüderitz
Nachdem wir auf dem Weg zur Hauptstraße in Tses schon eine Mitfahrgelegenheit nach Keetmanshoop gefunden hatten, konnten wir noch gemütlich etwas für die Fahrt einkaufen und sind dann mit dem Kleinbus weiter nach Lüderitz. In Lüderitz angekommen, wurden wir fast von dem starken Wind weg gepustet, sind aber trotzdem die Stadt direkt erkunden gegangen. Unser Hostel, in dem wir untergebracht waren, lag direkt über dem Hafen. Von dort aus sind wir dann zur Spitze der „Shark Island“ gelaufen, zum Lüderitz Museum und zur Felsenkirche. Den Abend verbrachten wir mit unserer Mitbewohnerin im Barrels, einer urigen Kneipe, in der es leckere Pizza und gutes Bier gab.









Eines der Häuser in Kolmanskop
Am Samstag hat uns unser super nette Vermieter nach Kolmanskop gebracht. Kolmanskop ist eine Geisterstadt, die in mitten eines Diamantengebiets lag. Irgendwie unheimlich sind die ganzen deutschen Straßennamen, Schilder und sonstigen Reliquien, die daran erinnern, dass die Stadt von deutschen Kolonialisten bewohnt war. Und da soll noch mal wer sagen, Deutschland hätte keine koloniale Vergangenheit... Die Stadt, in der es fast alles an Geschäften und Freizeitmöglichkeiten gab, ist zwar noch relativ gut erhalten, allerdings schieben sich die riesigen Wanderdünen langsam in die Häuser.


Nach einer Führung sind wir gemeinsam mit einer Mitbewohnerin aus dem Hostel, zum Dias Point gefahren. Der Aussichtspunkt war unglaublich schön und bis zu dem Zeitpunkt an dem ein Bus voll Touris kam, auch sehr still. Außer den Wellen und den Vögeln, gab es keine anderen Geräusche. Vincent war mit seiner Kamera natürlich begeistert unterwegs und machte tausende Fotos von der gegenüberliegenden Robbeninsel.

Der Dias Point 





Abends waren wir so müde, dass wir uns nicht mehr großartig auf die Suche nach einer Bar gemacht haben. Denn morgens ging es auch schon früh wieder zurück. Gestern in Keetmans haben wir dann noch eingekauft, da wir nächsten Samstag für das Abendessen der Matrons zuständig sind. Außerdem haben wir kurz Schwester Elisabeth besucht und uns auf das heiße Inland mit kurzen Klamotten und Sonnencreme vorbereitet.
Nach einem kurzem Snack sind wir dann zum Hike Platz gelaufen. Allerdings haben wir die Stecke leicht unterschätzt und waren heil froh, dass ein Taxibus relativ schnell vorbeikam.
Nun sind wir wieder in Tses und es geht schon wieder weiter.

Lüderitz Hafen vom Steg aus fotografiert

Lg und bis bald Anne und Vincent


PS: Da nächste Woche noch ein Culture day an der Primary School ist, wartet Vincent mit dem Blogeintrag darüber noch.

Samstag, 9. September 2017

Welcome to Namibia

Hallo zusammen!
Nun sind wir, Vincent und Anne, schon zwei Wochen in Namibia. Auch wenn die Kinder erst Anfang dieser Woche in Tses angereist sind, ist schon einiges passiert. Wir wollen euch natürlich unsere ersten Erlebnisse und Erfahrungen nicht vorenthalten. 

Der Sonnenaufgang über Botswana
Am Freitag, den 25. August wurden wir jeweils von unseren Familien nach Frankfurt gebracht. Von dort flogen wir dann pünktlich um 20.45 Uhr, Richtung Johannesburg ab. Wir hatten zwei Fensterplätze und konnten am nächsten Morgen einen wunderschönen Sonnenaufgang beobachten. 

Nach 10 3/4 Stunden sind wir wie geplant in Johannesburg angekommen und konnten problemlos und gemütlich den Anschlussflug nach Windhoek bekommen. Nach weiteren zwei Stunden sind wir dann endlich in Namibia angekommen und wurden herzlich von Schwester Elisabeth, Schwester Antonia und Schwester Emerisiana empfangen. Natürlich kamen auch wir nicht ohne ein paar Schweißperlen wegen des Visums davon. Wir haben nun erst mal ein Einreisevisum und das Jahresvisum wird in den kommenden Tage vom Bischof mitgebracht.

Da der Flughafen außerhalb von Windhoek liegt, konnten wir auf der Fahrt in die Stadt schon viel von der Landschaft Namibias entdecken. Unter anderem sahen wir das erste Mal Affen am Straßenrand. Wir verbrachten also zunächst von Samstag bis Montag bei den Schwestern in Windhoek. Es gab viel zu erzählen, denn Schwester Elisabeth und Schwester Antonia kamen selbst gerade aus ihrem Heimaturlaub in Deutschland. Unter anderem lebt auch Schwester Adelinde, gebürtig aus Kalkar, in der Gemeinschaft und es war sehr witzig zu merken, wie klein die Welt ist.

Die Kathedrale von Windhoek
Nachdem wir Windhoek City erkundet und kleine Einkäufe erledigt hatten, ging es für uns Sonntag Morgen in die Messe. Zu unserer Überraschung war die ganze Kathedrale voller Menschen. Der Gottesdienst fand auf Englisch statt und es wurde sehr viel und schön gesungen.

Am Montag wurden wir dann von Bischof Pölitzer gemeinsam mit Schwester Elisabeth abgeholt, da auch sie zurück nach Keetmanshoop musste. Nach Tses sind wir dann 4 Stunden inklusive einer kurzen Pause gefahren.
In Tses, unserem Zuhause für das kommende Jahr, angekommen, wurden wir mit selbstgemachten Waffeln empfangen. Danach konnten wir endlich unsere Wohnung begutachten und die Koffer auspacken. Mittlerweile sieht es dann durch Fotos an der Wand und Schmutzwäsche auf dem Boden auch bewohnt aus ;) .
Dienstags haben uns die beiden Postulantinnen die Dünen und das Dorf gezeigt, denn mehr gibt es in Tses auch nicht zu erkunden.

Köcherbäume im Giant's Playground
Am nächsten Tag sind wir zusammen mit Schwester Monica nach Keetmanshoop gefahren und haben für uns eingekauft. Nach dem Mittagessen, was wir bei den Schwestern vor Ort verbracht haben, hat uns Schwester Dominika den Giant´s Playground und den Quiver Tree Forest gezeigt.

Anne und Sr. Dominika im Giant's Playground
Vincent beim Grillen - natürlich stilecht mit
Schürze der Sisters
Über das Wochenende sind wir dann zusammen mit den Postulantinnen und Schwester Monica nach Gobabis, Dornfeld zu einer anderen Missionsstation gefahren. Eine Schwester dort feierte ihr Jubiläum, weshalb wir eingeladen wurden. Samstag Abend wurde dann ein Barbecue veranstaltet und als Hauptspeise gab es Schaf. 

Wir zusammen mit Sr Monica und den beiden
Postulantinnen Herta und Christina während
der Pad Pause
Das Gelände dort ist riesig, man konnte viel entdecken und auch schon auf Kinder treffen. Das Wochenende war sehr schön und wir haben viel gelacht und sogar getanzt. Was aber auch nötig war, denn durch das viele Essen, musste man echt in Bewegung kommen :D. Auf dem Rückweg haben wir dann Pause in Windhoek gemacht und waren unter anderem im Chinatown Viertel shoppen. Vincent hat sich ein traditionelles Oberteil gekauft und ich einen schönen Stoff, genannt Oshitengie, um mal selbst etwas kreativ zu werden.



Als wir dann am Montag Abend wieder zurück in Tses waren, wurden wir schon von Kindern empfangen, denn auch für sie war Montag Anreisetag. Es war schön zu merken, dass nun Leben auf dem Gelände ist und unsere Arbeit bald starten wird.

Die Kirche auf dem Hostelgelände
Nun ist es schon Samstag und wir haben die Woche über schon viele Kinder kennengelernt, gespielt und versucht uns ihre Namen zu merken. Allerdings ist das bei 136 Kindern sehr schwer.

Traditioneller Tanz der Nama
Zum Abschluss wollen wir noch etwas von dem gestrigen Tag erzählen. Denn gestern war an der High School der sogenannte „Culture Day“. Die verschiedenen Regionen in Namibia haben nämlich jeweils ihre eigene Kultur. So gibt es beispielsweise die Namas (aus der Region um Tses), Ovambos, Herero... und noch bis zu 40 andere. Einige davon haben dann ihre Tänze gezeigt und der Schulchor hat viel gesungen. Außerdem wurde traditionell gekocht. Alles war sehr interessant und es hat sehr Spaß gemacht, sowas mal mit zu erleben. In den kommenden Tagen wird Vincent noch einen ausführlicheren Beitrag zum Culture Day verfassen. Also guckt die Tage nochmal rein.
Am Abend wurden wir dann zur Welcomeshow eingeladen. Dazu wurden ein paar Reden gehalten von unserer Chefin, Sister Cecilia und den Matrons (Erzieher*innen), mit denen wir zusammenarbeiten. Die Kinder haben zudem gesungen und viele verschiedene Tänze, traditionell sowieso modern, aufgeführt.

Ich hoffe der Text ist euch nicht zu lang und ihr habt ihn trotzdem gelesen. :D
Jetzt wird erst mal gewaschen, geputzt und aufgeräumt, denn Samstags ist unser „freier Tag“.

Lg und bis bald !!
Vincent und Anne











Freitag, 18. August 2017

Hallo Zusammen,
mittlerweile sind wir schon seit gut 2 Wochen in Deutschland und leben uns so langsam wieder ein.
Wir wollen euch aber noch kurz mitteilen, wie die letzten Tage bei uns aussahen.

An dem letzten Freitag vor unserem Flug haben wir für alle Kinder und die Matrons Spagethi Bolognese gekocht. Alles hat super geklappt (was nahe an einem Wunder grenzt bei unseren Kochkünsten und dann auch noch 150 Portionen… :p) und die Kinder konnten sich ordentlich satt essen. Die leer gegessenen und teilweise auch geleckten Teller waren wohl Zeichen genug, dass es allen Kindern geschmeckt hat.
Während wir am Nachmittag in der Küche das Essen vorbereitet haben, waren die Kinder und zwei der Matrons fleißig dabei die Hall für unsere Abschiedsfeier zu schmücken, die auch an diesem Abend stattfinden sollte.
Gegen sieben Uhr betraten wir die Hall und wurden tanzend bis nach vorne vor die Bühne an unseren Tisch begleitet. Alle unterschiedlichen Stämme führten ihre traditionellen Tänze auf, es wurde gesungen (sogar die Matrons hatten extra etwas einstudiert), Abschiedsreden gehalten und getanzt. Es war wirklich sehr rührend und beeindruckend wie viel Mühe sich alle Kinder und Matrons gegeben haben, um uns einen schönen Abschied zu bereiten.
Nachdem die Kinder dann ins Bett mussten, kamen noch die Matrons zu uns ins Haus, um nochmal bei Getränken und Leckereien unseren Abschied zu feiern.
Am Samstag stand dann auch das Abschiedsessen mit den Sisters an. Ein letztes Mal das super leckere Essen genießen und in gemütlicher Runde quatschen, bevor es Sonntagmorgen mit dem Bus Richtung Windhoek ging.
Es ist wirklich unglaublich wie schnell dieses Jahr verflogen ist. Hiermit verabschieden wir uns also und bedanken uns an alle Spender und Blogleser und dass wir die Möglichkeit hatten, so tolle Erfahrungen machen zu dürfen.
Damit übergeben wir diesen Blog auch an unsere Nachfolger Anne und Vincent… Wir wünschen euch ein unvergessliches Jahr.



Liebe Grüße
Kathi und Philip


Die Kinder sind wieder da!

Besser spät als nie... Kathi ist beim Durchstöbern ihrer Festplatte noch auf einen bisher unveröffentlichten Blogeintrag gestoßen, den wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen. 

Hallo zusammen,
da melden wir uns wieder aus dem nun belebten Tses, oder eher gesagt ich (Kathi)…
Vor zwei Wochen ist Philip nach Windhoek aufgebrochen um seine Freundin vom Flughafen abzuholen…
Seitdem bin ich „alleine“ hier in Tses und wir haben viele schöne Sachen mit den Kindern gemacht, wovon ich euch gerne berichten möchte.
Am Freitag der ersten Schulwoche fand Freitagabends ein Welcome Dance für die Kinder in der Hall statt.
Am Sonntag darauf waren wir, die zwei neuen Matrons, Sigbertus und Denwil, Angeline und ich mit allen Kindern bei den Dünen. Es war wirklich etwas chaotisch, hat jedoch alles super geklappt und alle hatten viel Spaß. Es wurde im Sand „Backball“ gespielt, ein neues Spiel was ich den Kindern ein paar Tage zuvor gezeigt hatte und seitdem mit zu ihren Lieblingsspielen zählt, getanzt, fangen gespielt und vieles mehr
Von Montag bis Freitag verbrachten Denwil, Sigbertus, Angeline und ich viel Zeit damit das Programm für den nächsten Freitagabend zu planen und vorzubereiten. Es sollte eine Modelshow werden…“MRS. and MR. Glamorous“, an der 8 Jungs und 8 Mädchen aus Grade 4-7 teilnahmen. Wir probten jeden Tag die Laufwege, das Auftreten, die Pausenacts (Kinder, die tanzten/sangen…), malten und bastelten Schilder für die Dekoration und kümmerten uns um die Musik. Als der große Tag gekommen war, fuhren Denwil, Sister Secilia und ich morgens nach Keetmanshoop, um die Preise für die Gewinner zu kaufen. Wieder zurück, gab es keine Pause, sondern es wurde direkt mit dem Dekorieren der Hall begonnen… Um halb sieben trudelten dann nach und nach die Kinder ein und auch einige Leute aus der Location kamen, um sich dieses Ereignis anzuschauen. Die Kinder wurden merklich nervöser, freuten sich aber endlich ihr Können zu zeigen. Als die Jury, die aus drei Sistern und einer Lady aus der Location bestand, da waren, ging es los. Der Abend wurde mit einem Gebet eingeleitet und kurz darauf stolzierten die Kinder schon zum ersten Thema, Casual wear , über die Bühne. Um den Kindern etwas Zeit zum Umziehen zu schaffen, traten der Hostel- Choir und einige Jungs, die ihre Dance Moves zum besten gaben, auf. Darauf folgten die Kategorien: Traditional wear/ own design, winter wear und night wear. Gegen 23Uhr wurden dann endlich die Sieger und die zweit und dritt Platzierten verkündet.


Es war wirklich ein sehr gelungener und schöner Abend, der auch noch am nächsten Tag in aller Munde war, laut unserem Hausmeister sogar in der Location… Bemerkbar machte sich der lange Abend am Samstag bei den Kinder… viele hatten müde Augen, bereuten aber überhaupt nicht dabei gewesen zu sein.
Als die Kinder am Sonntag dann wieder ausgeschlafen und fit waren, spielten wir Volleyball und Netball…
Am 16ten Juni machten Philip und Sina dann Stop in Tses, bevor es für beide dann am Samstag wieder Richtung Windhoek ging und sich Sina wieder in den Flieger nach Deutschland setzt, in dem wir auch schon in ein paar Wochen sitzen werden. Einfach gruselig wie schnell die Zeit vergeht.
Der 16te Juni war auch ein besonderer Tag, da African Child Day gefeiert wurde. Zur Feier des Tages wurde draußen am Feuer gekocht, es gab frisches Eselfleisch und Porridge. Zudem half ich den Matrons Fatcakes für die Kinder zu machen. Abends schauten wir dann mit allen Kindern zusammen einen Film. Am nächsten Tag stellten wir eine große Musikbox draußen auf…So wurde zur Musik getanzt, Fußball gespielt…
Dann war auch das Chaosspiel an der Reihe, was seinen Namen zurecht verdient. Trotz dem Chaos was dieses Spiel auslöste, hatten alle Kinder großen Spaß.
So, das waren die Ereignisse der letzten Wochen und leider sind auch nur noch wenige Wochen übrig.

Bis bald, Kathi

Dienstag, 16. Mai 2017

Wir leben noch...

Lang lang ist es her, seit ihr das letzte Mal etwas von uns gehört habt. Aber nun melden wir uns nach fast zwei Monaten wieder zurück und wir haben viel zu berichten.
Fangen wir an!
Wie schon in unserem letzten Beitrag erwähnt, war am 21. März der Independence Day in Namibia, den wir mit den Matrons schon ausgiebig gefeiert haben. Am Independence Day selbst ging es etwas ruhiger zu. Am Nachmittag sind wir mit Sister Beatrix, Sister Monika und der Matron Christin mit ihren drei Kindern zu einem nahegelegenen Wasserfall gefahren. Da die Umgebung hier recht trocken ist, waren wir umso erstaunter, dass wir am Wasserfall tatsächlich eine Menge Wasser vorfanden. Auch, wenn die Sisters etwas enttäuscht waren, da normalerweise viel mehr Wasser da ist. Wir waren trotzdem zufrieden. Nach ein paar Stunden des feuchtfröhlichen Herumplanschens kehrten wir erschöpft zum Hostel zurück. Abends ließen wir den schönen Tag gemütlich beim gemeinsamen Grillen ausklingen.


Anfang April machte sich Kathi alleine auf den Weg nach Windhoek, da ihre Familie für zwei Wochen zu Besuch kam. In den zwei Wochen kamen sie viel rum in Namibia und machten über Ostern auch in Tses Halt. Selbstverständlich besuchten wir dann alle gemeinsam die Osternachtsmesse.

Anschließend ging für uns der normale Alltag weiter. Momentan sieht dieser wie folgt aus. Kathi hilft morgens weiterhin in der Küche und bereitet das Mittagessen der Kinder vor, während Philip dem Hausmeister zur Hand geht und seinen kleinen Garten in Schuss hält. In den Schulpausen verteilen wir Äpfel an die Kinder. Nach der Mittagspause gehen wir um drei Uhr mit den kleinen Kindern, die noch nicht zur Study gehen, in die Library. Dort wird fleißig gemalt, gebastelt und gespielt. Nach der Stunde bereiten wir jeden zweiten Tag das Brot für die Kinder am nächsten Morgen vor. An den anderen Tagen mischen wir uns draußen unter die Kinder, um auch mit den etwas älteren Kindern zu spielen. Da die Zeit in Namibia nun auf Winter umgestellt wurde (und es auch merklich kälter geworden ist), hat sich alles um eine Stunde nach vorne verschoben und die Study fängt abends bereits um sechs Uhr an und endet um sieben Uhr. Durch die kürzeren Tage vergeht die Zeit hier nun noch schneller als ohnehin schon. Freitagabends bereiten wir immer eine Kleinigkeit vor, sodass dann ausgelassen getanzt, gespielt oder auch mal entspannt ein Film geschaut werden kann.

Seit Ende April sind die Kinder in den Ferien und wir sind wieder einsam in Tses.
Allerdings sind wir Anfang Mai zusammen mit Sister Beatrix für eine Woche zu den Sisters nach Keetmanshoop gefahren, um der Einsamkeit zu entkommen. In dieser Woche kamen viele Sisters des Ordens aus Namibia zusammen, da ein 90. und 89. Geburtstag vor der Tür standen.
Am Sonntag zeigte Sister Beatrix uns den Köcherbaumwald in der Nähe von Keetmanshoop. Es war weniger ein Wald, wie wir ihn uns vorstellen würden. Es war eher eine kleine Anhäufung von Bäumen. Diese Bäume gibt es nur im Süden von Namibia. Außerdem erkundeten wir den „Giants Playground“. Dort ist man umgeben von vielen Steinhügeln, die so aussehen, als hätte jemand viele kleinere Steinblöcke aufeinander gestapelt. Tatsächlich ist es aber ein großer Stein.

Am nächsten Tag machten wir uns in aller Frühe mit Sister Beatrix und Sister Johanna auf den Weg. Unser Ziel war der Fishriver Canyon. Der größte Canyon Afrikas und der zweitgrößte der Welt!
Die Fahrt an sich war schon sehr lohnenswert, da wir einerseits die an uns vorbeirasende Landschaft beobachten konnten, andererseits auch ein paar Tiere, wie Zebras, Strauße und Springböcke.
Am Canyon angekommen, bot sich uns ein spektakulärer Ausblick. Sister Johanna erklärte uns, dass manchmal auch Wasser durch den Canyon fließt, wenn der Damm in Mariental geöffnet ist. Diesen schönen Anblick konnten wir uns dann allerdings nur vorstellen.

Wie schon erwähnt, wurde in dieser Woche gleich zwei Geburtstage gefeiert. Es gab natürlich einen Gottesdienst, in dem zum einen die beiden Geburtstagskinder geehrt wurden und zum Anderen wurde auch Sister Beatrix, die ja bald für sechs Jahre in die USA geht, verabschiedet.
Anschließend gab es ein leckeres Mittagsessen und am Nachmittag auch Kaffee und Kuchen. Und als wenn das nicht schon genug für unsere Mägen war, wurde abends noch der Grill angefeuert. In dieser Runde trugen einige Sisters traditionelle Kleider und gaben einige Tänze zum Besten.

Freitags fuhren wir alle gemeinsam wieder zurück nach Tses. Denn vom 5. bis zum 15. fanden hier Kurse für die Matrons statt, die sie für ihre Ausbildung besuchen müssen. Auch wir beide schlüpften in die Rolle eines Kursleiters. Während Kathi den Matrons neue Spiele zeigte, gab Philip einen Computerkurs. An einem Nachmittag fiel der Comuterkurs aus und zusammen mit Kathis Gruppe spielten wir zusammen „Beat the Matron“ in alter „Schlag den Raab“ Manier. Wir bereiteten einige Minispiele vor und ließen die Matrons in zwei Team gegeneinander antreten.

Am Ende der Woche gab es noch eine kleine Abschlussfeier, bei der drei Matrons ihr Diplom erhielten, da sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben.







Das war es dann erst mal wieder von uns. Wir freuen uns, dass die Kinder Ende Mai wiederkommen und für uns der Endspurt losgeht.

Sonnige aber etwas kältere Grüße aus Tses


Philip und Kathi

Samstag, 18. März 2017

Verregnetes Tses



Hallo Zusammen,

ja, ihr habt richtig gelesen…verregnetes Tses.
Anfang März hat es immer wieder ordentlich geschüttet, sodass es sogar auch in Tses etwas grüner geworden ist.















Das erste Wochenende ging es für uns Richtung Windhoek, da wieder Outweekend war.
Unglaublich, wie es immer grüner und grüner Richtung Norden wurde.
Wir verbrachten das Wochenende dort, um die Stadt genauer zu erkunden, endlich mal wieder Fastfood zu essen und einfach im Hostel zu entspannen. Zudem hatten wir uns vorgenommen Bücher zu kaufen, was wir auch sehr erfolgreich in einem netten kleinen Laden getan haben. Und wie es der Zufall will, trafen wir in diesem Laden einen Münsteraner Jungen, der dort für mehrere Monate aushilft…Wie klein die Welt doch ist.
Der Kauf der Bücher machte sich auch direkt bezahlt, da es am Nachmittag anfing zu regnen und wir es uns so im Hostel mit den Büchern bequem machen konnten.
Vorgestern Abend feierten wir mit den Matrons, Sister Secilia und Sister Beatrix (sie ist letzte Woche aus Amerika wiedergekommen, um bis September zu bleiben, da sie ihr endgültiges Visum noch nicht hat) den Independence day vor, der eigentlich erst am 21.03 ist. Da die Kinder jedoch die ganze nächste Woche Schulfrei haben und so auch die Matrons ihre Familien besuchen fahren, haben wir die Feier etwas vorgezogen. Es war ein wirklich sehr lustiger Abend, mit leckeren selbstgemachtem Essen und kühlen Getränken.

Am nächsten Morgen machten Philip und ich uns mit Sister Beatrix und Sister Monika auf den Weg nach Grünau (nur 170km von Süd Afrika entfernt), da die beiden Sisters dort einen Arzttermin hatten. Sister Beatrix hatte uns angeboten, dass wir mitkommen können, damit wir die wunderschöne Landschaft genießen können, die wirklich alles zu bieten hatte… Es ist unglaublich wie unterschiedlich die Natur hier in Namibia ist. Auch hier hatte es geregnet, sodass der eigentlich sonst so trockene und braune Süden auch ziemlich grün bewachsen war.
Auf dem Rückweg kauften wir uns an einem kleinen Stand mitten in der Pampa Biltong. Biltong ist getrocknetes Rind-, Straußen-oder Wildfleisch, welches in kleine „Sticks“ verarbeitet wird, die man einfach so zwischendurch essen kann…wirklich lecker und sehr beliebt bei den Sisters.



Nächste Woche werden wir sehr wahrscheinlich für ein paar Tage nach Lüderitz fahren, da es hier ohne die Kinder und die Matrons doch schon ganz schön ruhig und einsam ist.

Liebe Grüße nach Deutschland,
Kathi und Philip