Sonntag, 14. September 2014

Tore für Tses



Fußball begeistert und fasziniert Kinder überall. Das ist bei unseren Hostelkindern, vor allem bei den Jungs, nicht anders. Am häufigsten findet man sie in zwei Teams aufgeteilt auf dem freien Platz vor der Hall, wo sie sich zwei Tore aus Ziegelsteinen abstecken und dann den ganzen Nachmittag über spielen.
Schon länger  hatten wir die Idee, von Spendengeldern Material zu kaufen, um zwei richtige, tragbare Tore zu bauen. So machten wir uns auf den Weg nach Keetmanshoop, um im Baumarkt die nötigen Dinge zu kaufen. Unser Bauplan wurde dank der Hilfe eines netten Mitarbeiters noch etwas optimiert, sodass wir am Ende  mit 30 Metern Stahl, aufgeteilt auf 5 Rohre à 6 Meter, ein paar Eimern Farbe und Netzen mit dem Bakkie nach Hause fuhren.

Das Zuschneiden der Rohre mit der Flex hatten wir noch alleine erledigt. Das Zusammenschweißen haben wir uns dann jedoch nicht mehr zugetraut. Diese Aufgabe hat Josef dann netterweise übernommen, wofür wir ihn auch entlohnt haben.
Nachdem das Flexen schon sehr viel Spaß gemacht hatte, kam nun ein Arbeitsschritt, der uns noch mehr Freude bereitete: Anstreichen. Damit die Tore nicht zu rosten beginnen, mussten wir zunächst eine Schicht Primer auftragen, der nach Aussage einiger Kinder schon sehr "beautiful" war. Wir hatten jedoch andere Farben im Kopf als rostbraun. Unsere Idee war es, auf jeweils einen Pfosten die namibische und auf den anderen die deutsche Fahne zu streichen. Mit dem Wetter hatten wir Glück, sodass wir innerhalb von nur einem Morgen beide Tore mit den nötigen Schichten versehen konnten.
Die Netze durften natürlich auch nicht fehlen. Dieser Arbeitsschritt dauerte nicht allzu lange und war mit ein paar Handgriffen fertig.

Schon während der Arbeiten kamen die Jungs immer wieder vorbei, um zu erfahren, wann die Tore denn endlich fertig wären. Als es dann soweit war, gab es kein Halten mehr. Fast alle Jungs haben dabei geholfen, die Tore halbwegs auf den Bakkie zu bekommen und zu ihrem Bestimmungsort zu bringen.
Unmittelbar nachdem die Tore ihren endgültigen Ort erreicht hatten, begann auch schon das erste Spiel, das bis zum Sonnenuntergang andauerte.