Montag, 30. Oktober 2017

Aufregendes Wochenende...

Goeie môre!

Der letzte Freitag war voller Erlebnisse, weshalb wir euch unsere Erfahrungen nicht vorenthalten wollen.
Zunächst wurde in der Nacht vergeblich versucht in das Haus der Sisters einzubrechen. Im Vorratsraum des Hostels ist dieses Vorhaben dann auch geglückt, doch es wurden lediglich ein paar Lebensmittel gestohlen. Wertvolle Gegenstände wurden nicht entwendet. Dazu wurden die Fenster eingeschlagen, doch schon am Morgen reparierte Tobias den Schaden und schweißte einige Metallstreben in den Rahmen um solche Zwischenfälle in Zukunft zu vereiteln. Somit waren morgens alle sehr aufgeregt, da auch die Kinder sich alle den Ort des Geschehens angucken wollten. Die Polizei war nachts schon vor Ort. Ein Einbruch ist hier schon etwas besonderes, weil es nicht häufig vorkommt und das Gelände auch umzäunt ist.


Morgens sind wir dann unseren täglichen Aufgaben nachgegangen und nach dem Mittagessen haben wir uns wie gewöhnlich etwas ausgeruht. Allerdings stürmte Sigbertus (Matron der Jungs) um zwei Uhr in unsere Wohnung und sagte uns, dass wir schnell die Kamera packen und uns beeilen sollen, denn es sei Zeit für den Esel. Damit waren wir direkt in heller Aufregung, denn was das bedeuten soll, wussten wir sofort. Schon seit einiger Zeit sollte nämlich ein Esel zur Schlachtung kommen! Dazu muss man sagen, dass wir damit schon Tage zuvor gerechnet haben und total enttäuscht waren, als aus dem Esel nur eine Ziege wurde und die Hoffnung auf einen schon aufgegeben hatten. Also fuhr Tobias mit uns zu einer Farm, um den Esel abzuholen. Mit uns fuhren Sigbertus und Angeline (Matron) zu der Farm. Die Fahrt dorthin dauerte ungefähr eine Stunde und waren die ganze Zeit auf unebenen Schotter- und Sandpisten unterwegs, was Vincent und Sigbertus hinten auf der Ladefläche des Pick-ups auch deutlich zu spüren bekamen. Da Tobias es etwas eilig hatte, fuhr er sehr schnell (dachten wir zumindestens zu dem Zeitpunkt). Nach dieser turbulenten Fahrt fragten die Jungs auch schon, ob wir auf dem Rückweg tauschen könnten. Das hatten wir klug überhört, aber schließlich war das Interesse am Esel erst mal größer. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass unser Esel gar keinen Namen hatte. Deswegen tauften wir ihn zu Ehren seines Besitzers Johny auf den Namen Johny. So wurde also unser Johny von Johny aus dem Gehege geholt. Den Rest wollen wir euch ersparen, denn ich (Anne) fand das echt nicht schön mit anzusehen und brauche das auch nicht nochmal miterleben.
Auf der Rückfahrt mussten wir uns dann allerdings noch mehr beeilen und so wurde die Fahrt noch unangenehmer. Vincent und Sigbertus waren ja nun auch nicht mehr alleine auf der Ladefläche sondern mussten sich den Platz mit dem toten Esel teilen. Deshalb hatten sie zudem mit dem Gestank und Blut des Esels zu kämpfen und so waren wir alle froh, als wir wieder in Tses waren.
Da es hier in Tses als besonderes Ereignis gilt, war es eine Erfahrung wert dabei zu sein.


In den kommenden Tagen werden wir dann auch wieder mit den Kindern essen, um das Fleisch zu probieren.

Danach half Vincent noch bei der Häutung und anderen Dingen. ;)

Ich musste mich allerdings sofort an die Vorbereitungen für den Sleepover machen, den ich abends mit den ältesten Mädels geplant hatte. Da das Schuljahr hier im November endet, hatte ich den Mädels aus Grate 8 versprochen einen Sleepover zu machen, da sie nächstes Jahr nicht mehr hier im Hostel sein werden. Somit hatte ich Chips und Getränke gekauft und mich späten Nachmittag mit dem Backen der Waffeln begonnen.

Nach dem Supper haben wir dann den Raum mit Matratzen ausgelegt und der Beamer startklar gemacht. Als dann alle da waren haben wir erstmal meine selbstgebackenen Waffeln gegessen und überlegt wie wir den Abend gestalten. Schnell wurde klar, dass alle gerne High School Musical gucken wollen und so starteten wir direkt. Zwischen den insgesamt 4 Filmen wurden immer Foto- und Chipspausen eingelegt. Gequatscht wurde natürlich auch, wie es sich bei einem Sleepover gehört :). Nach dem die Hälfte das Ende schon nicht mehr mitbekommen hat, haben wir um 3 Uhr dann mal das Licht ausgemacht und geschlafen. Allerdings auch nur die Kinder, denn ich hatte das Gefühl, dass es alle Moskitos auf mich abgesehen hatten :D. Naja es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht.


Vincent hat währenddessen ein Evening Entertainment für die übrigen Kinder vorbereitet. Bei der Gameshow „Kids vs. Matrons“, lieferten die Hostelkinder sich einen spannenden Wettstreit mit den Matrons. Bei mehreren unterhaltsamen Spielen mussten die beiden Teams ihr Geschick, Kooperationsvermögen und ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen. Besonders beim letzten Spiel, dem beliebten und actionreichen Ballontreten, kam es zu einem nervenaufreibenden Kopf-an-Kopf Rennen, bei dem die Kids letztlich das Nachsehen hatten. Doch auch wenn die Matrons sich zwar alle Mühe gegeben haben, konnten sie den Kids schließlich nicht das Wasser reichen und mussten sich mit einem guten zweiten Platz zufrieden geben. Sichtlich erschöpft von den teils anstrengenden Herausforderungen, aber mit einem breiten Lächeln auf den Lippen gingen alle Beteiligten von dannen.

Gestern wurde dann erstmal ordentlich geschlafen und die angehäufte Wäsche gewaschen.
Heute sind wir allerdings ohne Strom aufgewacht und da es bis jetzt schon öfter zu Stromausfällen gekommen ist, wollen wir euch kurz die Lage erklären. Kein Strom bedeutet dann also morgens aufstehen und merken, dass das Wlan nicht funktioniert. Beim Frühstück ist bis auf den nicht funktionierende Kühlschrank alles in Ordnung, aber das Spülen wird dann ohne Wasser schon schwierig, denn auch das Wasser kommt ohne laufende Pumpe nicht aus dem Untergrund. Nach dem Frühstück kann man sich außerdem nicht die Zähne putzen (Duschen und Hände waschen übrigens auch nicht) und die Mikrofonanlage in der Kirche konnte man dann auch vergessen. In der freien Zeit verbringen wir dann die Zeit mit Lesen, Malen oder Schreiben. Zum Mittagessen hatten wir trotzdem etwas auf dem Tisch stehen, da die Schwestern, sowie die Hostelküche Gasherde für solche Fälle besitzen. Da wir allerdings immer Kranwasser trinken, mussten wir mit unseren letzten kühl gelagerten bzw. immer wärmer werdenden Flaschen haushalten, denn man weiß nie wann der Strom wiederkommt. Die letzten Male war das meistens abends und so mussten wir uns außerdem mit Kerzen behelfen.
Jetzt nutze ich gerade meinen letzten Akku des Laptops um diesen Beitrag zu schreiben und sobald das Internet wieder da ist, kann er auch hochgeladen werden.
Also, wenn dieser Beitrag online ist, sind auch wir nicht mehr offline, sondern für unbestimmte Zeit wieder erreichbar.

Eigentlich sollte dieser Beitrag noch gestern online gehen. Allerdings hatten wir bis heute morgen keinen Strom, denn gestern Abend hat es gestürmt und zum ersten Mal geregnet, seitdem wir hier sind. Da ich sowieso noch duschen musste, wurde das draußen erledigt und wir hatten einen Menge Spaß. Überall war es überschwemmt und vor unserem Haus und an vielen anderen Stellen sind Flüsse mit starker Strömung entstanden. Heute morgen sieht alles ganz ungewohnt aus, aber es ist alle Heile geblieben.



Liebe Grüße und bis bald Vincent und Anne :)






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