Montag, 20. September 2010

Über Essen, Pferde und Clubbing.

Hallo ihr Lieben,

Nachdem wir jetzt 10 Tage die Mädchen- hoffentlich erfolgreich- unterrichtet hatten, kamen letzten Mittwoch die Jungs an. Da Sr. Lucia zur Beerdigung ihres Bruders nach Rundu abgereist war, stellte sich für uns die Herausforderung die 10köpfige Männerbande alleine im Zaum zu halten. Glücklicherweise sind die Jungs beim Lernen etwas selbstständiger als die Mädels, sodass wir, wie es eigentlich auch für die Mädchen geplant war ausschließlich für individuelle Fragen da sein können.

Nicht nur Sr. Lucia hat uns für einige Tage verlassen, auch die anderen Sisters waren für eine Woche auf einer Art Fortbildung, das heißt dass wir hier im Prinzip fast alleine mit den Kindern waren, was schon etwas seltsam ist.

Aber jetzt sind alle wieder hier und auch Sr. Lucia kehrt wohl demnächst zurück.

Die nächsten Tage werden wir noch mit den Jungs verbringen, was danach kommt ist immer noch unklar, denn der Bischof lässt sich immer nur für ein kurzes „Grüß Gott“ sehen. Auch von unseren Visa haben wir noch nichts Weiteres gehört.

Neben dem alltäglichen Tagesablauf, der aus Unterricht und Spielen besteht, gibt es natürlich immer wieder Highlights bzw. Seltsamkeiten von denen wir einige erzählen wollen:

1. Essen: Während wir auch aufgrund der Kochkünste der Schwestern schon einige für uns besondere Gerichte kennen gelernt haben (Kudu, Esel(-leber), Ziege, Gemsbock) fallen uns immer wieder die Kinder auf. Zwischen den Mahlzeiten kauen viele Kinder Plastiktüten, essen Orangenschalen, die sie irgendwo gefunden haben oder zerstoßen Baumsamen, um das eigentliche ungenießbare Puder(Elli hat‘s probiert) zu essen. Wenn bei den Mahlzeiten Reste bleiben, entsteht schon mal ein handfester Streit um die letzten Fleischbrocken, den dem auch die eine oder andere Schelle ausgeteilt wird!

2. Bäume: Als wir am Freitagmorgen aus dem Haus traten ragten anstatt stattlicher Palmen nur kahle, schwarze Stümpfe in den Himmel. Was ist hier los?
Unser Hausmeiste Joseph hatte mit einigen Burschen zwei Palmen angezündet, da diese Schlangen anziehen würden…
Was als Fragen bleibt ist: Warum ziehen von dein 15 Palmen ausgerechnet genau diese 2 Schlangen an?- und- Gibt es hier wirklich Schlangen mit einem Körperdurchmesser von etwa 20 cm?
Wir bleiben auf jeden Fall an der Sache dran und halten euch auf dem Laufenden.

3. Tanzen: Es wird immer getanzt und gesungen, überall. Ob im Unterricht, in der Kirche oder abends im Schlafsaal, der Rhythmus stimmt. So auch am letzten Freitag bei der Schuldisco, wo zu einer Mischung aus Techno, Klassik und Volksmusik ordentlich abgesteppt wurde.

4. Pferde: Wir können nicht genau feststellen was, aber irgendetwas scheint hier mit den Pferden nicht zu stimmen. Eines Nachmittags konnten wir ein herrenloses Wagengespann gezogen von 2 Pferden beobachten, wie es mit Höchstgeschwindigkeit über die Savanne preschte, bis es schließlich in voller Fahrt in den Maschendrahtzaun der Schule raste ,wo der hinterher eilende Besitzer die Tier wieder aus dem Zaun herauslösen musste, in dem sie hilflos hingen und weder vor noch zurück konnten.
Diesen Sonntag, als wir bei einem Fußballspiel der Dorfmannschaft zuschauten, ritt plötzlich ein junger Mann auf seinem Pferde heran und preschte plötzlich mitten in die „Menge“ der Zuschauer, wobei er ein Mädchen niederriss und dann selbst vom Pferd fiel. Das Mädchen, das zunächst regungslos am Boden blieb, hatte Schnitte im Gesicht und weitere Verletzungen am Rücken und an den Beinen, der Mann ritt, nachdem er sein Pferd wider eingefangen hatte, einfach weiter, ohne sich groß um die Verletzte zu kümmern. Auch sonst war die Hilfestellung eher dürftig und das Mädchen humpelte zunächst allein, dann von einer Frau begleitet davon.

5. Clubbing: Zum Abschiedsabend mit den Mädels machte Flo sich auf, um die hochangepriesenen „Clubs“ der Stadt zu erkunden. Zu Ellis Erstaunen war er schon nach einer Stunde wieder zu Hause, was war geschehen? Nun ja, da es mitten in der Woche war, war in den 2 „Clubs“ von Tses eher tote Hose. Diese sind auch keine Discos oder Kneipen, sondern eher kleine Bars mit vergitterten Theken, Jukebox, riesiger Tanzfläche und Billardtisch. Nach diesem eher mäßigen Clubbing-Abend hofften wir auf den Freitag, an dem wir jetzt beide mit den Jungs einen zweiten Anlauf wagten. Um’s kurz zu halten: Es war genau so wenig los wie das erste Mal.
Hoffnung bleibt- auf Großstädte wie Keetmanshoop oder Karasburg.

Ok, das war’s dann für heute,

liebe Grüße,

Elli und Flo

2 Kommentare:

  1. hallo elli und florian, das hört sich alles wirklich sehr spannend an! das ist schön,dass ihr den kindern so gut zu helft und ich bin wirklich gespannt wie die nachprüfung ausfällt. könnt ihr versuchen ein paar bilder reinzustellen? das wäre top!
    ell, eine frage hab ich da: hast du denn jetzt schon einen skorpion in deinem schuh gefunden?! haha. allerliebste grüße, chrissy

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  2. hey,
    ne ich hab noch keinen skorpion gefunden,auch ncoh keinen gesehen.
    mit den photos ist das ein bisschen schwierig, das dauert extrem lange die hochzuladen, aber wir kriegen das sicher nochmal hin.
    gruß und kuss,elli

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