Goeie môre!
Der letzte Freitag war voller
Erlebnisse, weshalb wir euch unsere Erfahrungen nicht vorenthalten
wollen.
Zunächst wurde in der Nacht vergeblich
versucht in das Haus der Sisters einzubrechen. Im Vorratsraum des
Hostels ist dieses Vorhaben dann auch geglückt, doch es wurden
lediglich ein paar Lebensmittel gestohlen. Wertvolle Gegenstände
wurden nicht entwendet. Dazu wurden die Fenster eingeschlagen, doch
schon am Morgen reparierte Tobias den Schaden und schweißte einige
Metallstreben in den Rahmen um solche Zwischenfälle in Zukunft zu
vereiteln. Somit waren morgens alle sehr aufgeregt, da auch die
Kinder sich alle den Ort des Geschehens angucken wollten. Die Polizei
war nachts schon vor Ort. Ein Einbruch ist hier schon etwas
besonderes, weil es nicht häufig vorkommt und das Gelände auch
umzäunt ist.
Morgens sind wir dann unseren täglichen
Aufgaben nachgegangen und nach dem Mittagessen haben wir uns wie
gewöhnlich etwas ausgeruht. Allerdings stürmte Sigbertus (Matron
der Jungs) um zwei Uhr in unsere Wohnung und sagte uns, dass wir
schnell die Kamera packen und uns beeilen sollen, denn es sei Zeit
für den Esel. Damit waren wir direkt in heller Aufregung, denn was
das bedeuten soll, wussten wir sofort. Schon seit einiger Zeit sollte
nämlich ein Esel zur Schlachtung kommen! Dazu muss man sagen, dass
wir damit schon Tage zuvor gerechnet haben und total enttäuscht
waren, als aus dem Esel nur eine Ziege wurde und die Hoffnung auf
einen schon aufgegeben hatten. Also fuhr Tobias mit uns zu einer
Farm, um den Esel abzuholen. Mit uns fuhren Sigbertus und Angeline
(Matron) zu der Farm. Die Fahrt dorthin dauerte ungefähr eine Stunde
und waren die ganze Zeit auf unebenen Schotter- und Sandpisten
unterwegs, was Vincent und Sigbertus hinten auf der Ladefläche des
Pick-ups auch deutlich zu spüren bekamen. Da Tobias es etwas eilig
hatte, fuhr er sehr schnell (dachten wir zumindestens zu dem
Zeitpunkt). Nach dieser turbulenten Fahrt fragten die Jungs auch
schon, ob wir auf dem Rückweg tauschen könnten. Das hatten wir klug
überhört, aber schließlich war das Interesse am Esel erst mal
größer. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass unser Esel gar keinen
Namen hatte. Deswegen tauften wir ihn zu Ehren seines Besitzers Johny
auf den Namen Johny. So wurde also unser Johny von Johny aus dem
Gehege geholt. Den Rest wollen wir euch ersparen, denn ich (Anne)
fand das echt nicht schön mit anzusehen und brauche das auch nicht
nochmal miterleben.
Auf der Rückfahrt mussten wir uns dann
allerdings noch mehr beeilen und so wurde die Fahrt noch
unangenehmer. Vincent und Sigbertus waren ja nun auch nicht mehr
alleine auf der Ladefläche sondern mussten sich den Platz mit dem
toten Esel teilen. Deshalb hatten sie zudem mit dem Gestank und Blut
des Esels zu kämpfen und so waren wir alle froh, als wir wieder in
Tses waren.
Da es hier in Tses als besonderes
Ereignis gilt, war es eine Erfahrung wert dabei zu sein.
In den kommenden Tagen werden wir dann
auch wieder mit den Kindern essen, um das Fleisch zu probieren.
Danach half Vincent noch bei der
Häutung und anderen Dingen. ;)
Ich musste mich allerdings sofort an
die Vorbereitungen für den Sleepover machen, den ich abends mit den
ältesten Mädels geplant hatte. Da das Schuljahr hier im November
endet, hatte ich den Mädels aus Grate 8 versprochen einen Sleepover
zu machen, da sie nächstes Jahr nicht mehr hier im Hostel sein
werden. Somit hatte ich Chips und Getränke gekauft und mich späten
Nachmittag mit dem Backen der Waffeln begonnen.
Nach dem Supper haben wir dann den Raum
mit Matratzen ausgelegt und der Beamer startklar gemacht. Als dann
alle da waren haben wir erstmal meine selbstgebackenen Waffeln
gegessen und überlegt wie wir den Abend gestalten. Schnell wurde
klar, dass alle gerne High School Musical gucken wollen und so
starteten wir direkt. Zwischen den insgesamt 4 Filmen wurden immer
Foto- und Chipspausen eingelegt. Gequatscht wurde natürlich auch,
wie es sich bei einem Sleepover gehört :). Nach dem die Hälfte das
Ende schon nicht mehr mitbekommen hat, haben wir um 3 Uhr dann mal
das Licht ausgemacht und geschlafen. Allerdings auch nur die Kinder,
denn ich hatte das Gefühl, dass es alle Moskitos auf mich abgesehen
hatten :D. Naja es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht.
Vincent hat währenddessen ein Evening
Entertainment für die übrigen Kinder vorbereitet. Bei der Gameshow
„Kids vs. Matrons“, lieferten die Hostelkinder sich einen
spannenden Wettstreit mit den Matrons. Bei mehreren unterhaltsamen
Spielen mussten die beiden Teams ihr Geschick, Kooperationsvermögen
und ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen. Besonders beim letzten
Spiel, dem beliebten und actionreichen Ballontreten, kam
es zu einem nervenaufreibenden Kopf-an-Kopf Rennen, bei dem die Kids
letztlich das Nachsehen hatten. Doch auch wenn die Matrons
sich zwar alle Mühe gegeben haben, konnten sie den Kids schließlich
nicht das Wasser reichen und mussten sich mit einem guten zweiten
Platz zufrieden geben. Sichtlich
erschöpft von den teils anstrengenden Herausforderungen, aber mit
einem breiten Lächeln auf den Lippen gingen alle Beteiligten von
dannen.
Gestern wurde dann erstmal ordentlich
geschlafen und die angehäufte Wäsche gewaschen.
Heute sind wir allerdings ohne Strom
aufgewacht und da es bis jetzt schon öfter zu Stromausfällen
gekommen ist, wollen wir euch kurz die Lage erklären. Kein Strom
bedeutet dann also morgens aufstehen und merken, dass das Wlan nicht
funktioniert. Beim Frühstück ist bis auf den nicht funktionierende
Kühlschrank alles in Ordnung, aber das Spülen wird dann ohne Wasser
schon schwierig, denn auch das Wasser kommt ohne laufende Pumpe nicht
aus dem Untergrund. Nach dem Frühstück kann man sich außerdem
nicht die Zähne putzen (Duschen und Hände waschen übrigens auch
nicht) und die Mikrofonanlage in der Kirche konnte man dann auch
vergessen. In der freien Zeit verbringen wir dann die Zeit mit Lesen,
Malen oder Schreiben. Zum Mittagessen hatten wir trotzdem etwas auf
dem Tisch stehen, da die Schwestern, sowie die Hostelküche Gasherde
für solche Fälle besitzen. Da wir allerdings immer Kranwasser
trinken, mussten wir mit unseren letzten kühl gelagerten bzw. immer
wärmer werdenden Flaschen haushalten, denn man weiß nie wann der
Strom wiederkommt. Die letzten Male war das meistens abends und so
mussten wir uns außerdem mit Kerzen behelfen.
Jetzt nutze ich gerade meinen letzten
Akku des Laptops um diesen Beitrag zu schreiben und sobald das
Internet wieder da ist, kann er auch hochgeladen werden.
Also, wenn dieser Beitrag online ist,
sind auch wir nicht mehr offline, sondern für unbestimmte Zeit
wieder erreichbar.
Eigentlich sollte dieser Beitrag noch
gestern online gehen. Allerdings hatten wir bis heute morgen keinen
Strom, denn gestern Abend hat es gestürmt und zum ersten Mal
geregnet, seitdem wir hier sind. Da ich sowieso noch duschen musste,
wurde das draußen erledigt und wir hatten einen Menge Spaß. Überall
war es überschwemmt und vor unserem Haus und an vielen anderen
Stellen sind Flüsse mit starker Strömung entstanden. Heute morgen
sieht alles ganz ungewohnt aus, aber es ist alle Heile geblieben.
Liebe Grüße und bis bald Vincent und
Anne :)
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