Donnerstag, 30. September 2010

Miss must take picture...


Flo spielt Plumpssack im Kindergarten.



Rosemary und Philomena beim Essen.



Ronnie, Cirtus und Anthony



Einige Jungs aus dem Hostel



Gordon beim Essen vorbereiten...



Elli mit den Süßen.


Lesen während der "Study Time"...



Hier seht ihr Tses, fotografiert von einer Düne aus der Ferne.



Flo...



Wo ist mein Huhn?



Der Schulhof am Morgen





Gwanka!

Hallo ihr Lieben,

es gibt wieder Neues!

Als die Jungs sind letzten Samstag wieder abgereist waren, schwebten wir für die nächsten zwei Tage erstmal etwas in der Luft. Wir waren natürlich neugierig auf unsere neuen Aufgaben, beziehungsweise darauf, ob wir überhaupt hierbleiben würden, oder in eine andere Station geschickt werden. Tatsächlich mussten wir uns aber noch bis Montagabend gedulden bis es dann wirklich konkrete Neuigkeiten gab. Also:

Wir bleiben vorerst in Tses, das heißt bis mindesten Januar/Februar. Vor allem aber bleiben wir zusammen, was auf jeden Fall positiv ist. Danach werden wir wohl in eine andere Station gehen. Solange wir hier sind werden wir jetzt verschiedene Aufgaben wahrnehmen, im Moment helfen wir hauptsächlich bei der Betreuung der Kindergartenkinder, 40 an der Zahl. Wir sind aber auch in den Hostels aktiv, Flo hilft Josef bei den Jungs, Elli Selma bei den Mädchen, sowie in der Küche.

Da gibt’s natürlich auch schon wieder Geschichten zu erzählen, zum Beispiel von Ellis Waschaktion mit den Mädels. Die älteren Mädchen sind nämlich nicht nur für die Küche zuständig, sondern auch für die Wäsche. Das heiß konkret: die komplette Wäsche der Schülerinnen wird jeden Montag, die Wäsche der Jungs am Dienstag gewaschen. Bei etwa 150 Kindern kommt da schon was zusammen, auch wenn es aufgrund der Verhältnisse natürlich im Vergleich zu Deutschland wenig ist. Von 9 Mädchen kritisch beäugt konnte Elli dann also diese Woche erstmals ihre Waschkünste zeigen. Ich fass es mal kurz zusammen: bis das Ergebnis einigermaßen akzeptabel war wurde viel gelacht, keiner konnte glauben, dass Elli noch nie wirklich mit der Hand gewaschen hatte (wenn wir wiederkommen ist sie Profi).

Flo ist fast jeden Nachmittag mit den Jungs unterwegs, die viel für ihre Marathon-Wettbewerbe trainieren. In der Hitze hier ist Laufen schon eine Herausforderung, besonders wenn man bedenkt, dass die Kinder natürlich alle barfuß laufen. Auf einem dieser Ausflüge hat Flo wieder ein paar verrückte Pferde beobachten können, aber davon erzähl ich jetzt nichts, von Pferden habt ihr bestimmt jetzt schon genug gehört. Außerdem lernt Flo auf diesen Ausflügen wertvolle survival- Tipps von den Jungs, zum Beispiel über Körperhygiene. Manchmal reicht nämlich auch einfach ein Stein.

Bei der Arbeit in den und um die Hostels herum, fallen uns viele Dinge auf, die man hier verbessern, bzw. verändern oder neu anschaffen könnte. Es haben zum Beispiel nicht alle Kinder eine richtige Matratze oder es waschen sich viele nicht oder selten, da es keine Seife gibt und sie selbst keine haben. Wir observieren jetzt, um dann, wenn wir mit Schwester Beatrix zusammen losfahren, sinnvoll einkaufen können.

Im Moment ist hier in den Hostels eine Windpockenwelle unterwegs, es haben sich schon etliche Kinder angesteckt. Um den Juckreiz zu stillen schmieren die Infizierten sich dick mit einer weißen Creme ein, und so sieht man hin und wieder gruselig weiße Gestalten übers Gelände wandern.

Morgen ist hier eine Art Kulturfest an der Schule. Dafür haben die Kinder traditionelle Nama-Tänze einstudiert und auf dem Schulhof wurde von Frauen mit rot angemalten Gesichtern eine Namahütte aufgebaut. Wir sind schon ganz gespannt auf Morgen…

Wir berichten bald wieder, liebe Grüße,

Elli und Flo.

Ach ja…ihr seht uns übrigens doch noch nicht nächste Woche wieder, wie vielleicht schon einige unter euch gehofft hatten, denn wir haben jetzt endlich unser Visum bis nächstes Jahr…

Nachtrag:

Grade waren wir bei der Schule und waren bei den Vorbereitungen für das Fest morgen dabei. Die Frauen kochen Schaf und die ganze Schule und das halbe Dorf ist anwesend. Das abgezogene Schaf hängt am Vordach der Schule und die Frauen nehmen die Innereien auseinander und kochen einfach alles was irgendwie essbar ist.

Ein besonderes Highlight war der Moment, als plötzlich ein Mann mit einem zweiten Schaf angelaufen kam, welches dann direkt vor Ort mit einem kleinen Messer geschlachtet und dann sofort zerlegt wurde. Da schlägt einem das Herz doch schon etwas schneller.

Flo war…nunja, begeistert ist das falsche Wort, aber auf jeden Fall nicht so aufgewühlt wie Elli. Man konnte gar nicht so schnell begreifen was da plötzlich passiert, denn die ganze Aktion hat nicht mal 10 Minuten gedauert. Plötzlich war das Schaf da, alle Kinder haben daran herumgezerrt und die Beine festgehalten während 3 Männer die Schlachtung vornahmen um das Tier dann zu zerteilen.

Man, das war wirklich aufregend, das sollte man auf jeden Fall mal erlebt haben.

Flos Jagdinstinkt ist jetzt geweckt, er zählt schon die Tage bis er selbst schlachten darf…

Montag, 20. September 2010

Über Essen, Pferde und Clubbing.

Hallo ihr Lieben,

Nachdem wir jetzt 10 Tage die Mädchen- hoffentlich erfolgreich- unterrichtet hatten, kamen letzten Mittwoch die Jungs an. Da Sr. Lucia zur Beerdigung ihres Bruders nach Rundu abgereist war, stellte sich für uns die Herausforderung die 10köpfige Männerbande alleine im Zaum zu halten. Glücklicherweise sind die Jungs beim Lernen etwas selbstständiger als die Mädels, sodass wir, wie es eigentlich auch für die Mädchen geplant war ausschließlich für individuelle Fragen da sein können.

Nicht nur Sr. Lucia hat uns für einige Tage verlassen, auch die anderen Sisters waren für eine Woche auf einer Art Fortbildung, das heißt dass wir hier im Prinzip fast alleine mit den Kindern waren, was schon etwas seltsam ist.

Aber jetzt sind alle wieder hier und auch Sr. Lucia kehrt wohl demnächst zurück.

Die nächsten Tage werden wir noch mit den Jungs verbringen, was danach kommt ist immer noch unklar, denn der Bischof lässt sich immer nur für ein kurzes „Grüß Gott“ sehen. Auch von unseren Visa haben wir noch nichts Weiteres gehört.

Neben dem alltäglichen Tagesablauf, der aus Unterricht und Spielen besteht, gibt es natürlich immer wieder Highlights bzw. Seltsamkeiten von denen wir einige erzählen wollen:

1. Essen: Während wir auch aufgrund der Kochkünste der Schwestern schon einige für uns besondere Gerichte kennen gelernt haben (Kudu, Esel(-leber), Ziege, Gemsbock) fallen uns immer wieder die Kinder auf. Zwischen den Mahlzeiten kauen viele Kinder Plastiktüten, essen Orangenschalen, die sie irgendwo gefunden haben oder zerstoßen Baumsamen, um das eigentliche ungenießbare Puder(Elli hat‘s probiert) zu essen. Wenn bei den Mahlzeiten Reste bleiben, entsteht schon mal ein handfester Streit um die letzten Fleischbrocken, den dem auch die eine oder andere Schelle ausgeteilt wird!

2. Bäume: Als wir am Freitagmorgen aus dem Haus traten ragten anstatt stattlicher Palmen nur kahle, schwarze Stümpfe in den Himmel. Was ist hier los?
Unser Hausmeiste Joseph hatte mit einigen Burschen zwei Palmen angezündet, da diese Schlangen anziehen würden…
Was als Fragen bleibt ist: Warum ziehen von dein 15 Palmen ausgerechnet genau diese 2 Schlangen an?- und- Gibt es hier wirklich Schlangen mit einem Körperdurchmesser von etwa 20 cm?
Wir bleiben auf jeden Fall an der Sache dran und halten euch auf dem Laufenden.

3. Tanzen: Es wird immer getanzt und gesungen, überall. Ob im Unterricht, in der Kirche oder abends im Schlafsaal, der Rhythmus stimmt. So auch am letzten Freitag bei der Schuldisco, wo zu einer Mischung aus Techno, Klassik und Volksmusik ordentlich abgesteppt wurde.

4. Pferde: Wir können nicht genau feststellen was, aber irgendetwas scheint hier mit den Pferden nicht zu stimmen. Eines Nachmittags konnten wir ein herrenloses Wagengespann gezogen von 2 Pferden beobachten, wie es mit Höchstgeschwindigkeit über die Savanne preschte, bis es schließlich in voller Fahrt in den Maschendrahtzaun der Schule raste ,wo der hinterher eilende Besitzer die Tier wieder aus dem Zaun herauslösen musste, in dem sie hilflos hingen und weder vor noch zurück konnten.
Diesen Sonntag, als wir bei einem Fußballspiel der Dorfmannschaft zuschauten, ritt plötzlich ein junger Mann auf seinem Pferde heran und preschte plötzlich mitten in die „Menge“ der Zuschauer, wobei er ein Mädchen niederriss und dann selbst vom Pferd fiel. Das Mädchen, das zunächst regungslos am Boden blieb, hatte Schnitte im Gesicht und weitere Verletzungen am Rücken und an den Beinen, der Mann ritt, nachdem er sein Pferd wider eingefangen hatte, einfach weiter, ohne sich groß um die Verletzte zu kümmern. Auch sonst war die Hilfestellung eher dürftig und das Mädchen humpelte zunächst allein, dann von einer Frau begleitet davon.

5. Clubbing: Zum Abschiedsabend mit den Mädels machte Flo sich auf, um die hochangepriesenen „Clubs“ der Stadt zu erkunden. Zu Ellis Erstaunen war er schon nach einer Stunde wieder zu Hause, was war geschehen? Nun ja, da es mitten in der Woche war, war in den 2 „Clubs“ von Tses eher tote Hose. Diese sind auch keine Discos oder Kneipen, sondern eher kleine Bars mit vergitterten Theken, Jukebox, riesiger Tanzfläche und Billardtisch. Nach diesem eher mäßigen Clubbing-Abend hofften wir auf den Freitag, an dem wir jetzt beide mit den Jungs einen zweiten Anlauf wagten. Um’s kurz zu halten: Es war genau so wenig los wie das erste Mal.
Hoffnung bleibt- auf Großstädte wie Keetmanshoop oder Karasburg.

Ok, das war’s dann für heute,

liebe Grüße,

Elli und Flo

Mittwoch, 8. September 2010

Wir sind online!!

Hallo ihr Lieben,

am Montag hat der Bischof von Keetmans endlich die Kinder hergebracht. Unsere erste „Aufgabe“ besteht darin 10 Tage intensiv Nachhilfe für Schülerinnen, die durch die Examen geflogen sind zu geben. Das heißt: 7.00 Morgengebet, 7.30 Frühstück, 8.00 Unterrichtsbeginn, 10.00-10.30 Pause, 12.00 Mittag, 14.30 Unterrichtsbeginn, 16.00-16.10 Pause, 18.00 Abendessen, 19.00-open end freiwillige Studienzeit. Wir fühlen uns als wenn wir nochmal fürs Abi lernen müssten.

Da die Schülerinnen schon länger nicht mehr zur Schule gegangen sind gestaltet sich der Unterricht etwas mühselig, besonders gegen Ende der Studienzeit. Aber wir machen das schon, in der Hoffnung, dass es am Ende wenigstens eine durch die Wiederholungsprüfung schafft. Die Mädels bleiben für 10 Tage, danach kommen die Jungs für 10 Tage power-lernen. Unterstützt werden wir bei der ganzen Sache durch Sr.Lucia, die im Unterricht mit strengem Regiment für klare Strukturen sorgt.

Nach dem Unterricht oder in den Pausen werden wir von den anderen Schülern umlagert, besonders von den jüngeren. Eine beliebte Attraktion sind unsere Haare, die jedes Mal ausgiebig gestreichelt und untersucht werden.

Heute Morgen ist Flo mit Sr.Beatrix und Sr.Monica nach Keetmans gefahren. Während er und Sr.Monica beim MTC-Store einen Netman für unsere Internetanbindung gekauft haben, war Sr.Beatrix für die Schule shoppen und zwar große Mehlsäcke, Blumen, Tee, einen Wasserkocher und Dosenfisch. Im Anschluss gings zum Bischofssitz. Der Bischof war zwar nicht zu Hause, dafür haben Sr.Dominica und Priesteramtskandidat Laurense ordentlich aufgetischt. Nach dem Essen stand ein Besuch auf der „Show“ auf dem Programm. Auf dieser Kirmes/Messe haben sich die Männer der Runde erstmal ein Bierchen und Fleisch vom Grill genehmigt. Nach Kaffee und Kuchen ging es wieder Richtung Tses.

Wir haben jetzt also nicht nur eigenes Internet, sondern auch neue SIM-Karten für unsere Handys (Flo: 00264-816383141, Elli: 00264-816383142). Eine SMS nach Deutschland kostet für uns nur einen N$.

Immer wieder schnappen wir zwischendurch auf, dass Flo hier in Tses bleiben soll und Elli nach Rehoboth kommt, das weiter im Norden bei Windhoek liegt. Aber konkrete Pläne haben wir noch keine gehört, also erstmal abwarten…

Das wars dann fürs Erste…liebe Grüße,

Elli und Flo.

Samstag, 4. September 2010

Wir sind da!

Hallo ihr Lieben,

Florian und ich sind heute Nachmittag gut in Tses angekommen, nachdem wir die erste Nacht bei Sr. Antonia in Doebra bei Windhoek verbracht haben. Den ersten Eindruck von Afrika bekamen wir in Johannesburg, wo wir bei 7 Grad und Nebel das Flugzeug verliessen...von wegen warm! Aber das hat sich schnell geaendert, noch ist es angenehm warm hier, doch es geht auf den Sommer zu.
Von Doebra sind wir heut mit dem Bus nach Tses gefahren, wer sich den Ort mal bei Google Amps oder sonstwo angeschaut hat, der hat ungefaehr den gleichen Eindruck wie wir auch: irgendwo im Nirgendwo...viele Dornbuesche, viel vertrocknetes Gras, viel wenig, trotzdem oder gerade deshalb sehr beeindruckend. Der Sternenhimmel ist uebrigens wirklich so schoen wie gesagt wird.
Hier in Tses wohnen Flo und ich in einem Gaestehaus, bis jetzt alleine, am Montag zieht eine Schwester mit ein,die hier auch unterrichten wird. Das Haus ist top, mit Bad und Kueche und Aufenthaltsraum fuer uns.
Die Kinder kommen am Montag aus den 2woechigen Ferien zurueck, dann gehts hier endlich richtig los, denn bis jetzt sind wir noch mit den 7 Schwestern allein.
Liebe Gruesse,
Elisabeth.

Ach ja: ich sitz hier grad am PC der Schwestern, Flo und ich schaun mal ob wir vielleciht irgendwie auch Internet auf seinen Laptop kriegen. Handys haben wir noch nicht, die alten Nummern gelten also noch (SMS klappt, anrufen nicht). Aber im Moment haben wir eh erstmal andre Sachen im Kopf..

Donnerstag, 2. September 2010

Jetzt gehts los. Aber wirklich.

Heute geht es los, die Sachen sind gepackt und fertig, in einer Stunde werde ich zu Florian losfahren und dann gehts für uns beide weiter zum Flughafen nach Frankfurt.
Die Spannung steigt, aber erstmal haben wir noch einen längeren Flug vor uns, bevor wir morgen früh in Windhoek landen werden, wo uns eine der Schwestern hoffentlich schon erwartet.
Liebe Grüße noch einmal an alle...
Elisabeth.