Donnerstag, 29. Januar 2015

Manuel mit Novizin Cecilia und unseren Hostelkids bei unserer Back-to-School-Party
Karo und Caro auf dem Weg nach Keetmans.
Teil von etwas sein

Hallo, ihr lieben Blogleser!
Seit dem 14. Januar hat die Schule in Namibia wieder begonnen. Für uns bedeutete das: Endlich Arbeit! Schließlich wollen 150 Hostelkinder erst einmal beschäftigt werden.

Mit großer Motivation sind wir in unsere erste Woche gestartet. Es gab gleich ein paar Ziele und Herausforderungen, aber auch jede Menge Spaß. So habe ich mit Matrone Jacky und meiner lieben Freundin Caro Overhage, die hier im Moment ein Praktikum an der Highschool absolviert, einen Kinderchor gestartet. Die ganze letzte Woche haben wir geprobt, geprobt und nochmals geprobt! Das war manchmal wirklich anstrengend, chaotisch und nervenaufreibend – wie Arbeit mit Kindern nun mal so ist – aber am Ende hat es sich gelohnt! Die Kids haben klasse gesungen und für eine tolle Messe mitgesorgt!

Manuel hingegen hat mit den Hosteljungs einen Fußball-Club aufgemacht. Zwei Mal die Woche Training bringen ihn dabei sichtlich mehr ins Schwitzen als die an die Hitze gewöhnten Kinder, haha .

Es gehören aber auch noch andere Aufgaben zu unserem Alltag: Alle zwei Tage düsen wir mit dem Bucky zum Shop, um das Brot für die Kinder am nächsten Morgen abzuholen. Dann heißt es Brot schneiden und beschmieren. Dies ist kniffliger als es scheint, denn schließlich sollen alle gleich viel bekommen. Meistens schnappen wir uns dazu noch einige von den älteren Mädchen, dann geht das ganze ruckzuck! Morgens geht es dann alle zwei Tage früh raus, um die Brote zu verteilen – ein ungewohntes Gefühl bereits gegen 21 Uhr müde zu sein und schlafen zu gehen…
Außerdem teilt sich unsere Arbeit morgens auch noch auf: Manuel hilft zwei Stunden lang unserem Hausmeister Tobias, um Allerlei zu reparieren oder zu schleppen. Ich helfe unserer Küchenfrau Erna beim Gemüseschälen und beim Schnippeln oder sehe im Kindergarten vorbei.
Back-to-School-Party!

Nachmittags haben wir, wie schon beschrieben, unsere Clubs gestartet. Das ganze wird sich aber zeittechnisch noch einspielen müssen, denn seit Montag müssen manche Kinder nach der Mittagspause zurück zur Schule, um dort die Study Classes zu besuchen. Wer wann weg ist, haben wir noch nicht ganz durchschaut, aber das wird noch.
Freitagsabends haben wir bis her versucht, kleine „Events“ zu veranstalten. Am ersten Freitag (16.01), haben wir einen kleinen „Back-to-School-Tanzabend“ gemacht. Die meisten Kinder können sich enorm gut bewegen – da können wir uns nur einige Schritte abgucken! Am zweiten Freitag war Kino angesagt: Mit dem Beamer haben wir den Film „Madagaskar 3“ an die Wand der großen Hall geworfen.
Auch wenn es anstrengend ist, tut es unglaublich gut endlich Aufgaben zu haben. Im Namenlernen werden wir auch immer besser und mittlerweile ist man wirklich zum Teil der großen Hostel-Gemeinschaft geworden. Nun freuen wir uns aber auch schon auf unser freies „Out-Weekend“, an dem wir zusammen mit den Freiwilligen aus der UK Morgan und Maurits deren Freunde in Lüderitz besuchen werden.
Bis bald!
Manuel und Karo

Dienstag, 13. Januar 2015

Unsere Zeit in Tansania,

In Tses haben wir uns nach der Swakopmundreise, immer mehr eingelebt, obwohl die Tage eine sehr monotone Gestaltung hatten, kam es doch zu manchen netten Gesprächen und verschiedenen Kochaktionen unsererseits. Dann brachen wir am 22. Dezember nach Tansania auf, um das geplante Zwischenseminar in Bagamoyo zu besuchen und vorher noch Weihnachten und Neujahr mit den anderen Freiwilligen aus dem Bistum Münster auf Zanzibar zu verbringen.

Als wir dann in Dar es Salaam ankamen, war es schon dunkel und wir fuhren mit dem Taxi zum Hotel ins Stadtzentrum. Wir gingen davon aus, dass wir die anderen Frewilligen dann dort im Hotel vorfinden würden, weil fast alle Freiwilligen-Generationen dieses Hotel in Dar es Salaam kennen und auch besuchen. Dem war aber nicht so. Also begann erst einmal spät abends eine kleine Suchaktion nach zwölf deutschen Freiwilligen des Bistum Münsters ohne Handy und mit wenig Plan. Nachdem wir mehrere Passanten angesprochen, ob wir mit ihren Handys telefonieren dürfen, das auch durften und keiner dieser zwölf Personen an sein Handy gegangen war, trafen wir sie dann doch zufällig bei der Suche nach etwas Essbaren nahe bei unserem Hotel. Wir waren alle froh und konnten dann das indische Essen in vollen Zügen genießen. Ich möchte gerne beschreiben wie lecker das Essen bei diesem Inder ist, kann es aber nicht, weil die Worte dem Essen nicht gerecht würden.

Anyway, am nächsten Tag ging es dann von Dar es Salaam aus mit der Fähre nach Zanzibar. Was zu Zanzibar zu sagen ist sind drei Worte: Strand, Essen, Feiern. Klingt sehr entspannt, war es auch. Wir haben die Zeit wirklich genossen und es uns einfach gut gehen lassen. Ein bisschen Kultur war mit dem Tagesbesuch in Stone Town, der größten Stadt auf Zanzibar, welche bekannt ist für den zentralen Sklavenhandel, Tansanias, auch abgehakt.

Nach einer großen Silvesterparty am Strand inklusive Feuerwerk, fuhren wir sehr ausgeglichen zum Zwischenseminar nach Bagamoyo. Dort fanden wir eine relativ große Hotelanlage vor mit durchaus komfortablen Zimmern. Das Seminar startete noch am selben Tag an dem wir angekommen waren und es stand erst mal kennenlernen und Orgakram auf dem Programm. Die nächsten Tage wurden dann immer tiefgründiger und es wurden Themen angestoßen, die einen richtig zum nachdenken gebracht haben. Es war dabei sehr interessant zu erfahren wie andere Personen mit manchen Situation umgehen und wie sie zu verschiedensten Themen Stellung beziehen. Besonders ansprechend war der Film „white charity“ für den ich mit diesem Blogeintrag auch nochmal ausdrücklich Werbung machen möchte. Schaut ihn euch vielleicht einfach mal an. Ein weiteres Highlight beim Seminar war der Austauschtag mit Studenten der Universität in Dar es Salaam. Wir haben uns thematisch ausgetauscht über Themen wie den Kolonialismus und der Stellung der Frau in unseren Gesellschaften, was ich persönlich unglaublich schön fand, denn man konnte einfach sehen wie gleich viele Positionen zu den Themen sind. Danach sind wir mit den Studenten noch zum Strand gefahren und dort wurde sich weiter ausgetauscht. Ein paar Leute haben auch eine ziemlich coole Sandburg gebaut, die ich jetzt einfach mal erwähnen musste.

Die Zeit war sehr kurz, die Eindrücke sehr vielfältig und insgesamt war es eine sehr schöne Reise!

Wir sind wieder gut in Tses angekommen und für uns geht es jetzt richtig los, die Kinder kommen morgen und damit fängt die Arbeit an, auf die wir uns schon sehr freuen. In dem Sinne die herzlichsten Grüße aus Namibia.