Mittwoch, 19. Dezember 2012

Wenn Erwachsene zu Kindern werden…

Unsere Kinder sind alle in den großen Sommerferien. Trotzdem blieb unser Hostel nicht leer: Zwei Wochen besuchten uns etwa dreißig Erzieher aus anderen Hostels um an einem Workshop teilzunehmen. Neben dem Bischof, den Schwestern aus Keetmanshoop und Sr. Beatrix gaben auch wir fast täglich Kurse. Neben dem Computerkurs, in dem wir unser Wissen über Word, Powerpoint und Exel weitergaben, sprachen wir auch über Umweltschutz und flochten Körbe aus Plastiktüten. Richtig Spaß hatte die ganze Gruppe auch immer bei den täglichen Gruppenspielen, die wir den Teilnehmern zeigten. Von „Reise nach Jerusalem“ über „6-Tage-Rennen“ bis hin zu „Stille Post“ war alles dabei.
Am letzten Abend gab es einen gelungen Abschluss im Essensaal. Es wurde gegrillt , gesungen und getanzt. Wir freuen schon auf den nächsten Workshop im April indem wir alle Teilnehmer wiedersehen werden.



Die Weihnachtsfeiertage werden wir in Lüderitz am Meer verbringen und damit unsere Ferien einläuten. Schon jetzt wünschen wir Euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das Jahr 2013!

Jenita und Pia

Sonntag, 2. Dezember 2012

Der Nikolaus kommt auch in unser Haus

Am letzten Schultag machte der Nikolaus einen Abstecher in Tses.
Dieses Jahr haben wir uns gegen das traditionelle Schuhe aufstellen entschieden, weil wir sicher gehen wollten, dass auch jedes Kind eine Banane, eine Tüte Chips und Süßigkeiten bekommt.
Als Helferlein vom Nikolaus machten wir keinen Unterschied zwischen “nauthy” und “nice”.
Nach wenigen Minuten war der Schulhof übersäht mit strahlenden Kinderaugen und Bananenschalen auf dem Boden.

Das allein war das frühe Aufstehen und den Aufwand wert!

Am selben Abend brachten wir noch ein paar Kinder zum Zug und verabschiedeten uns damit in die Ferien.

Frohe Vorweihnachtszeit und einen schönen Advent!

Wünschen

Pia und Jenita

Mittwoch, 28. November 2012

Die Kleinen ganz Groß!


Am vergangen Sonntag sorgte der Kindergarten und die Vorschule das erste Mal für vorweihnachtliche Stimmung in Tses. Zusammen mit den Erzieherinnen Elisabeth und Emily und unterstützt von Sr. Elizabeth hatten beide Gruppen Lieder, Tänze und kurze Theaterstücke eingeübt. Da gab es das Lied von dem Spaziergang unter dem Regenschirm, eine geänderte Version von „Goldlöckchen und den drei Bären“ und eine kurze „Schulstunde“.

Zuletzt erzählten die älteren Kinder der Vorschule Satz für Satz auswendig die Weihnachtsgeschichte. Nach fast anderthalb Stunden Programm bekamen die Kindergarten- und Vorschulkinder von ihren Matrons ihre Diplome für die Teilnahme für das letzte Jahr. Der Höhepunkt für die Kinder war sicherlich die Tüte mit den Süßigkeiten und dem Luftballon, der für alle unter dem namibischen Weihnachtsbaum lag.

Wir freuen uns schon auf unser erstes Weihnachten unter der Sonne!

Pia und Jenita

Montag, 19. November 2012

Großstadtluft schnuppern !

Zusammen mit Schwester Beatrix und Tommy verbrachte wir letztes Wochenende eine Nacht in Windhoek. Unsere Ankunft hatte sich schnell herumgesprochen. Prompt wurde von der Stadt eine Marschkapelle engagiert. Die Einwohner meinten zwar, dass der Umzug für ein Sportfest war, aber das hielten wir für ein Gerücht. Unsere Schwester besuchte Schwester Antonia, denn dort fand ein Meeting statt. Währenddessen hatten wir Zeit die Hauptstadt besser kennenzulernen und Einkäufe für das Hostel zu erledigen.

Da es auch unser erster Aufenthalt seit unserer Landung war schauten wir uns auch einige Sehenswürdigkeiten an, wie das Reiterdenkmal und den Meteoritenbrunnen.




 













Auf unserer Rückfahrt wurden wir auf schwarze Rauchwolken in der Ferne aufmerksam, die wir zuerst als harmlos abtaten,da viele Leute ihren Müll verbrennen. Wir fuhren direkt darauf zu und stellten fest, dass es sich um ein Feuer über ca. 40 km handelte. Es kamen uns zwar ein paar Feuerwehrauto entgegen, doch von Tommy und Schwester Beatrix erfuhren,dass man hier in Namibia Flächenbrände wie diese nur schwer bändigen kann, da alles so trocken ist und es in diesem Land ohnehin schon zu wenig Wasser gibt.

Zurück in Tses waren wir froh wieder zu Hause zu sein und feierten mit den anderen Schwestern, den Namenstag von Schwester Elizabeth.




Pia und Jenita

Montag, 12. November 2012

Wir sind stolz!



Anfang Dezember stehen die großen Ferien an. Daraufhin wurden letzten Donnerstag, die Schüler geehrt, die dieses Schuljahr besondere Leistungen erbracht haben. Unter dem Motto “ Prestige Award “ wurden an dem Abend alle Schüler der Nowak Primary School beglückwunsch. Zusätzlich wurden noch die Kinder auf die Bühne geholt, die außergewöhnliche Durchsetzungskraft im Sport und im Buchstabieren gezeigt haben. Sie alle bekamen eine Auszeichung und tobenden Applaus. Zu Recht!

Am Sonntagmorgen feierten wir die allwöchentliche Messe in unsere schön geschmückten Essenshalle. Der Anlass war die Kommunion von neun Mädchen und vier Jungs und dem Hostel und der Location. Zu diesem Ehrentag hielt Fr. Saju aus Keetsmanshoop den Gottesdienst und es wurde viel getanzt und gesungen, noch mehr als sonst.

Hier wird es jeder Tag heißer.
Wir warten auf die Regenzeit!

Pia und Jenita


Mittwoch, 7. November 2012

Sonniger Start in den November




Unser zweites Weekend-Out verbrachten wir 150 km nördlich von Tses, in Mariental. Dort konnten wir, wie in Lüderitz, auch bei einer Peacecorps Freiwilligen, drei Nächte übernachten. Izzy arbeitet im Gesundheitsbereich und wohnt direkt neben dem Krankenhaus in Mariental.  Nur ein paar Straßen weiter leben die deutschen Schwestern aus Hiltrup. Sr. Maria hatte Jenita schon am Begegnungstag kennen gelernt und trotz dunklerem Teint als in Deutschland erkannte die Schwester sie sofort wieder. Wir bekamen eine exklusive Führung durch das ehemalige Krankenhaus, wo Sr. Maria zu fast jedem Raum eine spannende Geschichte aus ihrer früheren Arbeit hatte. Sie selbst ist seit 48 Jahren in Namibia tätig und hat auch eine Zeitlang in unserem kleinen Tses gearbeitet. Von unserem ersten Abstecher in Mariental hatten wir noch in Erinnerung, dass die Schwestern einen Swimmingpool haben und hatten Badesachen mitgebracht. Am Samstagnachmittag waren wir herzlich eingeladen, diesen auch auszuprobieren, was wir bei dem heißen Wetter besonders genossen. Nachdem wir am Sonntag zusammen mit den Hiltruper-Schwestern die Morgenmesse besucht hatten, ging es am Montag früh zurück nach Tses. In Mariental hatten wir von den Spendengeldern ein Messerset für die Küche und einen neuen Ball gekauft. Beides haben wir direkt nach unserer Ankunft von Christine und den Kindern einweihen lassen.
 
An dieser Stelle möchten wir uns vielmals für die Spendengelder bedanken, die für das Projekt Namibia zusammengekommen sind.




Sonnige Grüße aus Namibia
Jenita und Pia

Dienstag, 23. Oktober 2012

Küchenhilfe, Spielgefährte, Taxifahrer, Nachhilfelehrer…



Damit ihr euch überhaupt vorstellen könnt wie unser Tag aufgebaut ist, stellen wir euch in diesem Post unseren Alltag vor. Unser Tag beginnt um 6 Uhr morgens, wenn wir das Frühstück an die Kinder verteilen. Dieses besteht aus ca. 30 Broten, die wir am Vortag vorbereitet haben oder Porridge. Danach machen wir uns, wie noch vor einigen Monaten, auf den Weg zur Schule und lernen mit der 5. Und 7. Klasse bei Mrs. Kruse Afrikaans. Davor und danach helfen wir Christine, der Köchin der Kinder, in der Küche. Das heißt meistens Kartoffeln schälen, Karotten hobeln und Zwiebeln schneiden bis die Tränen kommen. Nach dem  gemeinsamen Mittagessen mit den Schwestern haben wir ein wenig Zeit für uns. Am Nachmittag genießen die Kinder unsere volle Aufmerksamkeit: Von  Fußball, über Volleyball und Sklackline bis hin zu Karten und Brettspielen. Den Kinder steht es auch immer offen zu uns kommen wenn sie Fragen zu ihren Hausaufgaben und allgemeinem Schulstoff haben.  Besondere Schwierigkeiten treten beim Lesen und beim kleinen 1x1 auf, deshalb üben wir das in erster Linie. Kurz vor dem Abendessen fahren wir mit dem uralten, weißen Toyota  zum Shop und kaufen dort die Brote für den nächsten Tag ein. Für viele Kinder ist es  ein Highlight, da sie dann auf der Ladefläche mitfahren dürfen. Nach dem Abendessen ist der Tag schon fast um, doch nicht für unsere Schützlinge und uns, da wir die letzten kühlen Abendstunden noch einmal voll ausnutzen um  zu toben.
Um halb 8 müssen die Kinder in ihre Schlafräume, wo Jenita mit Gute-Nacht-Geschichten den Tag, vor allem für die Kleineren,  entspannt ausklingen lässt. Häufig setzen wir uns danach noch zu den Schwestern ins Wohnzimmer und genießen gemütliche Abende mit Gesellschaftsspielen.
Am Wochenende gibt es nur kleine Unterschiede an unserem Tagesablauf. Samstagvormittag sind alle Hostelbewohner mit dem Hausputz beschäftig. Sonntagmorgen um 9 findet die Messe in unserer kleinen, aber feinen Kirche statt. Da wir an diesen Tagen mehr Zeit haben starten wir nachmittags und abends größere Aktivitäten für die Kinder, wie zum Beispiel ein Ausflug in die Dünen, eine Tanzparty im Essenssaal oder einen DVD-Abend.


 
Hamba kahle !

Jenita und Pia

Sonntag, 21. Oktober 2012

Hungry for Donkey !



Wir dachten gestern wäre ein ganz normaler Samstag gewesen. Doch als wir Tommy und Josef trafen, machten wir einen spontanen Ausflug. Wir gesellten uns zu den „ Workern „ auf die Ladefläche des Toyotas und machten uns auf den Weg zur einer entfernten Farm um einen Esel für das Hostel  zu erschießen.  Nach einer holprigen Fahrt  erreichten wir unser Ziel kurz vor Sonnenuntergang. Mit zwei Schüssen erlegte der Farmer den prächtigsten Esel, der auf Koppel stand. Das ging alles ziemlich schnell und eher wir uns versahen, lag das Tier schon hinten drauf.

Wieder im Hostel angekommen machten sich die Männer auch direkt an die Arbeit den Esel in seine Einzelteile zu zerlegen. Anders als unsere Vorgänger, haben wir uns daran nicht beteiligt, sondern nur zugeschaut. Vielleicht ja beim nächsten Mal!

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Fernweh nach Meer!



Das erste Weekend – Out stand an, das bedeutet dass die Kinder zu ihren Eltern nach Hause gefahren sind. Die Gelegenheit nutzten wir um den Süden kennen zu lernen. Donnerstagmorgen ging es los. Mit einem kleinen Zwischenstopp in Aus ( 120 km vor unserem Ziel ) erreichten wir Lüderitz. In  der 25.000 Einwohner Stadt angekommen haute es uns fast um und zwar wortwörtlich: Es war unfassbar windig! Das hatten wir zwar schon vorher von den Schwestern gehört, aber wir hatten die Warnung in den Wind geschlagen. Durch Sachi, eine amerikanische Peacecorps Freiwillige, die Lehrerin an der High-School von Tses ist, lernten wir Mayank kennen bei dem wir das ganze Wochenende gewohnt haben. Er ist ein Business Freiwilliger von derselben Organisation wie Sachi und ist auch erst vor zwei Wochen in Lüderitz angekommen. Zusammen mit ihm erkundeten wir die historische Stadt. Lüderitz ist nach dem Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz benannt, der Anfang des 20. Jahrhunderts den Nama ein Teil ihres Landes abkaufte. Bekannt wurde Lüderitz erst durch einen zufälligen Diamantenfund bei den Bauarbeiten einer Eisenbahn.  Das verhalf der Stadt zu einem temporären Reichtum den wir an den prunkvollen Häusern im deutschen Baustil bewundern konnten. Außerdem verbrachten wir einen halben Tag am „Agate Beach“, wo wir mit den Füßen im Atlantik stehen konnten und sich hinter uns die Dünen der Namib Wüste erstreckten. Die Abende verbrachten wir mit anderen Freiwilligen aus Schottland, England und den USA, indem wir zusammen kochten und uns über unsere Projekte austauschten.  Bei einem Sparziergang entdeckten wir auch eine andere Seite von Lüderitz – „Shark Island“. Ein gelungener Abschluss war der Sonnenuntergang am letzten Abend auf dem Diamantenberg hinter der Felsenkirche. Auf dem Heimweg machten wir einen kurzen Zwischenstopp bei den Schwestern in Keetmanshoop, die uns den naheliegenden Köcherbaumwald und den „Giants‘ Playground“ zeigten.
Seit Montag sind wir wieder in Tses und arbeiten diese Woche als Vertretungslehrer in der Primary School und unterrichten die Fächer Englisch und Mathe.
Stürmische Grüße
  
Pia und Jenita

Samstag, 29. September 2012

Sieben Tage Feierlichkeiten!



Diese Woche herrschte helle Aufregung in Tses. Kinder, Lehrer und Eltern hatten Vorbereitungen getroffen um das 85. Jubiläum der Nowak Primary School und der Kirche zu feiern.
Es begann am Montag mit kleinen Tanz- und Gesangsaufführungen der jeweiligen Klassen. Von der Klasse 0 bis 7 hatten alle Kinder etwas vorbereitet und den Abend somit wunderbar gestaltet. Am darauffolgenden Abend riss uns die Gospelshow von den Stühlen. Der Schulchor, der Kirchenchor und der extra angereiste Chor aus Keetmanshoop sorgten für eine ausgelassene und unbeschwerte Atmosphäre. Der Mittwochmorgen stand unter dem Motto „culture day“. Durch unterschiedliche Aufführungen stellten sich die verschiedenen ethnischen Gruppen Namibias vor: Die Namas präsentierten ihre Kleidung und ihre Sprache in einem Schauspiel; Die Ovambos führten einen traditionellen Tanz vor; Während die Hereros ihre Disziplin darlegten.
Die Woche schritt voran und Donnerstag herrschte erbitterter Kampf um die Spiegel in den Mädchenwaschräumen. Etwas 30 Mädchen kämpften am Abend um den Titel der „Miss Sweatheart“ bzw. „Miss Nowak“. Zusammen mit vier anderen durften wir in der Jury sitzen und hatten die Qual der Wahl bei so vielen Schönheiten. Es war ein Kopf an Kopf Rennen, aber es konnte nicht jede gewinnen. Als das Ergebnis bekannt gegeben wurde, flossen trotz allem ein paar Tränen, dennoch war es eine „beautiful night“.
Erwartungsvoll freuten wir uns auf den „Gala evening“ am Freitagabend, bei dem auch die Schwestern anwesend waren. Da der Dresscode „Formal“ angab, war es eine schöne Abwechslung sich in Schale zu werfen. Heute startete die 4x 10 km-Staffel und die Kinder legten sich ins Zeug. Parallel dazu fanden verschieden Sportwettkämpfe statt. Morgen wird bei einer feierlichen Messe der Geburtstag der Kirche gefeiert.
Wie ihr sehen könnt, wird es bei uns nicht langweilig. Festliche Grüße!




Pia und Jenita