Sonntag, 20. Mai 2012

„The black one“ – Eselschlachtung die zweite



Wer unseren Blog von Anfang an verfolgt hat wird sich vielleicht an die ein oder andere Schlachtung erinnern. Für alle anderen hier nochmal ein Gesamtablauf vom letzten Donnerstag:
Zuerst ging es mit unserem Pickup (genannt White Donkey) zu einer gut 100km weit entfernten Farm, da diese im Umkreis die besten Esel anbietet. Man kann sagen, was man will, aber mit über 100 km/h bei Sonnenuntergang durch die goldene Savanne zu fahren ist einfach genial.
Die simpelen drei Worte „the black one“ besiegelten das Schicksal eines schwarzen Esels, der gefesselt, niedergerungen und vor Ort durch einen Kehlschnitt getötet wurde. Mit dem toten Tier ging es unter einem phänomenalen Sternenhimmel zurück nach Tses. Auf dem Rückweg überfuhr unser Fahrer noch gekonnt zwei Hasen, die ebenfalls den Weg in die Küche finden werden. Nicht umsonst wird diese Schotterpiste auch „Vleispad“ (Fleischweg) genannt.
Zurück in Tses haben wir den Esel dann auf den Rücken gedreht, gehäutet und Stück für Stück zerteilt. Von der Bauchdecke ging es über die Innereien bis zur Wirbelsäule. Nach gut einer Stunde war das Fleisch getrennt, verladen und in den Cooler gebracht.

Freitag, 11. Mai 2012

Ein fast normales Wochenende


Es begann wie ein gewöhnlicher Freitagabend. Wir waren mit unseren Freunden unterwegs um ein bisschen zu feiern. Doch als der Club seine Türen schloss, ging es nicht zurück zum Hostel sondern zu einer Totenwache.
Genau eine Woche zuvor ging zur selben Zeit ein junger Mann mit einem Messer wahllos auf die Feiernden los, verletzte vier schwer und tötete zwei weitere. Zum Glück für uns waren wir an diesem Abend Zuhause. Während wir nach wie vor etwas fassungslos sind, kehrte in Tses ziemlich schnell die Normalität zurück. Zwar ist die Wahnsinnstat nach wie vor Gesprächsthema, aber im Club selbst erinnert nichts daran und die Menschen feiern wie zuvor.
Trotzdem ist die Anteilnahme groß. Es ist schon ein merkwüridiges Gefühl nach einem Abend mit Musik, Tanz und Gelächter mit allen Anwesenden zu einem Sarg zu pilgern, ruhig beieinander zu sitzen und Grabeslieder zu singen. So nahm die Jugend von Tses Abschied von einem der ihren, der normalerweise inmitten der Tanzenden Zuhause war.
Um das Chaos des Abends perfekt zu machen, ging es anschließend noch zu einem fröhlichen Junggesellenabschied, denn sowohl Beerdigungen als auch Hochzeiten finden hier samstags statt.
Der Samstag stand dann auch für uns ganz im Zeichen der Trauung. Auf eine Messe mit wunderbarem Gesang folgte eine ausgelassene Hochzeitsparty, in deren Verlauf unsere Freunde versuchten uns afrikanisches Rhythmusgefühl näherzubringen.
Vielen Dank an Barman, Mr. Kooper,  Dancing Teacher, Pastor, Butterfly, Astrid und Gloria für einen sensationellen Abend!