Freitag, 2. Dezember 2011

Der Nikolaus kommt!

Ja stimmt schon, eigentlich kommt der Gute erst am sechsten. Da die Kinder dann aber in den Ferien sind muss Namibia eben eher besucht werden. Und so gab es am letzten Sonntag Bananen, Zuckerstangen, Fireballs und Schokolade.

Wie es sich gehört wurden am Samstagabend die Schuhe geputzt und im Speisesaal aufgestellt. Unser Plan die Gaben Abends wenn die Kinder schlafen zu verteilen wurde dann durch den schlimmsten Sturm verhindert den wir hier bisher erlebt haben. Inklusive Strom und Wasserausfall. Notgedrungen mussten wir dann Sonntag um 6 raus und noch vor den Kindern unterwegs sein.

Als wir die strahlenden Gesichter der Kinder sahen wussten wir: Das war es wert!

Vielen Dank an alle diese Aktion durch ihre Spenden mitfinanziert haben!

Montag, 28. November 2011

Mythos Deutschland Nr. 1

Die Kinder hier haben teilweise sehr eigene Vorstellungen von Deutschland. Ein paar liste ich mal auf, aber weitere folgen bestimmt!

1. Deutschland ist gefährlich! Hier gibt es Lawinen, Überflutungen, Unfälle auf den Straßen, Glatteis,... Ich hab denen am Farmwochenende davon berichtet. Leider hatten die Kids danach den Eindruck, dass in Deutschland ständig alles unter Wasser steht und dass nur selten Leute eine Autofahrt überleben. Da musste ich dann doch einiges klarstellen...
2. Deutsche/ Weiße waschen und essen nur ganz kurz. Sie sind nicht mal 10 Sekunden unter der Dusche und nehmen nur wenige Happen zu sich. Dieses Gerücht ist durch Filme entstanden. In denen werden halt nur kurze Ausschnitte vom Essen und so gezeigt, was die Kids aber denken lässt, dass das im wirklichen Leben auch so ist. Da durfte ich auch einiges erklären.
3. Deutschland ist überfüllt! Es gibt auf den Straßen kaum Platz für die ganzen Menschen und man kann sich nirgendwo frei bewegen, weil so viele Menschen bei uns leben. Das denken einige Kids aufgrund der Einwohnerzahl von ca. 82 Millionen. Namibia dagegen hat nur ca. 2,2 Millionen und ist flächenmäßig auch noch größer. Also, wo sollen all die Menschen leben? Das muss ja eng sein!

Ich versuch dann immer viel zu erklären, aber generell find ich das echt toll, dass die Kinder sich so viele Gedanken über Deutschland machen. Und es folgen bestimmt noch mehr Mythen von Deutschland!

Liebe Grüße!
Ines

Urlaub in Orangjemund

Da war sie nun, die erste Gelegenheit für ein paar Tage aus Tses heraus zu kommen:

Wir waren auf eine Hochzeit eingeladen!

Zwar kannten wir weder Braut noch Bräutigam sondern nur dessen Tante (Helen Kruze) aber das schien niemanden wirklich zu stören und so sagten wir zu.

Harold, den wir schon auf der Firmfeier vor einigen Wochen kennen lernten wollte uns abholen. Soweit so gut. Da er in Windhoek lebt wollte er uns um 11 Uhr Abends abholen und dann die Nacht durch fahren. Wir sind mit den namibischen Zeitvorstellungen ja schon recht gut vertraut und hatten uns auf eine leichte Verspätung eingestellt. Das es aber 3 Uhr Nachts werden würde konnte nun wirklich niemand ahnen. Nach knapp 7 Stunden kamen wir dann übermüdet aber glücklich in Oranjemund an.

Hier bot sich und ein wahrhaft paradiesischer Anblick. Nachdem wir den Kontrollpunkt vor der Stadt passiert hatten (da Orangjemund im Diamantensperrgebiet liegt kommt man nur mit Sondererlaubnis rein) fuhren wir zunächst durch eine Allee (!) in Richtung Stadtzentrum. Ziemlich viel grün hier war mein erster Gedanke, den Grund dafür erfuhren wir etwas später. Die gesamte Stadt gehört nämlich NAMDEB (Minengesellschaft) und wirklich jeder Einwohner arbeitet direkt oder indirekt für die. Dadurch sind nicht nur die Mieten unverschähmt günstig sondern auch Wasser und Elektrizität kostenlos. Das Ergebnis sind üppige Häuser mit noch üppigeren Gärten. Ein namibischer Traum am Meer. Da man bei der kleinsten Verfehlung aus der Stadt verwiesen wird, ist Kriminalität auch fast kein Problem, sodass es weder Stacheldraht noch Zäune gibt und die Haustüren eigentlich nie abgeschlossen werden. Verglichen mit Tses wo jede Tür noch zusätzlich vergittert ist ergibt sich ein völlig anderes Lebensgefühl.

Nachdem wir uns die Stadt angesehen hatten und auch dem Bräutigam begegnet waren zogen wir zuerst bei Errol und Marlene ein. Die beiden sind mit Helen Kruze verwandt Der redselige Errol ist gelernter Elektiker und hat soch vor einiger Zeit selbstständig gemacht. Ihm gehört ein Betrieb mit 14 Mitarbeitern, der inzwischen aber vor allem von seinem Sohn Trevor geleitet wird.

Die Hochzeitsmesse war im Großen und Ganzen schön. Allerdings war die Gemeinde teilweise etwas schläfrig und singen konnte/wollte auch längst nicht jeder. Hier sind wir aber auch durch die Kinder in Tses verwöhnt.

Die anschließende Feier war dafür umso besser. Von der Dekoration über das Essen bis zur Musik passte einfach alles sodass wir zu den letzten Gästen gehörten. Kurzfristig wurde unser Nachtlager dann noch von Marlenes Haus zu Trevor verlegt bevor wir nach über 24h auf den Beinen müde in unsere Betten fielen.

Nachdem wir uns ordentlich ausgeschlafen hatten ging es zum Meer wo wir einen weiteren tollen Tag verbrachten. Bei einem längeren Strandspaziergang stießen wir auf einen kleinen Seehund. Der lag ziemlich regungslos am Strand uns als er weder auf unsere Schritte noch auch unsere Stimmen irgend eine Reaktion zeigte befürchteten wir schon das Schlimmste. Dann beging ich den Fehler der Hand auf meinen Oberschänkel zu klopfen. Wie von einer Tarantel gestochen sprang der kleine Kerl auf und versuchte unter lautem Bellen meine Hand zu erwischen bevor er sich eiligst in die Wellen davon machte. Was fällt mir auch ein seinen Schlaf zu stören?

Abgerundet wurde der Tag durch ein Barbeque mit der bekannten Hochzeitsgesellschaft.

- unsere Gastfamilie ohne Errol und Trevor, dafür mit Harold und seiner Frau -

Montag hieß es dann Abschied nehmen und nach einem letzten Stadtrundgang ging es zurück nach Tses. Mitgenommen haben wir viele neue Bekanntschaften, etliche Einladungen mal wieder zu kommen und ein Gefühl wie nach einem Urlaub!


Mittwoch, 23. November 2011

Aktion "waslab"

Unsere erste Investition ist getätigt!
Da es bei der abendlichen Waschaktion immer wieder zu Mangelerscheinungen an Seife und Waschlappen kam, haben Friede und ich beschlossen dem ein Ende zu setzen und oben drauf noch Zahnbürsten und Zahnpasta zu verteilen.
Gesagt -getan:
Wir sind also Morgens mit einem freundlichen wenn auch eher schweigsamen Brummifahrer nach Keetmanshoop gehiked (per Anhalter gefahren) und haben uns durch Metro und Pepp (Discounter) gekämpft. Nach gut drei Stunden hatten wir 180mal Seife, Zahnpasta und Waschlappen beisammen. Zahnbürsten waren hier schon vorhanden, wurden aber länger nicht mehr ausgeteilt.
Vielen Dank an alle die diese Hilfe möglich gemacht haben, insbesondere die Gemeinde St. Christophorus und unsere ehemalige Stufe!

Die Kinder haben sich über die Waschutensilien sehr gefreut, wobei einige auf Süßigkeiten spekuliert hatten und dementsprechend etwas geknickt waren.

Aber der Nikolaus kommt ja bald...

Sonntag, 13. November 2011

Party in Rehoboth!



Am letzten Wochenende hatten die Hostelkinder aus der 7. Klasse ein besonderes Ereignis: Eine Abschlussparty auf einer Farm! Teacher Criszelda, Marietji und ich haben uns mit denen am Freitagnachmittag auf den Weg gemacht. In einem mit Essen, Matrazen, Rucksäcken und Kindern vollgestopften Auto gings zu einer Farm in der Nähe von Rehoboth. Nachdem erstmal die kleinen Hundewelpen und kleinen Katzen der Farm ordentlich durchgeknuddelt wurden, haben wir abends alle draußen getanzt. Ein Highlight war da bestimmt der Tanz von ,,Sing Halleluja’’, den ich den Kindern beigebracht habe. Wenn man müde wurde und schlafen wollte, hat man sich einfach auf eine Matraze fallen lassen, die da rum lagen. So schlief auch ich irgendwann spät abends zwischen zwei Kindern zusammengequetscht und fror. Es war eine sehr kalte Nacht.
Am nächsten Morgen weckten uns die Vögel, die Sonne – und die Hundewelpen, die lustig in unserer Liegewiese rumtollten. Zum Aufwärmen haben die Jungs dann ein Lagerfeuer gemacht, über dem dann auch das Frühstück gekocht wurde. Nachdem wir noch in einem Fluss schwimmen waren, saßen wir auf einem grünen Fleck und die Kinder haben mich über Deutschland ausgefragt. Das Ergebnis war, dass sie Deutschland als ein gefährliches Land ansahen. Es gibt da ja Lawinen, Überflutungen und im Winter ist es gefährlich auf den Straßen… Nach einen Mittagessen, das wieder über offenen Feuer zubereitet wurde, gings wieder zurück ins Hostel.

Wir hatten alle zwei ganz tolle, tanzreiche Tage auf der Farm, die besonders für mich echt erlebnisreich waren.










































Samstag, 12. November 2011

Firmung und erste Partynacht

Da es die letzte Woche recht viel zu tun gab und wir die letzten zwei Tage mit einem Internetausfall zu kämpfen hatten kommt dieser Eintrag etwas verspätet:

Am Samstag (5.11.) stand in der kleinen Gemeinde von Tses die Firmung an. Wie es sich gehört wurde die Messe von Bischof Phillip zelebriert und durch die bereits bekannte Musikgruppe um Josef bereichert. Außerdem gab es noch mehr Gesang als sonst, inklusive eines Solos von Elmarie die ebenfalls gefirmt wurde. Nach der Messe waren wir zur Feier bei der hiesigen Schulleiterin, Pauline, eingeladen. Was als Mittagessen begann entwickelte sich im Laufe des Tages zu einer richtigen Party und gegen Abend ging es dann los. Wir haben viel getanzt und etliche neue Bekanntschaften geschlossen. Unter anderem haben wir Harold kennen gelernt, der ein kleines Bed and Breakfast Hotel in Windhoek betreibt und uns am Freitag den 18.11. zu einer Hochzeit nach Orangjemund im äußersten Süden mitnimmt. Da heiratet ein Bruder von Frau Kruze (Lehrerin an der Schule hier) und wir sind eingeladen!

Nebenbei stand natürlich wie an jedem Samstag auch die Hostelarbeit auf dem Programm, sodass wir zwischen Feier und Hostel hin und her gependelt sind. Nachdem die Kinder dann im Bett waren wurde weiter gefeiert bevor wir mit drei jungen Lehrern die „Clubs“ von Tses unsicher gemacht haben. Dafür dass der Ort so winzig ist war dort einiges los, sodass wir immerhin bis ein Uhr unterwegs waren.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Erstkommunion und hoher Besuch

Seit unserem letzten Eintrag hat sich so einiges ereignet: Wir haben Erstkommunion gefeiert, amerikanische Gäste empfangen, Vögel gerettet und das Hostelleben auf den Kopf gestellt.

Aber der Reihe nach: Am letzten Sonntag fand die Messe nicht wie üblich in der Missionskirche sondern im Speisesaal statt (der natürlich etwas hergerichtet wurde). Außerdem war eine Musikgruppe unter der Leitung von Josef am Start, die mit Keyboard, Gitarren und Trommeln für Stimmung sorgten. Vor dem Priester zogen dann gut 20 Gemeindemitglieder ein, gefolgt von von kleinen Gestalten in wießen Kleidern und Anzügen – Erstkommunion.

Die Messe war noch musikalischer als sonst, was uns sehr gut gefiel und auch die Kinder hatten ihren Spaß. Nach dem Gottesdienst zogen wir dann mit unseren Kameras bewaffnet um das Hostel und haben versucht einige Bilder vom Tag einzufangen. Die besten Ergebnisse seht ihr hier:


Seit Montag beherbergen wir hier in Tses die Mother General der SMIC Schwestern (Ordensvorstehehende) und ihre Assistentin. Die beiden kommen aus Amerika und sind für knapp eine Woche zur Visite hier. Sie machen einen sehr freundlichen Eindruck und packen kräftig mit an, was wir so nicht erwartet haben. Insgesamt ist es eher ein Besuch unter Freunden als eine Kontrolle. Außerdem ist noch Schwester Dominika aus Keetmanshoop hier um einen Kurs zu leiten, sodass wir mit acht Personen am Tisch sitzen und das Haus um einiges lebendiger geworden ist.

Zudem gibt es wegesn des Besuches mehr Auswahl auf dem Tisch. So verdanken wir den Gästen indirekt unseren ersten Amarulla in Namibia.

Ansonsten geht das Hostelleben mehr oder weniger seinen normalen Gang. Ich habe den Jungs allerdings eine abendliche Dusche verordnet, was nicht bei allen auf Begeisterung stößt und somit etwas in Arbeit ausartet, da sich einige Kandidaten sehr trickreich vor dem flüssigen Element drücken. „Geh dich waschen!“ beherrsche ich inzwischen sowohl in Afrikaans als auch in Nama. Leider haben längst nicht alle Kinder einen Waschlappen und auch Seife ist momentan Mangelware, sodass wir beschlossen haben bei nächster Gelegenheit Nachschub zu organisieren.

Nachmittags beschäftigen sich die Kinder meist draußen. Besonders beliebte Speilzeuge waren dabei aus dem Nest gefallene junge Mauersegler. Die wurden wahlweise in die Luft geschleudert oder einfach durch die Gegend getragen. Was häufig mit den besten Absichten geschah war für die Jungvögel natürlich nicht ideal, zumal einige Kinder mit Steinen nachhelfen, wenn nicht genug Vögel am Boden zu finden sind. Nachdem wir einiges an Erklärungsarbeit geleistet haben, sehen die Kinder ein, dass diese Tiere keine Speilzeuge sind. Wesentlich effektiver als bloße Worte sind allerdings die täglichen Rettungsaktionen. Dabei schnappe ich mir mit einigen Kindern eine Leiter und lasse sie die Vögel auf verschiedene Nester verteilen. Das erhöht die Überlebenschancen der Küken zwar nur bedingt (die neuen Eltern nehmen sie nur an wenn sie die gleiche Größe wie der eigene Nachwuchs haben) aber es geht auch mehr um den pädagogischen Effekt. Die Kinder gehen inzwischen sehr viel pfleglicher mit den Tieren um und fliegende Steine haben wir keine mehr gesehen.

Das war es fürs erste von mir!

Viele Grüße,

euer Niels

Dienstag, 25. Oktober 2011

Lebenszeichen aus Rehoboth!

Ja, auch ich schaffe es mal in den Blog zu schreiben. Ich wohne jetzt schon fast 4 Wochen in dem Hostel in Rehoboth und hab ordentlich was zu tun!
Weil ich morgens im Hostel nicht viel machen kann, da die Kinder ja in der Schule sind, geh ich einfach wie die Kinder auch zur Schule. Ich bin dann natuerlich keine Schuelerin, sondern Lehrerin. Also das heisst, ich gehe mit einer Lehrerin oder mit einem Lehrer mit und schaue mir ein bisschen den Unterricht an. Kleine Aufgaben darf ich auch mal mit den Kindern machen und mit denen die Monate durchgehen oder so. Bis letzte Woche war ich in einer 1. Klasse - mit Ausnahme von 3 Tagen. Da war ich eine Art Vertretungslehrerin in einer 3. Klasse. Ich durfte dann den Unterricht so gut wie ganz alleine vorbereiten und mich zum ersten Mal alleine vor einer Klasse behaupten. Ab dieser Woche bin ich dann in der Pre-Primery School. Das ist so was wie ein Vorschulkindergarten. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall positiv! Ansonsten plan ich noch in eine Sonderklasse fuer lernschwache Kinder und hoehere Klassen zu gehen...
Im Hostel kuemmere ich mich hauptsaechlich um die Hausaufgaben der Kleinen. Die meisten schnapp ich mir direkt nach der Schule und leg dann los. Mit einigen uebe ich auch extra gesondert lesen. Das mach ich dann aber ueber den Tag verteilt.
Dann hab ich natuerlich noch meine Deutschklasse. Die besteht aus Hostelkindern der 5-7 Klassen. Ich biet das als so eine Art AG an und pauk mit denen jetzt schon die 3. Woche (und auch die letzte) Deutsch. Nach dieser Woche sollen die Schueler sich mehr auf die Schule konzentrieren, da bald Examen anstehen. Aber nach den Sommerferien will ich mit dem Kurs weitermachen.
Ansonsten fallen dann immer noch Aufgaben wie Brotschneiden und mit den Kindern spielen an.
Es gibt aber auch nicht taegliche Aufgaben wie Fahrunterricht geben oder Computerprobleme loesen... aber davon erzaehl ich vielleicht noch mal ein anderes mal!
So, nach einem anstrengenden Tag wie grade beschreiben gehts fuer mich jetzt auch in die Heia!
Also, Goats Naechtle!
Ines

Dienstag, 11. Oktober 2011

Schlangenalarm

Gestern Vormittag war es soweit: Das erste kapitale Kriechtier hat den Weg zum Hostel gefunden.
Natürlich hat sich die Schlange mein Haus ausgesucht und schlängelte genüsslich drum herum. Wirklich lebend gesehen haben wir sie aber nicht. Tobias hat sie mit einem Stein erlegt. 1,10 Meter von Kopf bis Schwanzspitze. Mal sehen wann sich die nächste blicken lässt!

Freitag, 7. Oktober 2011

Terrassenbau


Momentan abreiten wir an einer neuen Terrasse für das Schwesternhaus. Dieses Proekt beschäftigt mich inzwischen seit fast drei Wochen und ist es daher wert, dass ihm ein eigener Eintrag gewidmet wird.

Die Terrasse besteht aus großen Natursteinen, die mit Zement verbunden werden. Was man in Deutschland für viel Geld kaufen muss liegt hier einfach in der Gegend. So fahren Josef, Tobias und ich mit einem alten Toyota (mit Handschaltung) in Richtung Fish River um die Steinplatten aufzusammeln. Gleich am ersten Tag wurde ich vor Schlangen und Skorpionen gewarnt, die die Steine gerne als Zuflucht nutzen und schon mal ungehalten regieren, wenn man ihr Haus mitnehmen will. Dreimal dürft ihr raten wer gleich am ersten Tag das Glück hatte einer Schlange zu begegnen? Richtig, ich! Allerdings war es ein ausgesprochen kleines Exemplar und hatte wohl mehr Angst vor mir als umgekehrt, da es panisch die Flucht ergriff. Während ich noch dabei war das schön gemusterte Tier zu bewundern kam Tobias angeprescht und bevor ich oder die Schange wussten wie uns geschah war sie auch schon zertreten. Nachdem mir Josef dann versicherte, dass die Schlange trotz ihrer geringen Größe absolut tödlich ist, war ich bei der weiteren Arbeit natürlich viel entspannter. Bis auf weiteres blieb es jedoch bei dieser einen Begegnung.

Auch der Sand um den Zement anzumischen wird wahlweise aus versandeten Flussbetten oder Dünenausläufern geholt, sodass man hier materialtechnisch kostenoptimiert arbeitet.

Innerhalb der letzten Wochen wurde so aus einem großen Beet mit exorbitantem Wasserverbrauch eine Steinterrasse mit kleinen eingefassten Beeten. Ein steinerner Grill ist bereits geplant und wird sehnlichst erwartet, immerhin fängt ja die Grillsaison an.

So viel zum Terrassenbau.

Euer Niels

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Arbeitsalltag

Hallo zusammen, hier mal ein kurzer Überblick über meinen typischen namibischen Alltag.

Morgens um kurz vor 6 klingelt der Wecker und dann heißt es rein in die Klamotten und raus aus dem Haus. Je nachdem ob es für die Kinder Brot oder Porridge (eine Art Maismehlbrei) gibt schleppe ich entweder Kisten mit den fertigen Stullen oder Äpfel zum Speisesaal, wo Friede und ich mit Hilfe einiger Kinder das Essen austeilen. Dieses System haben wir bereits optimiert: Eigentlich wurden Brot bzw. Äpfel immer auf die Plätze gelegt, bevor die Schüler/innen in den Saal durften. Das hatte aber ein wildes hin und her Tauschen unter unseren Helfern zur Folge. Besonders beliebt war auch das Abkratzen der Erdnussbutter von den ausliegenden Broten. Um das zu unterbinden verteilen wir die Brote bzw. Äpfel jetzt direkt wenn die Kinder zum Essen kommen. So ist jeder mit seinem Frühstück beschäftigt und nicht mit dem der Anderen. So gegen viertel vor 7 (Sonnenaufgang aktuell um 6:34 Uhr) ist das Frühstück vorbei und wir haben kurz frei um Mails zu schreiben und zu duschen oder nochmal zu schlafen, bevor um 7:30 Uhr auch für uns das Essen auf dem Tisch steht (weil Schwester Emereziana im Moment in Keetmanshoop ist steht neuerdings auch Tischdecken auf unserem Programm, Morgens übernimmt aber häufig Schwester Beatrix diesen Job). Nach dieser morgendlichen Stärkung geht es für mich zurück zum Brothers House (Wohngebäude mit Arbeitsräumen, ursprünglich für irische Mönche gebaut; mein Wohnort) wo ich Computerkurse für junge Frauen gebe. Während Florian ihnen in einem ersten Kurs die Grundlagen von Word und den PC im Allgemeinen erklärt hat, versuche ich diese Kenntnisse nun um Word für Fortgeschrittene sowie PowerPoint und Excel zu erweitern. Dabei klaffen gravierende Unterschiede auf. Während einige neues Wissen aufsaugen und nach kurzer Zeit tolle Resultate zeigen, haben andere bereits wieder vergessen wie man den PC richtig ausschaltet. Zusammen mit den nicht gerade neuen Rechnern (Windows 98 etc.) ergibt sich teilweise hohes Frustpotential. Zum Glück machen selbst die Vergesslichsten Fortschritte. Nach dem Mittagessen (12:30Uhr) geht es mit Josef an die Arbeit. Dabei steht das Abschleifen und Streichen der Türen ebenso auf dem Programm wie die Reparatur der Toiletten oder Maurerarbeiten. Abendessen ist um kurz nach 6, wobei im Marienmonat Oktober zuvor noch der Rosenkranz gebetet wird. Dazu trifft sich die Gemeinde in der kleinen Missionskirche. Gebetet wird Tag für Tag abwechselnd auf Afrikaans oder Englisch (mit endsprechender Begleitliteratur kein Poblem). Der Abend ist dann Internetzeit. Hier werden Skype, facebook und E-Mail Programme auf Höchstleistungen gebracht, bevor ich zwischen 10 und 11 ins Bett falle.

Jetzt wisst ihr wie es hier so abläuft!

Bis dann, Euer Niels