Dienstag, 23. Oktober 2012

Küchenhilfe, Spielgefährte, Taxifahrer, Nachhilfelehrer…



Damit ihr euch überhaupt vorstellen könnt wie unser Tag aufgebaut ist, stellen wir euch in diesem Post unseren Alltag vor. Unser Tag beginnt um 6 Uhr morgens, wenn wir das Frühstück an die Kinder verteilen. Dieses besteht aus ca. 30 Broten, die wir am Vortag vorbereitet haben oder Porridge. Danach machen wir uns, wie noch vor einigen Monaten, auf den Weg zur Schule und lernen mit der 5. Und 7. Klasse bei Mrs. Kruse Afrikaans. Davor und danach helfen wir Christine, der Köchin der Kinder, in der Küche. Das heißt meistens Kartoffeln schälen, Karotten hobeln und Zwiebeln schneiden bis die Tränen kommen. Nach dem  gemeinsamen Mittagessen mit den Schwestern haben wir ein wenig Zeit für uns. Am Nachmittag genießen die Kinder unsere volle Aufmerksamkeit: Von  Fußball, über Volleyball und Sklackline bis hin zu Karten und Brettspielen. Den Kinder steht es auch immer offen zu uns kommen wenn sie Fragen zu ihren Hausaufgaben und allgemeinem Schulstoff haben.  Besondere Schwierigkeiten treten beim Lesen und beim kleinen 1x1 auf, deshalb üben wir das in erster Linie. Kurz vor dem Abendessen fahren wir mit dem uralten, weißen Toyota  zum Shop und kaufen dort die Brote für den nächsten Tag ein. Für viele Kinder ist es  ein Highlight, da sie dann auf der Ladefläche mitfahren dürfen. Nach dem Abendessen ist der Tag schon fast um, doch nicht für unsere Schützlinge und uns, da wir die letzten kühlen Abendstunden noch einmal voll ausnutzen um  zu toben.
Um halb 8 müssen die Kinder in ihre Schlafräume, wo Jenita mit Gute-Nacht-Geschichten den Tag, vor allem für die Kleineren,  entspannt ausklingen lässt. Häufig setzen wir uns danach noch zu den Schwestern ins Wohnzimmer und genießen gemütliche Abende mit Gesellschaftsspielen.
Am Wochenende gibt es nur kleine Unterschiede an unserem Tagesablauf. Samstagvormittag sind alle Hostelbewohner mit dem Hausputz beschäftig. Sonntagmorgen um 9 findet die Messe in unserer kleinen, aber feinen Kirche statt. Da wir an diesen Tagen mehr Zeit haben starten wir nachmittags und abends größere Aktivitäten für die Kinder, wie zum Beispiel ein Ausflug in die Dünen, eine Tanzparty im Essenssaal oder einen DVD-Abend.


 
Hamba kahle !

Jenita und Pia

Sonntag, 21. Oktober 2012

Hungry for Donkey !



Wir dachten gestern wäre ein ganz normaler Samstag gewesen. Doch als wir Tommy und Josef trafen, machten wir einen spontanen Ausflug. Wir gesellten uns zu den „ Workern „ auf die Ladefläche des Toyotas und machten uns auf den Weg zur einer entfernten Farm um einen Esel für das Hostel  zu erschießen.  Nach einer holprigen Fahrt  erreichten wir unser Ziel kurz vor Sonnenuntergang. Mit zwei Schüssen erlegte der Farmer den prächtigsten Esel, der auf Koppel stand. Das ging alles ziemlich schnell und eher wir uns versahen, lag das Tier schon hinten drauf.

Wieder im Hostel angekommen machten sich die Männer auch direkt an die Arbeit den Esel in seine Einzelteile zu zerlegen. Anders als unsere Vorgänger, haben wir uns daran nicht beteiligt, sondern nur zugeschaut. Vielleicht ja beim nächsten Mal!

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Fernweh nach Meer!



Das erste Weekend – Out stand an, das bedeutet dass die Kinder zu ihren Eltern nach Hause gefahren sind. Die Gelegenheit nutzten wir um den Süden kennen zu lernen. Donnerstagmorgen ging es los. Mit einem kleinen Zwischenstopp in Aus ( 120 km vor unserem Ziel ) erreichten wir Lüderitz. In  der 25.000 Einwohner Stadt angekommen haute es uns fast um und zwar wortwörtlich: Es war unfassbar windig! Das hatten wir zwar schon vorher von den Schwestern gehört, aber wir hatten die Warnung in den Wind geschlagen. Durch Sachi, eine amerikanische Peacecorps Freiwillige, die Lehrerin an der High-School von Tses ist, lernten wir Mayank kennen bei dem wir das ganze Wochenende gewohnt haben. Er ist ein Business Freiwilliger von derselben Organisation wie Sachi und ist auch erst vor zwei Wochen in Lüderitz angekommen. Zusammen mit ihm erkundeten wir die historische Stadt. Lüderitz ist nach dem Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz benannt, der Anfang des 20. Jahrhunderts den Nama ein Teil ihres Landes abkaufte. Bekannt wurde Lüderitz erst durch einen zufälligen Diamantenfund bei den Bauarbeiten einer Eisenbahn.  Das verhalf der Stadt zu einem temporären Reichtum den wir an den prunkvollen Häusern im deutschen Baustil bewundern konnten. Außerdem verbrachten wir einen halben Tag am „Agate Beach“, wo wir mit den Füßen im Atlantik stehen konnten und sich hinter uns die Dünen der Namib Wüste erstreckten. Die Abende verbrachten wir mit anderen Freiwilligen aus Schottland, England und den USA, indem wir zusammen kochten und uns über unsere Projekte austauschten.  Bei einem Sparziergang entdeckten wir auch eine andere Seite von Lüderitz – „Shark Island“. Ein gelungener Abschluss war der Sonnenuntergang am letzten Abend auf dem Diamantenberg hinter der Felsenkirche. Auf dem Heimweg machten wir einen kurzen Zwischenstopp bei den Schwestern in Keetmanshoop, die uns den naheliegenden Köcherbaumwald und den „Giants‘ Playground“ zeigten.
Seit Montag sind wir wieder in Tses und arbeiten diese Woche als Vertretungslehrer in der Primary School und unterrichten die Fächer Englisch und Mathe.
Stürmische Grüße
  
Pia und Jenita