Samstag, 14. Juni 2014

Brukarros und Sossusvlei

Im Oktober war für eine Woche Father Reggie aus Mariental als Vertretung für Father Elliot in Tses gewesen. Mit ihm hatten wir uns auf Anhieb gut verstanden. Während seiner Zeit hier fragte er Anne und mich, welche Sehenswürdigkeiten wir denn schon in Namibia gesehen hatten und welche wir noch sehen möchten. Als er sich dann wieder auf den Weg in seine Gemeinde machte, gab er uns vor seiner Abfahrt noch ein Versprechen: Einmal mit uns auf den Brukarros zu klettern und einen Ausflug nach Sossusvlei zu machen.
Da es nach dem Oktober noch heißer wurde und man bei beiden Aktivitäten kaum Schutz vor der Sonne hat, hatte Father Reggie bereits angekündigt beides in den kälteren Monaten mit uns machen zu wollen.
Im Mai war es dann soweit, Teil 1 des Versprechens einzulösen. Gemeinsam mit einer Tanzgruppe aus Gibeon war der Priester in Tses, um der Tanzgruppe unserer Gemeinde beim Üben zu helfen. Da der Brukarros, ein Berg der genau gegenüber von Tses liegt und die markante Anhöhung um Tses herum ist, nur ca. 40 km entfernt liegt, ging es am Nachmittag los. Gemeinsam mit der Tanzgruppe und dem Father ging es Richtung Berseba, dem Ort der am Fuße des Brukarros liegt.
Mit dem Bakkie des Fathers fuhren wir so nah heran wie möglich und begannen mit der Wanderung.
Da der Brukarros entweder ein erloschener Vulkan ist, oder aus tektonischer Bewegung entstanden ist, ist er eine Art Bergring mit runder Schlucht in der Mitte. Aus diesem Grund kletterten wir nicht hinauf (wofür man professionelle Ausrüstung gebraucht hätte) sondern bergab in das sehr grüne Tal. Zwar gab es einige Ausrutscher auf dem Weg nach unten, trotzdem kamen alle unversehrt an. Da die Zeit bereits auf den Winter umgestellt worden war, blieb nur Zeit für eine kurze Pause, da es im Tal zunehmend schattiger wurde. Wieder oben angekommen, ging es zurück zum Wagen, an dem Father Reggie, der nicht mit hinab gestiegen war, uns mit Orangen erwartete.

Der Pfad ins Tal


Der zweite Teil des Versprechens löste Father Reggie letzte Woche ein. Da unter den Priestern eine Art Austausch stattfand, zu dem sie ihre Gemeinden für die letzten vier Tage vor Pfingsten tauschten, musste Father Elliot nach Mariental. Father Reggie hatte es so eingefädelt, dass Father Elliot uns mitnehmen würde und wir dann Richtung Sossusvlei aufbrechen würden. Bis Gibeon, wo wir von Father Reggie erwartet wurden, ging es noch über angenehmen Asphalt. Danach nur noch über Sandpisten. Unser erster Halt war gegen Mittag Helmeringshausen, wo wir nur kurz hielten, um uns etwas Essen zu besorgen. Um 15:00 waren wir schließlich in Sesriem am Tor zu den Dünenfeldern. Der Sicherheitsmann sagte uns direkt, dass wir nicht viel Zeit haben würden, da er das Tor um Viertel nach fünf wieder schließen würde. Also fuhren wir ein paar schnellere 60 km/h und erreichten Düne 46. Die sehr bekannte Düne 45 wäre zu weit weg gewesen, sodass wir es eventuell nicht mehr bis zum Tor zurück geschafft hätten.Außerdem wollten Anne und ich noch einen Sandberg hinauf klettern. Deshalb gaben wir uns mit einer Düne der selben Größenkategorie zufrieden und begannen unseren Aufstieg. Das Problem beim Dünenklettern ist, dass sobald man am vermeintlichen Gipfel angekommen ist, es immer noch weiter hoch geht. Deshalb versuchten wir unser Bestes und wanderten so weit wir konnten. Nachdem wir die Aussicht gebührend genossen hatten, machten wir uns an den Abstieg und auf den Weg nach Mariental, wo wir ziemlich fertig ins Bett fielen.
Düne 46



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