Donnerstag, 24. Februar 2011

Malawi

 

Hallo ihr Lieben,

das Zwischenseminar in Malawi ist vorüber und wir sind wieder in Tses angekommen.

Es gibt einiges zu berichten, mit der Hintour fängt es schon an: am Mittwoch Morgen wollten wir in Keetmanshoop die Zugtickets kaufen, aber da die Gleise überschwemmt waren, bot uns der Ticketverkäufer den Schienenersatzverkehr, also Bus, an. Also warteten wir am Mittwochabend brav am Bahnhof, wo uns der Bus abholen sollte. Überraschenderweise kam dann aber doch der Zug und wir stiegen voll Vorfreude auf unsere schöne Reise ein. Diese Freude währte jedoch nicht lange, denn nach 2 Stunden Fahrt blieb der Zug in Mariental, etwa 150 km nördlich von Tses, stehen. Zuerst hat sich noch keiner gewundert, denn es passiert schon mal, dass ein entgegenkommender Güterzug passieren muss, außerdem war es ja mitten in der Nacht und die meisten Zuggäste schliefen. Also saßen wir die Nacht über auf dem Haltegleis in Mariental, noch immer mit der Hoffnung, dass es irgendwann weiter geht. Gegen 6 Uhr wachten die meisten Reisenden auf und dann ging das Theater los: der Zugbegleiter teilte uns mit, dass am vorhergehenden Abend auf der Strecke ein von Windhoek kommender Zug entgleist sei und wir deswegen nicht mit der Weiterfahrt rechnen könnten. Da ging natürlich einigen die Sause, da viele, so wie wir auch, Termine in Windhoek hatten. Ja, dann wurde hin und her diskutiert, bis schließlich die Nachricht kam, dass ein Bus aus Windhoek losgeschickt wurde, um alle gestrandeten Zuggäste aufzulesen. Trotzdem mussten wir und auch andere schon früher los, denn wir wollten uns nicht darauf verlassen, dass vielleicht irgendwann in ein paar Stunden ein Bus aus Windhoek kommen würde um uns einzusammeln. Also wurde ein Bukkie organisiert, der uns wie Heringe nach Windhoek kutschierte. Auf irgendwelche Erstattungen brauchte keiner setzen, denn Transnamib hatte schlauerweise alle Tickets einsammeln lassen. Ehrlich gesagt waren wir zu dem Zeitpunkt auch einfach nur noch froh in Windhoek angekommen zu sein.

Den Nachmittag verbrachten wir bei Sheryl, bevor wir dann gegen Abend zum Flughafen fuhren. Die Flüge verliefen ohne Probleme, die Übernachtung im Johannesburger Flughafen war auch ganz nett. Am Freitag kamen wir dann um etwa 13 Uhr in Lilongwe an, wo wir dann zum Msamba Catholic Centre gebracht wurden. Malawi ist grün, voller Menschen, bunt und wuselig, im Vergleich zu Namibia entspricht es dem Klischeebild von Afrika schon eher. Der Landesslogan: “Malawi- warm heart of Africa“ kann unseren Erfahrungen nach in allen Bereichen nur bestätigt werden, denn die Menschen sind wirklich unglaublich offen, warmherzig und hilfsbereit.

Das Seminar war sehr gut, zusammen mit den Freiwilligen der Franziskanerinnen Salzkotten hatten wir eine Menge Spaß und sind auch endlich mal wieder abends losgegangen, was wir ja in Namibia eher nicht machen. Wir hatten wirklich eine schöne Zeit und konnten sogar auch noch den Lake Malawi sehen, da an einem Tag ein Ausflug auf dem Programm stand. Ansonsten haben wir uns untereinander ausgetauscht und über unsere Erfahrungen geredet, auch mit den Projektpartnern der malawischen Freiwilligen. Eine gute Woche.

Ja, und nun die Rücktour: morgens nach der Verabschiedung wurden wir von Nightguard Patrick zum Flughafen begeleitet. Alles gut, die Flüge waren pünktlich, keine lange Wartezeit in Johannesburg, alles bestens…bis wir uns im Landanflug auf Windhoek befanden: ein unglaublich starkes und gefährliches Unwetter machte eine Landung am Hosea Kutako Airport unmöglich. Auch der zweite große Flughafen des Landes in Walvisbaai war geschlossen, das heißt es ging nach Gaborone, Botswana, also fast bis nach Johannesburg zurück. Dort wurde dann schnell aufgetankt und dann wieder Windhoek angesteuert. Beim zweiten Anlauf haben wir es dann geschafft. Im Flieger haben wir noch einen total lässigen und spontanen Engländer kennengelernt, der in Windhoek sein Gepäck nicht auf dem Rollband gefunden hat und auf einmal doch nicht mehr so lässig und spontan war, sondern ziemlich verzweifelt ohne sein Handyaufladegerät, sein Kontakktlinsendöschen und ohne sein Duschgel. Naja, wir haben ihm dann geholfen eine Unterkunft zu finden, da war er dann wieder gut zufrieden.

Ja, jetzt sind wir beiden wieder in Tses, unsere letzte gemeinsame Woche, denn ab nächsten Montag geht es dann für Elli nach Rehoboth. Seid schon mal gespannt auf die ersten Berichte.

Heute sind auch die Matratzen endlich angekommen, 60 neue Schaummatratzen, welch eine Freude. Vielen Dank für die Unterstützung, die Kinder schlafen jetzt wie auf Wolken.

Bis dahin liebe Grüße,

Elli und Flo

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