Lang lang ist es her, seit
ihr das letzte Mal etwas von uns gehört habt. Aber nun melden wir
uns nach fast zwei Monaten wieder zurück und wir haben viel zu
berichten.
Fangen wir an!
Wie schon in unserem
letzten Beitrag erwähnt, war am 21. März der Independence Day in
Namibia, den wir mit den Matrons schon ausgiebig gefeiert haben. Am
Independence Day selbst ging es etwas ruhiger zu. Am Nachmittag sind
wir mit Sister Beatrix, Sister Monika und der Matron Christin mit
ihren drei Kindern zu einem nahegelegenen Wasserfall gefahren. Da die
Umgebung hier recht trocken ist, waren wir umso erstaunter, dass wir
am Wasserfall tatsächlich eine Menge Wasser vorfanden. Auch, wenn
die Sisters etwas enttäuscht waren, da normalerweise viel mehr
Wasser da ist. Wir waren trotzdem zufrieden. Nach ein paar Stunden
des feuchtfröhlichen Herumplanschens kehrten wir erschöpft zum
Hostel zurück. Abends ließen wir den schönen Tag gemütlich beim
gemeinsamen Grillen ausklingen.
Anfang April machte sich
Kathi alleine auf den Weg nach Windhoek, da ihre Familie für zwei
Wochen zu Besuch kam. In den zwei Wochen kamen sie viel rum in
Namibia und machten über Ostern auch in Tses Halt.
Selbstverständlich besuchten wir dann alle gemeinsam die
Osternachtsmesse.
Anschließend ging für
uns der normale Alltag weiter. Momentan sieht dieser wie folgt aus.
Kathi hilft morgens weiterhin in der Küche und bereitet das
Mittagessen der Kinder vor, während Philip dem Hausmeister zur Hand
geht und seinen kleinen Garten in Schuss hält. In den Schulpausen
verteilen wir Äpfel an die Kinder. Nach der Mittagspause gehen wir
um drei Uhr mit den kleinen Kindern, die noch nicht zur Study gehen,
in die Library. Dort wird fleißig gemalt, gebastelt und gespielt.
Nach der Stunde bereiten wir jeden zweiten Tag das Brot für die
Kinder am nächsten Morgen vor. An den anderen Tagen mischen wir uns
draußen unter die Kinder, um auch mit den etwas älteren Kindern zu
spielen. Da die Zeit in Namibia nun auf Winter umgestellt wurde (und
es auch merklich kälter geworden ist), hat sich alles um eine Stunde
nach vorne verschoben und die Study fängt abends bereits um sechs
Uhr an und endet um sieben Uhr. Durch die kürzeren Tage vergeht die
Zeit hier nun noch schneller als ohnehin schon. Freitagabends
bereiten wir immer eine Kleinigkeit vor, sodass dann ausgelassen
getanzt, gespielt oder auch mal entspannt ein Film geschaut werden
kann.
Seit Ende April sind die
Kinder in den Ferien und wir sind wieder einsam in Tses.
Allerdings sind wir Anfang
Mai zusammen mit Sister Beatrix für eine Woche zu den Sisters nach
Keetmanshoop gefahren, um der Einsamkeit zu entkommen. In dieser
Woche kamen viele Sisters des Ordens aus Namibia zusammen, da ein 90.
und 89. Geburtstag vor der Tür standen.
Am Sonntag zeigte Sister
Beatrix uns den Köcherbaumwald in der Nähe von Keetmanshoop. Es war
weniger ein Wald, wie wir ihn uns vorstellen würden. Es war eher
eine kleine Anhäufung von Bäumen. Diese Bäume gibt es nur im Süden
von Namibia. Außerdem erkundeten wir den „Giants Playground“.
Dort ist man umgeben von vielen Steinhügeln, die so aussehen, als
hätte jemand viele kleinere Steinblöcke aufeinander gestapelt.
Tatsächlich ist es aber ein großer Stein.
Am nächsten Tag machten
wir uns in aller Frühe mit Sister Beatrix und Sister Johanna auf den
Weg. Unser Ziel war der Fishriver Canyon. Der größte Canyon Afrikas
und der zweitgrößte der Welt!
Die Fahrt an sich war
schon sehr lohnenswert, da wir einerseits die an uns vorbeirasende
Landschaft beobachten konnten, andererseits auch ein paar Tiere, wie
Zebras, Strauße und Springböcke.
Am Canyon angekommen, bot
sich uns ein spektakulärer Ausblick. Sister Johanna erklärte uns,
dass manchmal auch Wasser durch den Canyon fließt, wenn der Damm in
Mariental geöffnet ist. Diesen schönen Anblick konnten wir uns dann
allerdings nur vorstellen.
Wie schon erwähnt, wurde
in dieser Woche gleich zwei Geburtstage gefeiert. Es gab natürlich
einen Gottesdienst, in dem zum einen die beiden Geburtstagskinder
geehrt wurden und zum Anderen wurde auch Sister Beatrix, die ja bald für
sechs Jahre in die USA geht, verabschiedet.
Anschließend gab es ein
leckeres Mittagsessen und am Nachmittag auch Kaffee und Kuchen. Und
als wenn das nicht schon genug für unsere Mägen war, wurde abends
noch der Grill angefeuert. In dieser Runde trugen einige Sisters
traditionelle Kleider und gaben einige Tänze zum Besten.
Freitags fuhren wir alle
gemeinsam wieder zurück nach Tses. Denn vom 5. bis zum 15. fanden
hier Kurse für die Matrons statt, die sie für ihre Ausbildung
besuchen müssen. Auch wir beide schlüpften in die Rolle eines
Kursleiters. Während Kathi den Matrons neue Spiele zeigte, gab
Philip einen Computerkurs. An einem Nachmittag fiel der Comuterkurs
aus und zusammen mit Kathis Gruppe spielten wir zusammen „Beat the
Matron“ in alter „Schlag den Raab“ Manier. Wir bereiteten
einige Minispiele vor und ließen die Matrons in zwei Team
gegeneinander antreten.
Am Ende der Woche gab es noch eine kleine Abschlussfeier, bei der drei Matrons ihr Diplom erhielten, da sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben.
Das war es dann erst mal
wieder von uns. Wir freuen uns, dass die Kinder Ende Mai wiederkommen
und für uns der Endspurt losgeht.
Sonnige aber etwas kältere
Grüße aus Tses
Philip und Kathi
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