Hallo liebe Blogleser!
Nach unserer
sechswöchigen Reise durch Sambia und Tansania sind wir wieder in
Tses angekommen, um mit neu geschöpfter Energie unsere Ideen für
das Projekt zu verwirklichen. Zunächst möchten wir euch ein wenig
von unserer aufregenden Reise berichten, um euch einen kleinen
Einblick unserer Erlebnisse zu verschaffen.
Kurz nachdem die
Sommerferien für alle Kinder starteten, machten wir uns im Nachtzug
(ca. 40 km/h) auf dem Weg nach Windhoek. Dort erledigten wir letzte
Dinge vor der Reise, wie z.B. wichtige Weihnachtspost nach
Deutschland zu verschicken und das Fußballstadion von Windhoek zu
besuchen, in dem wir sogar ein Spiel der ersten Liga verfolgten. Für
Jano war die Reise bis hier hin schon fast perfekt. :D
Am Montag Nachmittag
nahmen wir dann den Intercape Bus nach Livingstone, Sambia. An dieser
Stelle möchten wir kurz erwähnen, dass es mit Abstand der beste
(,aber auch der teuerste) Bus auf unserer Reise war. Im Nachhinein
fragen wir uns dann schon, warum wir etwas genervt von einer
ausgefallenen Klimaanlage, einer tropfenden Decke und einer kleinen
Panne waren... :D Jedoch ist uns auf dem Weg auch ein Elefant über
den Weg gelaufen, was alles wieder wett gemacht hat!
Mit vier stündiger
Verspätung kamen wir dann schließlich in unserem Backpackers
(Jollyboys-empfehlenswert!) in Livingstone an. Zu unserer
Überraschung waren die Iringa Freiwilligen Annika, Lea, Lennart und
Lucas bereits angereist, mit denen wir den Rest unserer Reise
verbringen würden. Es gab eine Menge zu erzählen! Außerdem
verbrachten wir den Abend damit unser Lieblings- (und
suchtgefährdetes) Spiel Wizard zu
spielen. In den nächsten Tagen erkundeten wir Livingstone und
natürlich die nahe liegenden Viktoriafälle. Leider war zu dieser
Zeit noch Trockenzeit, sodass wir die Fälle zunächst nicht in
voller Pracht erleben konnten. Um dem jedoch entgegen zu wirken,
besuchten wir den Devil's Pool, welcher sich direkt am Abhang der
Mainfalls befindet. Von dort aus hatten wir dann mehr als die
gewünschte Sicht! Nebenbei wurden wir noch von kleinen Fischen
angeknabbert...weshalb manche Menschen dafür bezahlen ihre Hornhaut
so entfernen zu lassen, ist Emma jedoch ein großes Rätsel! (Jano
tat dies in Spanien schon)
Unsere
Reise führte uns dann mit vielen Zwischenstopps und langen,
holprigen Busfahrten (Lusaka- Kapiri Mposhi- Nakonde -Tunduma-
Sumbawanga -Mpanda) letztendlich nach Kigoma, einer tansanischen
Stadt am Tanganjikasee -dem zweitgrößten See Afrikas- gelegen.
Erwähnenswert wäre auf dieser langen Reise die Nacht in Mpanda, in
der wir unbedingt Geld sparen wollten und wir deshalb zu sechst in
EINEM Zimmer mit EINEM Doppelbett schliefen. Annika und Emma mussten
nach einer dramatischen Runde Schnick-Schnack-Schnuck auf dem Boden
schlafen. Die anderen durften sich zu viert das Doppelbett teilen.
Man bedenke hierbei die Tatsache, dass jeder nur EINEN EURO mehr
hätte bezahlen müssen, um ein zusätzliches Zimmer zu bekommen.
Aber, wie gesagt: wir mussten ja sparen.
In
Kigoma verbrachten wir die meiste Zeit an unserem tollen
Campingplatz. Hier hatten wir jeweils zwei große Zelte, eine eigene
Küche und einen eigenen Strand. Es war wirklich traumhaft! Abends
wurde dann immer gekocht. Zuschauer hatten wir dabei auch, viele
Affen aßen mit uns und die vier Zebras schauten uns ebenfalls aus
sicherer Entfernung beim Essen zu. Nachdem Essen wurde dann nun schon
traditionell Wizard gespielt, wofür wir sogar schon eine
ewige Tabelle führten. Eines Abends sahen wir am Strand sogar
eine Wasserschlange. Zum Glück scheiterte der Versuch, diese zu
töten, da wir später vom Besitzer des Campingplatz herausfanden,
dass er die Schlange seit drei Jahren nicht gesehen habe und vor zwei
Jahren sogar National Geographic am See war, um diese Schlange zu
filmen, allerdings auch ohne Erfolg. Danach war die Freude bei uns
sehr groß, diese seltene Schlange gesehen zu haben, allerdings war
das Schwimmen danach nicht mehr so entspannt, da sie auch hochgiftig
ist.
Es
gab aber auch andere Bewohner im See und zwar Fische, die wir an
einem Tag mit drei Angeln (eine Angel bestand aus einem Stock mit
Schnur) und einem Ruderboot zu fangen versuchten, allerdings war der
Erfolg eher mäßig, obwohl ein „Fischer“ mit am Bord war. Der
Dauerregen an diesem Tag hielt unsere Abenteuerlust zwar nicht
zurück, jedoch war die Stimmung danach eher betrübt, da wir auch
kaum trockene Kleidung hatten (Tipp: Zelten ist bei Regen eher
ungünstig).
Nach
einer entspannten Woche in Kigoma – und etlichen Wizard Partien
(Annika führte zu diesem Zeitpunkt in der ewigen Tabelle) –
machten wir uns auf dem Weg nach Arusha. Unser Plan war es eigentlich
mit dem Zug nach Dodoma und dann mit dem Bus weiter nach Arusha zu
fahren, jedoch stellte sich am Tag der Abfahrt heraus, dass man die
Tickets doch besser vorher hätte kaufen sollen, da sie alle
ausverkauft waren. Dementsprechend war die Laune der Gruppe am Boden
(außer die von Jano, da dieser nun doch noch Dortmund hören
konnte), welche sich aber schnell entspannte, als wir herausfanden,
dass es auch einen Bus direkt nach Arusha gibt. Nach einer weiteren
Nacht in Kigoma und einer ziemlich langen Busfahrt (ca. 18 Stunden),
kamen wir schließlich ermüdet an. Wir übernachteten in einem
katholischen Hostel, welches von einer netten Schwester geführt
wurde, die uns trotz unserer sehr späten Ankunft äußerst
freundlich in Empfang genommen hatte.
In
Arusha besuchten wir den Massaimarkt, für den besonders Jano eine
große Begeisterung verspürte. Nach einer gefühlten Ewigkeit - und
der Angst der Markt hätte sie bereits verschluckt – kamen Jano und
Lea dann endlich mit vollgepackten Taschen wieder heraus. Am nächsten
Tag fuhren wir dann mit einem Guide nach Moshi. Dort brachte er uns
kurz zu unserem Hostel, wo wir die nächsten Tage schliefen und
danach ging es auf zum Kilimandscharo. Wir fuhren mit einem Dalla ein
gutes Stück hoch. Danach mussten wir jedoch zum Bedauern einiger
„Nicht Wander Freunde“ (Ja, Emma war auch eine dieser
Personen...) zu Fuß weiter . Unser Ziel war ein Wasserfall auf 2500
Meter Höhe. Wir wanderten durch Kaffee und Bananenplantagen bis wir
nach knapp 2 Stunden unser Ziel erreichten. Während Lucas, Lennart,
Lea und Emma unter dem eiskalten Wasser des Wasserfalls badeten,
genossen Annika und Jano die Aussicht und hörten sich das Geschrei
der vier an. (Jano war bis zu seinen Beinen drin, traute sich dann
aber doch nicht weiter rein aus Angst vor Krämpfen.). Nachdem wir
uns erholt hatten, stiegen wir wieder hinab. Bevor es allerdings zum
Dalla ging, besuchten wir noch eine Kaffeeplantage, in der uns
gezeigt wurde, wie man die Kaffeebohnen erntet und später zu Kaffee
zubereitet. Außerdem durften wir eine Tasse dieses Kaffees trinken.
Da uns dies so schmeckte, kaufte sich jeder ein Beutel voll mit
Kaffeebohnen. Am Ende unser Tour wurde uns auch noch Bananenwein
angeboten, welcher jedoch nicht jedermanns Sache war. Auf dem Rückweg
im Dalla sangen wir dann noch viele Schlager... ob der Bananenwein
mit seinen 11% hier seine Finger im Spiel hatte, sei mal dahin
gestellt.
Die
nächsten Tage in Moshi waren verglichen mit dem ersten Tag eher
ruhig. Wir besuchten noch ein paar Märkte und an einem Abend gingen
wir zum ersten Mal seit langem mal wieder in einen vollen Club
feiern. Unser absolutes Lieblingslied heißt übrigens Ama Rula! Da
gehen sowohl die Kinder in Iringa als auch die Kinder in Tses zu ab
:D. Das Highlight für Jano war wahrscheinlich das DFB-Pokal Spiel
von Dortmund, welches er sich mit Annika angeschaut hat. (Ziemlich
viel Dortmund in diesem Eintrag? Dabei war er schon auf Entzug...).
Die
nächste Station auf unserer Reise war Dar es Salaam -die größte
Stadt Tansanias- wo wir die nächsten drei Tage verbrachten, um auf
die anderen acht Freiwilligen zu warten, mit denen wir dann zusammen
nach Sansibar reisen wollten. Am ersten Tag fuhren wir zu einem
Rutschenpark. Dieser war allerdings ziemlich veraltet, was zu
Schmerzen der Schulterblätter führte, sodass wir den nicht
unbedingt empfehlen würden. Wer auch immer von unseren Bloglesern
mal nach Dar es Salaam kommt... Trotzdem freuten wir uns schon auf
die Anderen, die wir dann am Abend am Flughafen abholten. Auch hier
hatten wir uns sehr viel zu erzählen, sodass die Nacht sehr kurz
wurde.
Nach
einem weiteren Tag in Dar es Salaam, wo wir wieder mal einen Markt
besuchten (dieses Mal einen Bildermarkt), setzten wir mit der Fähre
rüber nach Sansibar, genauer gesagt nach Stonetown, die größte
Stadt auf Sansibar. Dort verbrachten wir die ersten drei Tage damit
die Stadt zu erkunden und am Strand zu relaxen. Auch Weihnachten
wurde am Strand gefeiert, nachdem wir vorher noch schön Essen waren.
Weihnachtsstimmung wollte zwar nicht so richtig auftauchen, aber
dafür war die Situation wahrscheinlich auch zu paradox.
Nach
drei Tagen fuhren wir dann nach Nungwi, da wir gesagt bekommen
hatten,dass dort eine große Silvesterparty stattfinden sollte. Die
Tage überbrückten wir mit einer Schnorcheltour und ganz viel
rumliegen am Strand. Emma traf sich außerdem mit ihrer Freundin
Gesa, die einen Auslandsdienst in Kampala, Uganda macht. Auch Jano
traf sich mit einem Freund aus Deutschland, mit dem er sogar
Silvester feierte. Die Silvesterparty war wirklich sehr schön, da
diese direkt am Strand war und der DJ auch mal europäische Musik
auflegte, zu der man sehr gut tanzen konnte.
Am
nächsten Tag machten wir uns dann auf nach Stonetown, damit wir mit
der Fähre zurück zum Festland fahren konnten um pünktlich in
Bagamoyo zu sein, da dort unser Zwischenseminar stattfand. In
Bagamoyo genossen wir den Luxus eines Einzelzimmers mit Klimaanlage
(!) und einer hervorragenden Küche, die uns jeden Tag ein sehr gutes
Essen servierte. Gearbeitet wurde aber trotzdem noch. Es blieb auch
noch Zeit die Stadt zu erkunden, die früher eine wichtige Hafenstadt
zur deutschen Kolonialzeit war.
Wir
haben sehr viel aus dem Seminar mitnehmen können und sind mit sehr
vielen neuen Ideen wieder in Namibia gelandet. Wir freuen uns euch
bald von diesen Ideen und auch hoffentlich von den Resultaten
berichten zu können.
Viele
Grüße Jano und Emma
Die trockenen Viktoriafälle ( im Hintergrund sind die Mainfalls zu sehen )
Der Privatstrand in Kigoma
Der Wasserfall auf dem Kilimandscharo
Sansibar
Silvesterabend
Stadion von Windhoek
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